Problem von Barrely - 17 Jahre

An alle die sich in Sachen Liebeskummer an Euch wenden

Diesen ganzen Liebeskummer werde ich wirklich nie verstehen, wie kann man nur mit 14-17 Jahren sagen man hätte die Liebe seines Lebens getroffen und würde sich umbringen wenn nichts daraus wird? Ich meine das zeugt doch von unglaublicher Naivität oder nicht? Wenn ich mir so diese ganzen Probleme im Liebeskummerkasten ansehe, kann ich mir manchmal das grinsen nicht verkneifen. Was da manche Leute als "Liebeskummer" identifizieren ist doch einfach nur lächerlich... die meisten Menschen wissen in dem Alter doch noch lange nicht was RICHTIG INTENSIVE Liebe eigentlich ist. Ich persönlich weiß es auch nicht, ich habe nur eine ungefähre Vorstellung davon. Immerzu werden Jungs als die Übeltäter, diejenigen, die alle Fehler machen hingestellt, wieso hab ich dann bisher immer nur mitbekommen, dass es gerade Mädchen sind, die bei Gefühlen so total bescheuert und kindisch reagieren, so absolut naiv mit Gefühlen umgehen und dann meinen sie wären in einem Disney Streifen, in dem am Ende alle zu einem feucht-fröhlichen Happy End "Its a wonderful Day" singen?! Diese ganze "Problematik" geht mir dermaßen auf die Eier (entschuldigt die Ausdrücke, aber ich bin schlicht wütend). Klar jeder Mensch ist anders, jeder muss seine Erfahrungen machen, aber wenn dann jemand sowas in der Art schreibt (selbstverständlich ein Mädchen...): Ich bin ja so dermaßen verlieeeebt in diesen Typen aus meiner Klasse, der sieht ja sooo süß aus, hat so einen Knackarsch und so ein geiles Six Pack, ich bin ja soooo verliebt, so dermaßen verliebt... wenn er nichts von mir will nehme ich mir auf der Stelle das Leben! Jawohl! Er hat mich einfach so süß angesehen, wie ein Junge ein leckeres Eis... dann hat er mit mir geschlafen und mich danach nie wieder angerufen. Was mache ich bloß? Aber ich liebe ihn immer noch, denn er ist ja so dermaßen toll - Ich meine??? ??? !!!! ???
Was ist eigentlich los mit der heutigen Jugend? Oberflächlichkeiten herrschen, an deren Seite regiert die Naivität, die Untertanen sind Charakter und innere Werte, die sich dem strikt zu untersetzen haben, was Oberflächlichkeit und Naivität so von sich geben. Ist die heutige Generation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen wirklich so dermaßen bescheuert oder kommt mir das nur so vor? Mädchen rennen zu Typen zurück, die sie aufs übelste verletzt haben, werden quasi magisch angezogen von miesen Arschlöcheln ohne nennenswerte Eigenschaften und selbst nachdem sie ausgenutzt und ausgeputzt wurden, bleiben sie mit fester Überzeugung an deren Knackpos kleben wie eine Mücke, die darauf trachtet Blut zu saugen... Ich fühle mich restlos verarscht, ganz ehrlich. Die netten Kerle ziehen dabei immer den Kürzeren. Und ich bin sicher... soooo dermaßen sicher dass ich nicht der einzige bin, dem das auffällt. Wir werden ausgenutzt, man vertraut sich uns an, uns netten Kerlen, die ganzen hübschen Mädels da draußen, die wir doch so verehren, sie heulen uns ins Telefon, wurden mies behandelt und rennen dann zurück zu denen, die sie verletzt haben. Was ist das bitte für eine scheiß Logik? Ich kann es euch sagen: Es ist keine Logik! "Niemand stirbt als Jungfrau, denn das Leben fickt jeden..." - Damn fucking right!

With regards,

Barrely

P.S: Abschließend und ausnahmsweise ohne Ironie oder Sarkasmus: Großes Lob ans Kummerkasten Team, ihr behandelt jedes noch so kleine Problem und das total freiwillig! :) Große klasse, ehrlich.

Vanessa Anwort von Vanessa

Hallo Barrely,

Danke für dein Lob. Und danke für dein Feedback. Ich stimme nicht mit deiner Meinung überein - deshalb möchte ich einfach noch kurz was dazu schreiben.
Wenn ein Mensch ein Problem hat - so blöd es klingt - dieses Problem ist gerade das, was ihn wirklich stark beschäftigt. Gerade in der Pubertät strukturieren sich nicht nur der Körper sondern auch die Gehirnbahnen völlig um. Das führ oft zu ganz besonders stark wahrgenommenen Gefühlen. Wenn ich mich daran erinnere, in wen ich mit 14 so verliebt war, bin ich wahrhaftig nicht mehr der Meinung, dass genau das der Mann fürs Leben wäre :) Es verändert sich halt viel. Aber nicht zuletzt ist die Pubertät ja auch eine Phase des Ausprobierens und austestens - da wo man schaut, wie eine Beziehung so läuft und wo man Erfahrungen macht, mit welchem Beziehungstyp man klarkommt und mit welchem nicht.

Ich bin stolz und ernsthaft froh über jeden, der sich traut, sein Problem jemand anderem zu erzählen. Auch wenn das Problem blöd und übertrieben klingt - so ist es gut, wenn man den Mut und die Kraft hat, es jemand anderem mitzuteilen! Denn überlege dir mal: Was passiert, wenn nicht? Viele, die nicht mit ihren besten Freundinnen über diesen Jungen reden können (und sich dadurch aufbauen lassen können), die nicht mit ihren Eltern oder mit ihrem Partner sprechen können, die einfach niemanden haben zum sprechen: Wie sollen die das verarbeiten? Wo könnnen die ihren Frust mal rauslassen? Vielleicht in einer Magersucht, weil sie glauben, dass der Junge sie nur nicht liebt, weil sie zu dick sind. In der Esssucht - weil sie glauben, dass sie eh nichts wert sind. Im Borderline- um jemanden auf sich aufmerksam zu machen! Im Computerspielen- Tag und Nacht. Im Alkohl?

Was ich sagen will: Sprechen ist sooooo wichtig und gerade im Alter zwischen 14 und 17 - denn da lernt mans halt fürs Leben!

In diesem Sinne wünsche ich mir von dir etwas mehr Toleranz un Verständnis für die kleinen großen Probleme. Wenn es dich zu seh aufregt, kannst du ja das Lesen in den Liebeskummerseiten einfach mal lassen :)

Liebe Grüße, Vanessa