Problem von Tim - 32 Jahre

Tod, Leben, danach Verlustangst

Tja wo soll ich anfangen..
Ich habe mich schon immer gefragt ob es ein Leben nach dem Tod gibt und wie das wohl aussehen wird. Ich habe zwar keine große Angst das ich jeden Moment sterben könnte aber der Gedanke daran das ich sterbe und einfach weg bin macht mich wahnsinnig.Diese Gedanken kommen alle Jubeljahre mal wieder in mir hoch doch im Moment dauern diese Gedanken bei mir schon fast zwei wochen an.
Ich habe eine Ehefrau und eine 11 Mon alte Tochter und mir fehlt eigentlich nichts im Leben aber gerade die Geburt meiner Tochter bereitet mir natürlich große Verlustängste weil ich sie über alles liebe! Außerdem vergingen die letztn 11 Mon wie im Flug so das ich vermute das villeicht weitere 60 Jahre nicht alzu lang sind )
Bis zum ersten April diesen Jahres habe ich in einer Kindertageseinrichtung
gearbeitet und immer wenn negative Gedanken aufkamen wurde ich am nächsten Tag wieder mit dem Leben konfrontiert.
Jetzt habe ich aber die Rolle mit meiner Frau getauscht und bin Hausmann und kümmer mich um meine Tochter was ich auch wollte !!!
Habe ich sowas wie postnatale Depressionen ( ich wieß klingt fast ein bißchen lächerlich ) Auf jeden Fall macht mich der Gedanke einfach so ausgelöscht zu sein und keinen Kontakt mehr zu meinen geliebten Personen zu haben mich um sie zu sorgen sie zu lieben ( als Mann natürlich auch so etwas wie nie mehr Sex zu haben ) fertig. Ich will nicht das alle meine Erfahrungen alles was ich erlebt und gelebt habe verloren geht und verschwindet. Hat das Leben denn so wenig SInn und habe ich so wenig Bedeutung ?
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen
Vielen dank schon mal
Tim

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Tim!

Auch wenn es auf den ersten Blick ein Widerspruch ist: Geburt und Tod hängen nah zusammen. Ich halte es nicht für verwunderlich, dass Du Dich gerade nach der Geburt Deiner Tochter Gedanken um den Tod machst.

Nenn es Liebe, nenn es Verantwortung, nenn es Papi-sein - dieses zauberhafte Wesen mit den süßen Füßen (ich liebe Babyfüße *g*) braucht Dich. Und in einem Vater kann die Angst wachsen, dass er diesem Brauchen nicht gerecht werden kann. Mag sein, dass der Rollenwechsel in diese Gedanken auch hineinspielt. Auf der einen Seite hast Du die Verantwortung des Arbeitens abgegeben - und eine andere übernommen. Diese andere wird nicht so entlohnt, wie das Arbeiten. Das Hausmanndasein kann auch knabbern. Denn der Lohn spiegelt sich auf keinem Konto wider. Ist es das?

Kennst Du diese alte Weisheit, was ein Mann in seinem Leben getan haben sollte? Ein Buch geschrieben, einen Baum gepflanzt und ein Kind gezeugt. Kurz: Etwas bleibendes hinterlassen. All Deine Erfahrungen, Deine Werte gibst Du doch auch weiter. Nichts ist für immer - aber alles bleibt auf seine Weise... ich könnte darüber ja jetzt stundenlang philosophieren :-)

Ein Leben nach dem Tod? Diese Frage kann niemand mit absoluter Sicherheit beantworten. Es ist eine Sache des Glaubens. Und damit meine ich nicht allein den religiösen. Ich glaube fest daran, dass es weitergeht - denn das kann ich mir eher vorstellen, als ein absolutes Aus. Aber bis dahin haben wir hier unsere Welt, in der wir lachen, weinen, Verantwortung tragen und Menschen lieben. Genieße das.

Alles Gute!
Dana