Problem von Susi - 26 Jahre

Warum immer ich? (2)

Hallo Dana,

ich denke das hier eine Seite in dem man hier sein Kummer/Sorgen loswerden kann. Den Frust von der Seele schreiben, wenn man keinen hat mit den man sich austauschen kann ( Familie Fehlanzeige)
Mit Verlaub mit so einer Antwort habe ich gerechnet, aber mir kann es ja machen, auch hier werde ich wieder und woanders nicht ernst genommen. Oton: Aber ich sehe den Grund für die tiefe Verzweifelung einfach nicht. Enschuldige mal das ich mir über mein Leben Gedanke mache und wenn ich es mal Revue passieren lassen, überwiegen einfach für mich die negativen Sachen die sich auf mehrer Jahre beziehen. Ich habe seit mehren Jahren nur Pech egal welche Situation es betrifft und ich habe das Gefühl das wird auch immer so bleiben. Deswegen stelle ich mir die Frage warum immer ich und wandte mich an euch. Weil es einem auch belastet und man daran nagt.
Wenn es einem nicht betrifft ist auch leichter zu sagen, Pechsträhne, wird wieder uws. Eigentlich wollte ich mich nicht wiederholen, weil ich es bereits auch erwähnt aber tue es trotzdem nochmal: Auch wenn ich einige Dinge selber verschuldet habe, trage ich ohne weiteres die Konzequenz daraus-> zB. geblitzt. Auch mein Arzt wg dem Knie halte ich für kompetent, der weiss auch was er tut und ausserdem wird nachher ja die Krankenkasse ja auch stutzig warum man sooft da dort und war, da sie das ganze schliesslich ja bezahlen. Zum Thema Arzt /Finger, ja ich hatte mich an der Theke angemeldet, ich fand es etwas unverständlcih, da ich alle 2 Tage dort hin musste und das Personal in der Zeit nicht ausgewechselt worden ist.

http://mein-kummerkasten.de/104734/Warum-immer-ich.html

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Susi!

Ich habe mir gerade Deine erste Mail noch einmal durchgelesen und muss mich entschuldigen - aber auch ein Stück rechtfertigen. Den letzten Abschnitt habe ich nur auf den Zeitraum bezogen, den Du in der Mail auch beschreibst. Und da stehe ich zu meiner Meinung: Blöder Start ist Jahr - aber kein Grund zur Verzweifelung. Dass es sich so durch Dein Leben zieht, habe ich entweder überlesen oder aber Du hast es nicht deutlich gemacht. Wie auch immer.

Um mal eben anzureißen, was bei mir seit Weihnachten 06 los ist (vielleicht kannst Du dann meine Reaktion besser verstehen)
- V.a. Alkoholismus in der Familie
- sehr kompliziert und risikoreiche Schwangerschaft in der Familie
- Suizidversuch im nahen Freundeskreis
- SVV / Schulverweigerung in der Familie
- gute Freundin Opfer von Missbrauch

Wenn ich Familie schreibe, dann meine ich die nahe Familie. Zwar betrifft mich das alles nicht selbst, greift aber sehr in mein Leben über. Und als ich gestern Deine Mail gelesen habe, dachte ich wirklich: Die Probleme möchte ich haben... Sorry, da hat mich mein Einfühlungsvermögen wohl wirklich verlassen und ich war beim Antworten zu sehr bei mir selbst. Ich hoffe, Du hast ein wenig Verständnis und trägst es mir nicht nach. Ich hätte nicht antworten sollen. Wenn die eigenen Gefühle so hochkochen, sollte ich es lassen. Ich werde es mir hinter die Ohren schreiben ;-)

Und nun zurück zu Dir: Wenn einem immer wieder negatives passiert, richtet sich das Augenmerk auch verstärkt auf diese Dinge. "Schon wieder ich!" Ich denke, der Trick ist es, die eigenen Gefühle ein Stück mehr zu steuern und den Blickwinkel bewusst zu verändern. Eine Art Positiv-Tagebuch kann da, denke ich, helfen. Schreibe auf, was am Tag schön war. Zwinge Dich selbst auf diese Weise, auch auf das Gute zu blicken. Geblitzt zu werden kann einem den Tag versauen, keine Frage. Aber: Wohin warst Du unterwegs? Gab es da was schönes? Oder was war vorher? Versuche so, Deine Gefühlswelt ein wenig vom "Warum immer ich" wegzusteuern.

Bei anderen läuft nicht alles glatt. Das fühlt sich nur so an. Diese Seite ist der beste Beweis dafür, dass es nicht so ist. "Warum ich?" ist eine Frage, die niemand beantworten kann. "Wie komme ich da wieder raus" ist die, die gestellt werden sollte. Das "Warum ich" habe ich mit der o.g. Schwangeren lange besprochen. Sie ist gesund, sie lebt gesünder als jeder andere, den ich kenne, keine Vorbelastungen in beiden Familien - und doch soll diese Schwangerschaft ein Kreuzweg sein. Schicksalsschlag nennt man es wohl. Es geht ihr besser, seit sie sich mehr damit befasst, wie sie mit all dem umgehen kann. Warum ihr die Götter, das Schicksal (wer auch immer) das bescherern, wird sie nie erfahren.

Genauso wie Du. Versuche, Dich frei zu machen vom Gedanken, dass das Pech Dich auf dem Kieker hat. Sondern suche gezielt nach glücklichen Moment im Tag und in der Woche. Am Freitag den 13. passiert auch den meisten irgendwas blödes - und auch an jedem anderen Tag. Nur ist dieser Tag durch Aberglaube so belastet, dass es uns mehr ins Bewusstsein dringt; vielleicht sind wir auch nach dem Blick auf den Kalender so sensible und vorsichtig, dass zwangsläufig was schief gehen muss.

Alles Gute!
Dana


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