Alles scheint sinnlos
Hallo, ich habe ein sehr großes Problem mit mir selber!
Heute ist es wieder besonders schlimm! Ich sitze den ganzen Tag in meinem Zimmer und könnte heulen, weil ich total unglücklich bin! Nichts erfreut mich mehr und ich weiß absolut nicht, warum ich noch weiterleben soll! Mit meinen Eltern will ich nicht drüber reden. Wobei ich eh nur das mit denen berede, was wirklich nötig ist. Richtige Freunde habe ich keine und auch was die Arbeit betrifft, finde ich keine Freude! Mir fehlt jeglicher Spaß am Leben! Ich sitz hier, weine und befinde mich gerade in einem sehr tiefen schwarzen Loch und ich weiß nicht, wie ich da wieder rauskomme! Noch dazu ganz alleine! Ich will am liebsten in mein Bett gehen und für immer schlafen! Ich habe Angst davor, dass ich mich wieder selber verletze! Keiner ist da, mit dem ich reden kann und die einzige Person, durch die es mir in letzter Zeit besser ging, distanziert sich gerade (warum auch immer) von mir, was wohl auch ein wichtiger Grund ist, warum ich mir grad so "wertlos" vorkomme! Lohnt es sich für mich überhaupt noch weiter zu leben? Ich kann mir zwar nur schwer vorstellen, wie es ist, wenn man tot ist, aber schlimmer als jetzt kann es kaum sein! Außerdem sagt man ja: Der Tod kann manchmal auch eine Art "Befreiung" sein?!
Grüß Dich!
Ich finde der Tod ist dann eine Art Befreiung, wenn man eine lange, schwere Krankheit erleiden muss, die nur noch Schmerzen aber keine Erlösung bringt. Ich persönlich finde Hospize, wo dem Tod "entgegengelebt" wird eine sinnvolle und nötige Einrichtung. Aber den Freitod aus einem Grund wie "Sinnlosigkeit" wählen? Das meinst Du sicherlich nicht wirklich ernst.
Du analysierst Dich glaub ich in die falsche Richtung... Du sagst, eine Dir nahestehende Person hat Dich aus Dir unbekanntem Grund von Dir distanziert. Hast Du überlegt, dass das vielleicht daran liegt, dass Du Dich mehr und mehr von Deiner Umwelt distanzierst, Dich im Selbstmitleid wälzt und niemandem auch nur die kleinste Chance gibt, Dich da herauszuholen? Wenn ich sehe, wie mein Freund/meine Freundin leidet und keine Perspektive mehr hat, dann versuche ich zu helfen. Ich würde das lange Zeit versuchen, aber wenn es irgendwann nichts mehr fruchtet, kein Hilfsangebot angenommen wird und ich merken würde, dass der-/diejenige sich eigentlich lieber leiden sieht dann würde ich mich auch zurückziehen, denn sehe ich meine Energie nicht länger als "gut investiert" an. Und zusehen, wie sich jemand selbst ins AUS steuert, möchte ich nicht. Entweder er/sie nimmt meine Hilfe ernsthaft an oder nicht.
Wieso redest Du mit Deinen Eltern nur über das Nötigste und nicht über Deine Sorgen?
Wieso versuchst Du nicht wenigstens an einem schönen Sonnentag draußen nach etwas Wunderbarem zu suchen? Setz Dich an einen ruhigen Platz, an einem See, im Wald wo auch immer und lass Deine Gedanken und Deine Seele baumeln.
Jeder von uns braucht eine Zuflucht um seine Gedanken und Gefühle zu ordnen und auch ich habe manches Mal Momente, in denen ich nicht ein noch aus weiß, wo ich dringend eine Lösung für ein Problem brauche.
Hast Du schonmal überlegt, Dein schwarzes Loch mit Kreativität zu bezwingen? Schreibe Gedichte, Geschichten, fange an zu malen oder lerne ein Instrument.
Um Freunde zu finden könntest Du z.B. in einem Musikverein anfangen, was meinst Du?
Lass Dich nicht hängen! Es kommt wirklich darauf an, wie Du Dir selbst und dem Leben gegenüber grundsätzlich eingestellt bist. Wenn man in allem nur das Schlechte sieht, dann hat man kein offenes Auge und Ohr für das Schöne! Willst Du nicht herausfinden, wieviel Schönes es gibt?
Wir haben öfters im Kummerkasten Mails wie Deine. Stöbere mal im Archiv. Unsere Antworten fallen natürlich oft unterschiedlich aus, aber vielleicht findest Du ein paar Denkanstöße für Dich...
Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute!
Ganz liebe Grüße und einen Weg, den zu finden es Dir hoffentlich bald gelingt!
Susi