Problem von Stefan - 33 Jahre

Angst vor Menschen

Hallo,

ich habe ein riesen Problem,welches mich langsam selber auffrist.
Ich habe höllische Angst vor fremden Menschen.
Da ich eine verbogene Wirbelsäule habe (was man nicht sieht,wenn ich weite Sachen trage),traue ich mich nicht unter Menschen,da ich immer den Gedanken im Kopf habe,sie könnten es sehen,würden anfangen zu reden über mich usw...
In den letzten Jahren habe ich mich immer mehr zurückgezogen,und eingeigelt.
Ich bin zwar verheiratet,und habe eine süße Tochter,aber meine Frau kann mein Problem irgentwie nicht verstehen.
Unsere Ehe leidet dermaßen unter meiner Zurückgezogenheit,daß ich große Angst habe,alles zu verlieren.
Ich habe große Angst,mit unser kleinen auf den Spielplatz zu gehen,weil ja jemand kommen könnte,und es sehen könnte.

Meinen ersten Psychischen knacks habe ich wahrscheinlich mitbekommen,weil ich als Kind (mit ca. 9 Jahren) sexuell mißbraucht wurde,worüber ich bis heute noch nie mit jemanden gesprochen habe,dann stelle ich mir fast jeden Tag die Frage,warum habe ich eine so verbogene Wirbelsäule,warum haben meine Eltern in meiner Kindheit nichts dagegen getan,sie müssen doch gesehen haben,daß ich eine so schlechte Körperhaltung hatte,daß das jetzt das zur folge hat.
Ich will meinen Eltern keine Vorwürfe machen,da ich nun mit dieser Sache irgentwie Leben muß,doch irgentwie sinkt auch jeden Tag mein Lebensmut,und ich frage mich,ob ich wirklich so weiterleben will,so weiterleben kann,eigentlich völlig isoliert

Grüße
Stefan

Anwort von Sylvia

Grüß dich,

ich würde Dir dringend raten, dich mit einem Therapeuten in Kontakt zu setzen, der eine Verhaltenstherapie mit Dir macht und auch über die Probleme in deiner Kindheit mit Dir reden kann.

Ich habe lange selber unter Angstzuständen gelitten. Ich kann das Ganze also ein bisschen nachvollziehen. Und ich weiß noch sehr gut, wie schwer es ist, es anderen Menschen begreiflich zu machen. Da muss man einfach auch ein bisschen Verständnis haben.. von beiden Seiten. Denn wenn jemand nie darunter gelitten hat, der wird auch nie verstehen, wie sich sowas anfühlt. Es ist für ihn so unverständlich, wie es für dich unverständlich ist, dass er dich nicht verstehen kann.

Mir hat die Therapie sehr geholfen. Ich kann Dir nicht versprechen, dass danach alles super ist und du nie wieder an sowas denkst. Aber ein Therapeut kann Dir beibringen, mit sowas umzugehen, wie du z.B. in bestimmten Situationen am Besten reagierst.

Liebe Grüße
Sylvia