Feedback: es hat einfach keinen Sinn
hallo sunny,
weißt du, dass ich als ich deine letzte mail gelesen habe genau das gleiche gedacht habe wie Rena? Ich meine das mit der HIV Sache...und ich war genau wie sie froh darüber. Irgendetwas hält dich noch hier, auch wenn es nur ein sehr kleiner Halt ist, doch die kleinen Widersprüche zeigen es - du willst dir das Leben nehmen und hast dann solche Angst vor dem HIV Virus; du willst nicht aus der Stadt oder in eine Klinik gehen wegen deinen Eltern, aber wenn du daran denkst aus dem Leben zu gehen denkst du nicht mehr an sie? Weißt du vielleicht, was ich meine? Ich will dir damit keinen Vorwurf machen, aber auch wenn ich nicht weiß, was es ist, spüre ich, dass da etwas ist.
Also pack es an, bevor dieser Halt vielleicht doch irgendwann mit der Zeit noch ganz verloren geht. Wie gesagt, den ersten kleinen Schritt hast du schon getan, indem du mit deiner Mutter geredet hast - umso schlimmer, dass du nur auf eine harte Wand gestoßen bist, doch versuch es trotzdem. Ich bin mir sicher, du kannst es schaffen, ich glaub an dich...und in der Klinik bist du keinesfalls allein - du wirst diesen Weg nicht alleine gehen; du wirst von Ärzten betreut, die versuchen dir zu helfen und es sind wahrscheinlich noch andere dort die ähnliches wie du erlebt haben.
Ansonsten kann ich mich eigentlich nur Dana, Rena und den anderen Feedbackschreibern hier anschließen, aber noch eine Frage:
Wie viel hast du deiner Mutter eigentlich erzählt? Ich erinnere mich nicht mehr genau, doch ich meine du hast geschrieben, du hättest ihr nur von der ersten Vergewaltigung erzählt - wie gesagt es kann sein, dass ich mich irre.
Ich weiß auch nicht wieso sie so reagiert und finde ihr Verhalten auch absolut nicht richtig, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie sich das nicht vorstellen kann - wie es dir geht wie du fühlst. Mir geht es jedenfalls so - gestern ist jemand, den ich kenne vergewaltigt worden. Natürlich war ich ziemlich geschockt, als ich davon erfuhr und weiß auch, dass es sehr schlimm sein muss.
Aber trotzdem kann ich es mir einfach nicht vorstellen, es kommt nicht in meinen Kopf hinein, dass es wirklich so ist, dass es passiert ist, ich kann oder will es irgendwie nicht glauben und kann mir diese Grausamkeit einfach nicht vorstellen. Vielleicht versteht deine Mutter es ja, wenn du ihr beschreibst wie es ist, wobei ich nicht denke, dass es der beste Weg ist alles öfter als nötig nochmal durchzuleben. Was ist mit den Narben an deinen Armen? Naja, hier kann ich sie wirklich nicht mehr verstehen. Damit hat sie es doch selbst gesehen - ist ihr wirklich der Job deines Vaters so wichtig? Ich kann das kaum glauben...
Was ist denn mit jemand anderem? Jemandem, der nicht in deiner Familie ist? Kannst du mit niemandem reden? Was ist mit Nessy? Klar, du bist sauer auf sie, das ist ja auch kein Wunder, aber du hast es hier doch selbst gelesen - sie hat Angst um dich. Ich weiß ja nicht, ob du sie täglich siehst - wie verhält sie sich? Scheint es so als wärst du ihr egal (dann weiß ich auch nicht weiter) oder bist du es die sie nicht an sich heran lässt?
Naja, so viel erstmal...ich wünsche dir ganz viel Mut und Kraft und hoffe, dass du Danas Ratschläge befolgst...ich glaube an dich!!!
LG
P.S.: Dana, ich kann verstehen, wenn du Angst hast nicht die richtigen Worte zu finden, mir geht es genauso, auch wenn meine Ratschläge längst nicht so bedeutend sind wie deine und ich auch gar nicht weiß, ob Sunny das immer alles liest, ich hab immer Angst, irgendwie etwas falsches geschrieben zu haben, aber ein riesengroßes Lob, ich finde du machst das echt super!
Danke für dein Feedback