Problem von Angelina - 24 Jahre

Mein Bruder stehlt Geld aus der Geldbörse der Eltern und ist Drogen abhängig!

Hallo,
ich bin zwar schon etwas älter aber trotzdem sehr verzweifelt.
Ich lebe 300km von zu Hause entfernt und telefoniere fast täglich mit meiner Mutter.
Das Hauptthema dabei ist mein Bruder (16 Jahre).
Er stehlt Geld von der eigenen Familie, allerdings kauft er nicht "sichtbares" von diesem Geld, wie CD´s oder Computerspiele.
In der Vergangenheit erwischte die Polizei ihn nachts mit Haschisch, einer Bon und einem Zettel wo Schulden andere junger Leute drauf standen. (vielleicht Dealer?). Was an Strafe dabei heraus kommt ist noch ungeklärt.
Wir sollten zur Drogenberatung gehen...mein Bruder weigert sich!
Meine Eltern beginnen ständig an zi streiten. Worte meines Papa´s zu meiner Mutter wie: "Dann pack doch deine Geldbörse in ein Versteck und lass es nicht so rum liegen, kein Wunder das er etwas heraus nimmt!)...Mama ist natürlich schockiert..im eigenen Haus etwas vor Familienmitgliedern zu verstecken.
Die ganzen 16 Jahre drehte sich alles um meinen Bruder...ich würde am liebsten jedes Wochenende nach Hause fahren und meine Mama unterstützen und ihr etwas Freude schenken..doch das geht nicht,ich a´´habe mittlerweile auch mein eigenes Leben.
Mein Bruder sollte jetzt seinen Hauptschulabschluss machen, den schaffte er nicht...er hat nichts in der Hand!
Wir waren in den Jahren bei etlichen Gesprächen mit dem Schuldirektor (er sei unerzogen, unkonzentriert, etc.....alle Lehrer sind froh ihn los zu sein).
Wir waren in psyschologischer Behandlung...dort wurde mit 14 Jahren ADS festgestellt...das half uns auch nicht mehr weiter...viele Lehrer haben keine Ahnung was das bedeutet.
Mein Bruder ist keineswegs dumm...er hat einen IQ von 125 %. Doch er will einfach nicht, er hat falsche Freunde und mir geht es zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr um ihn sondern um meine Mutter:
Wie lange wird sie noh durch halten?
Wann ist sie einem Nervenzusammenbruch ausgestetzt?

Ich bat sie zum JUgendamt zu gehen, die müssen ihr doch helfen...doch sie ist schon so verzweifelt, was die Behörden an ging... die meistens antworteten immer: falsch erzogen,machen sie das beste draus!
Wir sind eine mittelständige Familie, beide Elternteile arbeiten, wie haben ein kleines Haus mit einem schönen Garten in einer Kreisstadt!
Ich versteh es nicht!
Meine Mama meint sie kennt die ANtwort des Jugendamtes bereits: Seien sie froh, das er nur aus ihrer Börse klaut und nicht im SUpermarkt.
Tja, ich bin verzweifelt..kann nicht richtig lernen für mein Studium...denke nur an meine Mutter.
Ich würde meinen Bruder gerne für einige Wochen in eine Erziehungskur stecken oder jetzt wo er mit der Schule fertig ist ins Ausland stecken...wo er mal alleine auf sich gestellt ist!
Die meisten Heime sind jedoch finanziell nicht zu bezahlen!
Ich habe jetzt sehr viel geschrieben und hoffe sie haben sich die Zeit genommen es zu lesen. Vielleicht haben sie eine Idee wie man meiner Mama und meinem Bruder helfen kann!
Ich danke Ihnen im vorraus!
Angelina

Anwort von Elaine

Hallo Angelina,

deine Familie befindet sich eindeutig in einer kritschen Situation. Dein Bruder ist Drogenabhänig und warscheinlich um sich so etwas finanzieren zu können, bestielt er deine Eltern/Mutter, er fällt in der Schule ab und versaut sich buchstäblich sein Leben, klar das es da deiner Mutter schlecht geht, wenn sie hilflos dabei zusehen muss, wie ihr Sohn immer weiter absinkt, darum ist es meiner Meinung nach wichtig, das ihm geholfen wird auch wenn er sich weigert zu einer Beratungsstelle zu gehen. natürlich bedeutet das ein neuer Kraftaufwand für deine Mutter und für die ganze Familie aber nun heißt es kämpfen um wieder Frieden zu finden und wenn ihr zusammen haltet werdet ihr die stärke haben es druchzuhalten, da bin ich mir sicher.
Nehmt sofort Kontakt zu einer psycho-sozialn Beratungsstelle für Suchtgefährdete und Suchtkranke auf. Da bekommt ihr Informationen, Verhaltenstipps und Aussprechmöglichkeiten.
Deine Mutter sollte sich auserdem an einen Elternkreis wenden. Die Adresse bekommt sie in der Beratungsstelle für Suchtkranke. Da hat sie die Möglichkeit Gespräche mit Eltern zu führen die in der gleichen Situation sind, bekommt noch mehr Informationen und Verhaltenstipps und Hilfe im Umgang mit dem eigenen Kind.
So wiedersprüchlich wie es klingt. Eltern können abhänigen und damit auch hilfosen Jugendlichen alleine nicht von den Drogen befreien.
Wichtig ist auch das deine Eltern Konsequent Grenzen festlegen und ihr eigenes Leben weiterleben. Die drogenbelastung muss auf die Familie so gut wie Möglich verringert werden, damit man die Kraft aufbringt seinem kranken Kind zu helfen. Es ist nicht immer leicht aber die probleme der Eltern dürfen nicht mit den des drogenabhänigen Kindes vermischt werden.

Dein Bruder muss eine Therapie machen, deine Eltern können ihm dabei nicht direkt helfen. Sie können nur ein Drogenfreies Leben vorleben. Sie müßen von ihrem Sohn fordern sich in Behandlung zu begeben. Sie sollen ihrem Kind HIlfe durch Konsequente Härte aus Liebe geben.

Hier habe ich noch einige Adressen, an die sich deine Eltern wenden können:

Bundesverband der
Elternkreise drogengefährdeter
und drogenabhängiger
Jugendliche e.V.
Ansbacher Strasse 11
10787 Berlin
Tel.: 030 / 55 67 02 -0

c/o Landschaftsverband Rheinland
Kennedy-Ufer 2
50 679 Köln
Tel.: 0221 / 809-0

c/o Landschaftsverband Westfalen-Lippe
Freiherr vom Stein Platz 1
48 147 Münster
Tel.: 0251 / 591-01
LV Eltern und
Angehörige für humane
und akzeptierende
Drogenarbeit NRW
Postfach 10 07 43
46207 Bottrop
Tel.: 02041 / 2 90 31

Fachstelle für Suchtvorbeugung der
Jugend- und Drogenberatung Krabat e. V.
Harscampstr. 20
52062 Aachen
Tel.: 0241 / 40 91 414
Fax: 0241 / 40 91 517
E-mail: krabat.ev@t-online.de

Psychosoziale Beratungsstelle
des Gesundheitsamtes
Vereinsstr. 25
52058 Aachen
Tel.: 0241 / 432 53 66

Fachstelle für Suchtvorbeugung
Jugend- und Drogenberatung e.V.
Königsstr. 9
59227 Ahlen
Tel.: 02382 / 9 18 69-0
Fax: 02382 / 8 11 79
Email: drobs@ahlenmail.de
Wendepunkt Suchthilfe
Lange Wende 16 a
59755 Arnsberg
Tel.: 02932 / 52 90 55
Email: suchtpraevention@arnsberg.de

Blaukreuz-Zentrum Bad Salzuflen
Stauteichstr. 21
32105 Bad Salzuflen
Tel.: 05222 / 69 14
Fax: 0522 / 1 75 32
E-mail: h.nickel@blaukreuz-zentrum-bad-salzuflen.de

Du kannst auch im Internet nach weiteren Adressen dich umsehen oder deine Mutter fragt in ihrem Ort in der Gemeinde - oder Stadtverwaltung nach.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und liebe Grüße