Problem von Anonym - 17 Jahre 24.04.07

Ständige Angst, dass bester Freund stirbt

Hallo,

ich mag meinen besten Freund sehr gern, wir machen zusammen was geht, und da wir weit auseinander wohnen (sehen uns fast nur in der Schule) chatten wir täglich stundenlang zusammen und telefonieren auch. Ich bin so froh ihn zu haben, und niemals will ich, dass da was dazwischen kommt! Ich wüsste garnicht, was ich dann machen sollte - er gibt mir so viel, er steht im Mittelpunkt meines Lebens, denn er ist so ein großartiger Mensch!

Ich lebe allerdings in der Angst, dass ihm was zustoßen könnte. Das ist nicht alltäglich, aber ab und zu kommt so ein Gedanke hoch, und das in verschiedenem Ausmaß:
Wenn er in seinen Zug einsteigt habe ich dann schon die Angst, dass der Zug entgleist. Mit sowas werde ich recht schnell fertig, immerhin ist das kaum möglich, daher ist der Gedanke schnell vergessen.
Sollte er mal nicht zu einem von ihm vorrausgesagten Termin zuhause sein, dass sind meine Gedanken schon heftiger. In der Vernunft weiß ich, dass eigentlich nichts passiert sein kann - er ist eben noch etwas länger bei der Geburtsfeier eines Freundes geblieben als er erst sagte. Aber meine Gedanken arbeiten und ich kann sie nicht aufhalten, dass er heim wollte und jemand hat ihn Überfallen, er wollte sich wehren und das ganze ging schlimm aus... oder es drohte der Zug ohne ihn ab zu fahren, in Eile ist deswegen übers Gleis gelaufen und wurde erfasst...

Die zweite Form meiner Gedanken sind es, die schwierigen, die ich nicht stoppen kann. Ich versuche sie zu vergessen, zu verdrängen... ich schaffe das dann auch irgendwann, aber bald sind sie wieder da. Sie sind erst weg, wenn er dann online kommt und mich anchattet.

Meine Frage ist nun: Wie bekomm ich das Weg? Wie kann ich solche Gedanken sein lassen, wo mir in der Vernunft doch klar ist, dass eigentlich nichts passiert sein kann?

Ich habe schon mal versucht den Gedanken weiter zu denken, aber das war schon mal völlig daneben, ich saß dann da und habe geheult vor Angst.

Da wir uns alles erzählen können, habe ich ihm mein Problem auch schon mit geteilt. Aber er kann ja auch nichts für. Was soll er auch machen? Er würde mir gern helfen, aber er weiß nicht wie. Ich kann und will auch nicht verlangen, dass er mich alle paar Minuten anruft dass es ihm gut geht. Außerdem muss es auch drin sein, dass er mal eben bisschen später nach Hause kommt wie er dachte!

Ich habe für mich schon mal raus gefunden, dass mit dem Tod keine völliges Ende ist. Sollte einem von uns beiden was passieren, so schaut man von oben herab auf den anderen, bis der dazu kommt, und man sich wo anders wieder sieht. Unsere Leben ist wie ein Spielfilm im Kino, der irgendwann zu Ende ist, man aus dem Kino geht und sich draußen über den Film unterhält. Diese Tatsache an die ich fest glaube hilft mir schon mal sehr viel!


Ich freue mich über jeden Ratschlag der mit weiterhelfen kann! Jetzt schon ein großes Danke!

Zudem danke ich nochmals in Namen aller für dieses Portal, dass wirklich gewissenhaft auf Fragen und Probleme von anderen Menschen eingeht. Ihr leistet gute Arbeit!