Problem von Anonym - 45 Jahre

ich werde persönlich beleidigt

Liebes Kummerkastenteam,
ich habe drei Kinder. Mein Mann und ich sind beruflich sehr angespannt. Im "normalen" Alltag läuft alles sehr gut, nur wenn mein Mann beruflich sehr belastet wird, beleidigt er mich persönlich. Ich werde beschimpft, dass ich zu faul bin, die Kinder zu sehr verwöhne und ich ihn mehr unterstützen soll. Hausarbeit und Kindererziehung gehören schon zu 90 % in meinem Aufgabenbereich. Ich bin halbtags (vormittags) berufstätig. Ich fühle mich mit meinen normalen Alltag schon vollkommen ausgelastet, nun soll ich ihn auch noch helfen, wenn nicht, tauge ich nichts. Wir sind 18 Jahre verheiratet, die Kinder sind aus dem Gröbsten raus und er meint, ich könnte den ganzen Nachmittag für ihn und seinem Betrieb da sein. Ich schaff das nicht, nur wenn ich ihm das sage, bin ich zu blöd für diese Welt. Ich soll Priroritäten setzen (sein Betrieb), meine Haus-Arbeit kann liegen bleiben. Die erledigt sich auch nach 20.00 Uhr oder wozu hat man große Kinder (9-17 J.). Auch die Kinder werden im Betrieb mit eingesetzt und sollen von heute auf morgen für 2-3 Wochen sämtliche Aktivitäten (Nachhilfestunden, Freunde treffen, Fußballtraining) ausfallen lassen und für ihn da sein. Machen wir ja auch, nur wenn wir nicht können und dies sagen, sind wir schlechte Menschen. Das tut natürlich unheimlich weh. Ich muss mir einiges sagen lassen wie "Was kann ich dafür, dass du als Frau geboren bist" "So ist das nun mal" "Meine Mutter hat das auch immer gemacht und wir Kinder mussten das damals auch" "Typische Büroeinstellung" "Du hast sowieso kein Verständnis" "Du bist eine Schlampe und nicht belastbar" "Du kriegst ja eh nichts auf die Reihe" usw.
Ich habe diese Beleidigungen schon oft ertragen nur irgendwie hab ich jetzt das Gefühl, ich kann es nicht mehr ertragen - und je mehr ich mich dagegen wehre, desto schlimmer wird es. Kann man jemandem dabei helfen, den anderen wieder mehr Achtung und Respekt entgegenzubringen, auch wenn dieser nicht immer alles macht, was gesagt (befohlen) wird? Er fühlt sich im Recht und meint, dass man nicht anders mit mir reden kann. Sonst "höre" ich ja nicht auf ihn...... Wenn die Stresssituation vorbei ist, können wir auch wieder normal miteinander reden. Wird er jedoch darauf angesprochen, muss ich das verstehen, er war im Stress, oder ich habe selber Schuld. Für mich wird es immer schwieriger jedesmal "umzuschalten" und ihm diese verbalen Ausrutscher zu verzeihen. Ich habe Angst, ich könnte ihn irgendwann mal deswegen aus meinem Herzen verlieren, weil er mich zu sehr verletzt hat. Haben Sie ein paar Tipps für mich?

Anwort von Sabine

Hallo!

Du solltest ihm mitteilen, was Du davon hälst und wie Du darüber denkst und vor allem auch konsequent an Deinen Linien festhalten. Wenn er weiß, dass er Dich mit seiner Art und Weise rankriegen kann, dann scheinst Du bisher ja auch wohl gesprungen zu sein. Was Du aufgezählt hast, würde mir persönlich sehr weh tun und es wäre mit einem "es tut mir leid" nicht getan, wenn es immer wieder vorkommt, aber hier geht es nicht um mich.
Wie gesagt, wenn ich Du wäre, dann würde ich ihm sagen, dass was ich von seinen Beleidigungen halten würde und ihm auch sagen, wo Deine Aufabenbereiche liegen und das Du damit voll und ganz ausgefüllt bist, wenn es wirklich nicht anders geht. Halte daran fest und lass Dir nicht einen Knüppel in die Knie werfen, wenn es doch nicht so ist. Die Art, die Du über ihn beschreibst ist egoistisch und äußerst unverschämt. Vielmehr fällt mir dazu leider nicht ein. Warum ist er so? Kann es sein, dass es einer Firma im Moment sehr schlecht geht und er daher so ausfallend wird? Dann sollte er es vernünftig sagen können.

Lieben Gruß
Sabine