Problem von Anonym - 20 Jahre

Möchte mich umbringen

Hallo,

(möchte keine Benachrichtigung per E-mail, da ich nicht der Einzige bin, der die abruft)

bin 20 Jahre alt, fühlte mich schon immer von meinen Eltern gehasst. Mein Vater ist abgehauen als ich 13 war und ist jetzt mit irgendeiner Schlampe zusamenmen. Er hat sich die gesamten 7 Jahre nie bei mir gemeldet, geschweige denn den Versuch unternommen Kontakt bei mir aufzunehmen.
Habe ihn nur einmal vor 2 Jahren zufällig auf der Straße wiedergesehen; da war er allerdings einfach an mir vorbeigegangen. Vermutlich hat er mich nicht mal mehr erkannt. Meine Mutter schreit mich ständig an, beschimpft mich und droht mir mich rauszuschmeißen. Sie ist vollkommen krank. Man kann mit ihr einfach nicht klarkommen, so sehr ich es auch immer versucht habe. Wenn sie einmal in Fahrt ist, hört sie nicht mehr auf, da kann ich anfangen zu weinen doch sie macht einfach immer weiter. Ihre Standardsätze: "Das hier ist mein Haus, mach was ich dir sage oder ich schmeiß dich raus!" und "Wo ist mein Geld!" Nach der Scheidung meiner Eltern und dem Auszug meines Vaters hatte ich mich innerlich sehr zurückgezogen, war ein schüchterner Schüler und ein beliebtes Mopping-Opfer zahlreicher meiner Mitschüler. Habe in meinem ganzen Leben nur einen einzigen Freund gehabt (habe den immer noch), aber das tröstet nicht über die ganze Situation hinweg. Bin zwar jetzt raus aus der Schule und will zur Uni, werde folglich nicht mehr von Mitschülern gemobbt, aber die Situation mit meiner Mutter wird immer schlimmer. Ich kann jetzt einfach nicht mehr. Vor ein paar Monaten hatte ich mir schon einmal die Pulsadern aufgeschnitte, wovon ich auch noch Narben habe. Letztens bin ich nachts aus dem Haus gelaufen zu einem Steinbruch gefahren und war als ich oben auf dem Fels stand fest entschlossen meinem Leben ein Ende zu setzen. Im Letzen Moment hatte mich dann doch noch der Gedanke an eine bessere Zukunft davon abgehalten. Doch die Situation ist viel schlimmer geworden. Meine Mutter schreit nur noch, ich habe Angst davor nach Hause zu kommen oder versehentlich irgendetwas zu tun oder zu sagen was sie zum ausrasten bringen könnte. Die Erniedrigungen werden dennoch jeden Tag schlimmer, sodass ich jetzt an einem Punkt angelangt bin, wo ich sage: Ich kann dies nicht länger mitmachen. Ich bin mir sicher dass ich den nächsten Streit mit meiner Mutter nicht überleben werde. Ich bin nicht irgendein Psycho-Heini, sodern bin bei klarem Verstand, während ich dies hier schreibe. Habe meiner Mutter auch schon gesagt dass ich mehrfach nahe dran war mich umzubringen, in der Hoffnung sie würde mich endlich liebevoll wie einen Sohn behandeln. Stattdessen blöfft sie mich blöd an (sie saß gerade vor dem Fernsehrer und hat mich nicht mal angeguckt) was das den jetzt fürn Schwachsinn wäre und hat mir gesagt ich solle mich gefälligst mit einem Arzt in Verbindung setzten anstatt sie mit meinen Scheiß Problemen zu belästigen. Alles was ich in meinem Leben schon immer wollte, ist eine Familei in der ein liebevoller zusammenhalt herrscht. Bin auf der Suche neue Freunde zu finden um eventuell die situation zuhause ein wenig auszugleichen, habe aber bislang nur den einen. Bin sehr schüchtern und zurückhaltend, fange schnell an zu stottern oder mir bleiben einfach die Wörter im Hals stecken.
Wie gesagt: Den nächsten Streit mit meiner Mutter werde ich nicht überleben. Habe in einer Dose 5 Schmerztabletten, weiß aber nicht ob das reicht. Ich bin bei klarem Verstand, aber die gesamte Situation ist für mich einfach nicht mehr auszuhalten. Würde euch bitten möglichst schnell zu antworten und mir eventuell mal einen Ratschlag geben, bin momentan ganz unten und wenns jetzt nicht mal irgendwann in meinem gesamten Scheiß leben anfängt bergauf zu gehen, dann wars das mit mir.
Danke an euch fürs Durchlesen.

Anwort von Sabine

Hallo!

Du bist 20 Jahre jung und hast schon so einiges durchgemacht. Es tut mir leid zu hören, dass alles so mies gelaufen ist, aber es ist gewiss nicht das Ende. Du lebst wahrscheinlich noch bei Deiner Mutter, da Du Dein schulische Ausbildung noch nicht abgeschlossen hast und kein eigenes Geld verdienst. Ich führe diesen Gedanken noch einmal auf, da ich so bei mir gedacht haben, beim Lesen Deiner Mail, dass es Dir bestimmt gut tun würde, wenn Du Deine eigenen vier Wände hättest und dem psychischen Druck Deiner Mutter nicht mehr augeliefert wärst. Gibt es vielleicht einen anderen aus der Verwandtschaft, wo Du evtl. bleiben könntest, wenn es zuhause gar nicht mehr geht? Du sagst, Deine Mutter ist psychisch krank und nur am meckern. Bekommt sie denn eine Behandlung oder ist es nur eine Feststellung von Dir? Es ist schwer für mich zu erkennen, wenn man nur eine Seite hört. Dennoch klingt es nicht gut, wie Du über sie schreibst, wie sie sich verhält. Komisch klingt das schon alles.
Sich das Leben zu nehmen ist gewiss keine Lösung. Du weißt, dass Du Dein Leben führen kannst, wenn Du den Belastungen nicht mehr ausgesetzt wärst. Du machst Du Eindruck auf mich, als wüßtest Du ganz genau, was Du willst und wohin Du willst. Du bist nicht der Typ, der einfach aufgibt. Das kann ich mir nicht denken.
Wie gesagt, ich würde die Verwandtschaft vorschlagen und mal mit denen sprechen, oder vielleicht eine WG, wo die Wohnkosten niedrig gehalten werden und evtl. Wohngeld zu beantragen wäre, wenn Du nebenbei einem Job nachkommen könntest. Ich könnte mir vorstellen, dass es Dir gut tun würde.

Lieben Gruß
Sabine