Problem von Gate - 23 Jahre

Familie interessiert sich nicht

Hallo,

puh, wie fang ich am Besten an?! Wahrscheinlich vorne.
Zu mir: Ich bin 23 Jahre alt, über einige Umwege hab ich mit 20 Abitur angefangen. Kam allerdings nicht durch die 12. weil ich 0 Punkte in Mathe reingehauen bekam und holte mir halt den Abschluss der 11. letztes Jahr, damit ich nicht mit einem superschlechtes Zeugnis der 12. abgehen musste.

Nach der Schule nahm ich mir etwas Zeit für mich. Ich war ausgebrannt und alles lief drunter und drüber, denn im Dezember 2005 starb mein Vater sehr überraschend.
Wir zogen vor etwa einem Jahr um. Das war zeitglich halt mit dem Aufhören der Schule.

Ich suche momentan eine Ausboldung zur Mediendesignerin. In Berlin würd ich das gerne machen auch wenns irre weit weg ist.
Da das Beglaubigen der Zeugnisse bei uns um die 30 Euro kostet, hab ich sie einer Freundin in Berlin geschickt, die es mir umsonst machen konnte.
Allerdings brauchte sie bis gestern um mir die Sachen zurückzugeben. So kams dass sich alles so sehr hingezogen hat. Deswegen hatten wir viel viel Stress. Aber jetzt kanns ja eeeendlich losgehen.

Soweit zum Grunsätzlichen.

Nachdem mein Vater starb rückte die Familie natürlich näher zusammen. Allerdings hab ich das Gefühl, dass ich außen vor gelassen wurde.
Ich hab zwei Geschwister. Meine Schwester, verheiratet, einen Sohn, ist 13 Jahre älter, mein Bruder, 19 Jahre älter, ist auch verheiratet. Die reden viel und oft mit meiner Mutter. Sie stehen hinter ihr. Ich natürlich auch.
Allerdings ist es so, dass ich das Familiengeschehen nur von außen mitbekomme. Ist etwas innerhalb der Familie, wirds nur unter meiner Sis, meinem Bruder und meiner Mutter ausgetragen. Hin und wieder bekomm ich mal nen Fetzen mit, wenn ich bei meiner Mutter und meinem Bruder/meiner Schwester sitze und die reden.

Natürlich hab ich sie alle schon darauf angesprochen, dass ich mich ausgegrenzt fühle. Mir wird dann allerdings nur entgegen gebracht, dass das nicht stimmen würde, es sei nichts und mir würde sehr wohl alles erzählt werden. Dass das nicht der Fall ist, sehe ich ja selbst.
Wobei ich auch schon die Gegenfrage an den Kopf geknallt bekam: "Wozu soll ich dir das denn erzählen?"
Ich hab so das Gefühl, dass ich nicht für voll genommen werde. Klar, ich bin die Jüngste, aber mittlerweile auch schon lange erwachsen.


In meiner Freizeit schreibe ich viel und gerne. Konnte in der Vergangenheit auch schon ein bisschen was veröffentlichen udn möchte das später mal gerne zu meine Beruf machen. Aber erst mal muss natürlich eine normale ausbildung her.
Von Seiten der Familie wird das absolut nicht ernst genommen. Man spricht nicht drüber und wenn ich anfange drüber zu sprechen, fährt man mir oft ins Wort und schneidet ein anderes Thema an oder gibt kurze abgehackte Antworten. -> Als ich die Veröffenltichungen hatte, wars natürlich anders.

Als ich meiner Mutter meine Manuskripte zeigen wollte, weil ich schon ein bisschen stolz auf mich selbst war, meinte sie: "Nee, will ich nicht sehen. Interessiert mich nicht. Nen Haufen Zettel hab ich schon öfter gesehen."
Dass mich das verletzt hat, weiß sie. Aber es ist ihr scheinbar egal.

Da ich übers Wochenende weg war, weiß ich natürlich nicht, was hier gelaufen ist. Allerdings hatte ich in der Eile am Stamstag ein bisschen Abwasch stehen gelassen. Ich hatte meine Zeit bis zur Abreise zu knapp geplant und kam nicht mehr zum Abwaschen.
Meine Mutter ist dann am We rauf und hat den Abwasch geholt.
Als ich heute nach Hause kam dann, saßen meine Sis und meine Mutter beim Frühstück. Sie war stinksauer auf mich. Eben wegen dem Abwasch.
Und alles endete in einer Grundsatzdiskussion, dass sie, so lange ich keinen festen Job hab, nicht interessiert was ich mache, denke, was mich beschäftigt und was ich mag und nicht.

-> bestätigte meine Schwester mir, dass es ihr in etwa auch so geht.

Sie interessieren sich erst dann wieder für meine Bedürfnisse und Sachen, die mich beschätftigen, wenn ich eine Ausbildung hab.

Anwort von Sylvia

Grüß dich,

mir fällt leider nichts anderes ein, als dass du dich mit deiner ganzen Familie zusammen setzt und über dein Problem redest. Das du dich ausgegrenzt fühlst, das es schön wäre, wenn sich auch für deine Sachen mal jemand interessieren würde.

Vielleicht legt sich das Ganze ein bisschen, wenn du erstmal die Ausbildung angefangen hast. Dann wirst du nicht mehr so oft zu Hause sein. Natürlich war das nicht nett, was deine Mutter da gesagt hat, aber warum sie sowas sagt, kann ich Dir leider nicht sagen. Vielleicht hatte sie ganz einfach einen sehr schlechten Tag.

Der Altersunterschied kann dabei natürlich eine Rolle spielen. Sie sind nunmal einen ganzen Tacken älter als du, vielleicht fällt es ihnen auch schwer zu verstehen, dass du jetzt nicht mehr das Kücken bist, sondern eine erwachsene Frau, die auch als solche wahr genommen werden möchte.

Anders als durch Gespräche, werdet ihr das Problem wohl nicht lösen können.

Ich wünsch Dir alles Liebe
Sylvia