Problem von Anonym - 18 Jahre

Schizophrenie

Erstmal zu mir. Ich bin 18 Jahre alt und gehe noch zur Schule.

Ich weis eure freiwillige Arbeit hier zu schätzen und ich hoffe das ihr mir wie ihr auch denn anderen einen guten Rat und hilfe geben könnt. Mal vorweg, das wird ein langer Text...

Bin ich Schizophren?

Ja was ist das bloß für eine Frage, ich glaube diese Frage stellen sich nicht all zuviele Menschen und wenn, dann verwerfen sie diese gleich wieder.
Wohlmöglich weil diese Menschen einfach keine festen Anhaltspunkte finden die sie in ihrem Glauben / ihrer Sorge weiter bekräftigen.

Ich hätte mit sicherheit das gleiche getan. Ich wünsche es mir wenigstens, aber leider kann ich meine vermutung einfach nicht verwerfen. Ab und zu kommt es vor das ich mich etwas intensiver mit Psychologie beschäftige.
Angefagen hat es damit das ich hier bei euch ein Problem zur Schizoiden Persönlichkeitsstörung gelesen hatte. Ich muss gestehen ich fand es ziemlich interessant, das liegt aber wohl daran das ich mich damit stark identifizieren konnte und kann.
Damals ging es mir psychisch echt nicht so berauschend. Wer weis wieso. Naja, soweit so gut.

Das ist jetzt schon bestimmt gut ein halbes bis ein Jahr her.

Jetzt ist es wieder soweit, ich fange ohne einen bestimmten Grund wieder an mich für Psychologie zu interessieren. Diesmal hat es wieder mit der schizoiden Persönlichkeitsstörung angefangen aber irgendwie ist es dieses mal nicht so wie vorher. Ich habe die Schizophrenie "entdeckt" das Thema hatte mich damals nicht wirklich interessiert. Ich hielt es für überzogen und eigentlich wollte ich mich damit auch nicht wirklich beschäftigen.

Diesmal habe ich es getan. Ich habe mich damit beschäftigt und muss gestehen, ich kann mich damit teilweise ganz gut Identifizieren. Zumindest mit ein paar Vorzeichen der Schizophrenie und dem weiteren Krankheitsverlauf.

- Sozialer Rückzug. Sowohl misstrauen
- Sozialer Rückzug. Kontakt abbruch.
- Sorgen. Sorgen über meine Zukunft und auch meine Psyche.
- Gefühl von Leere.
- Denk/Konzentrationsstörungen. Ich kriege nicht mehr richtig auf die Reihe.
- Probleme am Arbeitsplatz. Meine Klasse regt mich auf, ich verlafe, usw.
- Energieverlust und Verlangsamung. Ich war selten so Träge und schläfrig.

Das sind 7 von 10 möglichen frühzeichen einer schizophrenen Erkrankung. Ich bin 18 passe also ins statistische Durchschnittsalter. Irgendwie sind mir das zuviele passenden Symptome, da stimmt für mich was nicht.

Schizophrenie kann in Schüben auftreten, ist sogar nicht so Selten. Ich erinnere mich das es mir vor einem halben Jahr ungefähr genauso wie jetzt geht, zumindest glaube ich mich daran zu erinnern. Wenn es genauso ist wie letztes mal werde ich warscheinlich bald wieder glauben das andere Menschen meine Gedanken hören können. Ich werde nachts im Bettliegen an die Decke gucken und manchmal eine art Nordlichter sehen. Ich werde mich wieder stärker als sonst zurückziehen. Meine schulischen Leistungen werde wieder sinken.

Damals hielt ich es für eine einfache schizoide Persönlichkeitsstörung aber irgendwie glaub ich so langsam das ich wohl Schizophren bin.

Klar sollte ich wohl damit zum Arzt gehen damit es nicht irgendwann kronisch wird und ich den rest meines Lebens darunter leide.
Würde ich auch wenn ich nicht die Angst hätte das meine Eltern oder andere Verwandte davon irgendwas mitbekommen.

Würde ich in einer größeren Stadt wohnen wäre es wohl nicht das Problem, aber ich wohne auf dem Land. In einer kleinstadt mit gerade mal einem Therapeuten und nenn paar Ärzten die fast nur alte Leute behandeln.

So paradox es sich anhört aber wenn ich zu meinem Hausarzt gehe und ihm was davon erzähle hält der mich doch für verrückt - ach mist, das bin ich ja warscheinlich auch - und das will ich eigentlich nicht.

Ich weis einfach nicht was ich machen soll, ich will ärztliche Hilfe aber es soll niemand mitkriegen. Das ist einfach eine verzwickte Situation.
Meine Eltern geht es einfach verdammt noch mal nichts an was mit mir los ist, aber wenn ich zum Arzt gehe kriegen die es warscheinlich mit.
Bin ich Schizophren oder nicht? Wie gehe ich am besten zum Arzt, wie kriege ich es hin das keiner was mitkriegt. Ach verdammt das is doch ne sche***.

Könnt ihr mir Helfen?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann Dir nur ans Herz legen, darüber mit einem Arzt zu sprechen. So weit bist Du innerlich ja auch schon. Diagnosen können wir nicht stellen.

Die ärztliche Schweigepflicht gilt auch in Kleinstädten. Du kannst auch in die nächst größere Stadt fahren und Dir dort Hilfe holen. Warum nicht? Da ist wohl alles etwas anonymer.

Mir stößt so ein wenig der Satz auf: Meine Eltern geht es nichts an. Wie wäre es, wenn Deine Eltern solche Prolbeme hätten? Ginge Dich das dann auch nichts an? Würdest Du es nicht wissen wollen und auch ein Stück zur Seite stehen wollen? Wäre es für Dich okay, wenn sie eine Therapie machen, eine Erkrankung haben, die sie vor Dir geheimhalten?

Alles Gute!
Dana