Problem von Anonym (w) - 25 Jahre

Hilfe für meine Mutter

Da ich nicht mehr weiss was ich noch machen soll oder an wen ich mich wenden kann, stell ich die Story mal hier rein. In der Hoffnung mir kann hier wer weiterhelfen:

Es geht um meine Mutter, wird dieses Jahr 55.
Hatte bis Ende letzten Jahres 2 Jobs, einen morgens einen am Nachmittag.
Um Weihnachten rum bekam sie sich (mal wieder) mit meinem Vater in die Flicken, das ist mittlerweile allerdings normal, da sie sehr gern bei jeder Kleinigkeit provoziert (er zahlt keinen Unterhalt, geht nicht abreiten, zahlt keine Miete usw usw). (Die beiden sind seit 10 Jahren geschieden, wohnen im gleichen Haus)
Sie verstellt ihm den Weg zur Toilette und er schubste sie zur Seite, daraufhin fiel sie wohl unglücklich und brach sich dabei den Knöchel.
Hört sich alles recht brisant an .. aber auch wenns schwerfällt zu glauben. DAS ist nicht mein problem, das ist quasi .. joa man könnte sagen Alltag und nicht wirklich schlimm oder tragisch.

Durch diesen Bruch war sie wochenlang nicht in der Lage irgendwas allein zu tun, brauchte bei allem Hilfe, sie wollte/konnte nichtmal lernen richtig auf Krücken zu gehen, stattdessen jammerte sie den ganzen Tag nur herum.
Nach einer Weile dann fing sie an wirres Zeug zu reden, vergaß Daten, welchen Tag wir haben, Termine usw. von jetzt auf gleich.
Man konnte ihr etwas erzählen, was sie dann wenige Minuten später wieder vergessen hatte oder sie selbst erzählte spätestens alle 30 Minuten wieder das selbe.
Zwischenzeitlich starb die Vermieterin ihrer Wohnung, in der sie seit 25 Jahren wohnt, ihre eigene Mutter und die Mutter meines Vaters.

Durch den Tod der Vermieterin begann wieder neuer Stress, dadurch das Ihre Verwandten, die nur auf den Tod gelauert haben sofort die ganze Wohnung nach Testament oder ähnlichem durchwühlt haben und allgemein stress verursacht haben.
Der Tod ihrer Schwiegermutter kam recht plötzlich und ging ihr auch sehr nahe.
Der Tod ihrer eigenen Mutter ging ihr zumindest äusserlich nicht sehr nahe, da diese seit Jahren an Demenz/Alzheimer litt und sie schon lang nicht mehr erkannte. (Ihr Vater hat wohl mindestens das gleiche )

Soweit zur längeren Vorgeschichte.
Nun kam vor ca 5 Wochen jemand von den Stadtwerken und drehte ihr den Strom ab.
Ich erzähle ihr seit Wochen das sie dort hinfahren soll und die ganze Sache klären soll, damit sie wieder Strom bekommt.
Dazu sei zu sagen: Die Werke wollen 1100 ? von ihr, Nachzahlung letztes Jahr und alle Raten für dieses Jahr ab Dezember.
Uns erzählt meine Mutter immer, dass sie da war und alles bezahlt hat und das Werk garnichts kriegen dürfe.
WEnn man ihr sagt, das sie mit Quittung usw hinfahren soll um zu beweisen das gezahlt wurde, meint sie sie würde hinfahren, tut es aber nicht.
Nun denken wir sie hat nie bezahlt.. können ihr das aber nicht nachweisen.

Nun rief sie mich eben an und erzählte, dass die Bank (sparkasse) ihr Konto "gekillt" hat.
Wieso weiss sie natürlich nicht.
Es läuft auf dem Konto eine Pfändung seit Jahren.. da sie mal für meinen Vater gebürgt hat. Sie vermutet das es daher kommt.
Ich nehme an das es auch dort was anderes ist, da die Bank das nun seit Jahren schon mitgemacht hat und nicht mit mal das Konto löschen lässt. Regelmässige Eingänge sind ja da.

Sie hat noch immer die Arbeit der sie vor Weihnachten am Nachmittag nachgegangen ist, bekommt somit Gehaltszahlungen.

Die ganze Sache ist schwer zu beschreiben und für ausstehende nicht bis kaum zu verstehen.
Ich weiss nicht ob sie durch die vielen Demenz/Alzheimer-Fälle in der Familie auch was hat und das durch den Stress nun stark ausgeprägt ist bei ihr..

Ich weiss auch nicht wie ich ihr sonst helfen kann. Sie kriegt quasi nichts mehr allein gebacken ohne das man danebensteht und ihr in den Hintern tritt.

Ich kann das nur nicht, weil ich genug mit Lehre und Schule und Arbeit am Hut hab.
Sie wird mit Sicherheit nicht zum Arzt gehen und sich mal untersuchen lassen. Genausowenig wie sie zum Amt fährt und sich finanziell helfen lassen könnte.
Zu den Werken fährt sie auch nicht wegen Strom.
Das Kindergeld was ich von ihr ausbezahlt kriege muss nun irgendwie auf mein Konto umgeleitet werden.. in kürzester Zeit. Mit Sicherheit werd ich das als Kind wieder nicht machen dürfen und sie machts nicht.

Hach ja, nu is gut, vielleicht steigt hier ja wer durch und hat ne Ahnung was man machen könnte.

Anwort von Sabine

Hallo!

Auch hier habe ich als erstes gedacht: helfen kann man nur denen, die sich auch helfen lassen wollen.
Deine Mutter sollte sich dringend untersuchen lassen. Wenn sie wirklich krank ist, dann braucht sie Hilfe, sonst bekommt sie ihr Leben gar nicht mehr auf die Reihe. Vielleicht kannst Du einmal mit einem Arzt sprechen, ob er sie daheim untersuchen kann oder ob er einen Tipp für Dich hat. Ein Arzt kennt sich mit solchen Fällen immer sehr gut aus und weiß vielleicht wie man sich solchen Menschen gegenüber verhält. Das wäre eine Möglichkeit, die ich persönlich in Erwägung ziehen würde.

Das Du das alles nicht alleine schaffen kannst neben Schule und Job, dass kann ich gut verstehen. Ich würde Deine Mutter auch vielleicht vor die Wahl stellen. Entweder sie lässt sich untersuchen oder sie muß ihre Dinge alleine auf die Reihe bekommen. Es wäre ein Versuch. Ob es klappt ist eine andere Frage.

Fakt ist, dass sie sich zum Sozialfall entwickelt, wenn sie keine Hilfe annimmt und ich kann mir nicht denken, dass sie das wirklich will. Ob sie es - wenn sie wirklich krank ist- allerdings noch einschätzen kann, dass ist eine andere Frage.

Ehrlich gesagt, wüßte ich mir sonst auch keinen Rat. In erster Linie würde ich an Deiner Stelle mit dem Arzt oder ihrem Hausarzt sprechen.

Lieben Gruß
Sabine