Problem von Susanna - 28 Jahre

Tablettensucht und Lügen

Hallo liebes Kummerkastenteam,

am 10.märz 2006 wurde mir meine tochter von meinem ex genommen und das gericht entschied, am 13.12.2006 das sie bei ihrem vater leben soll, denn ich sei eine gefährdung für mein kind.
habe einen partner gefunden und es ist die liebe meines lebens. hatte noch nie so geliebt. doch um bei ihm zu sein, mußte ich 500km wegziehen, aus diesem grund wurde mir mein kind genommen, da mein ex log und sagte, ich wäre eine schlechte mutter, würde sie nur nachts allein lassen. mich nicht um sie sorgen. sie war da 4 jahre alt.
Anfang des Jahres(2007) bekam ich dann das Urteil und fing an mich mit Tabletten ruhigzustellen, was nicht wirklich funktionierte. hab nur noch stress gemacht, streitsüchtig bin ich geworden und alkohol war und ist mein ständiger begleiter. wenn kein alkohol im haus ist, frag ich mich schon, wie ich den abend überstehen soll.
ich litt/leide schon unter depressionen- schweren depressionen.
ich hatte noch so viele medikamente- viele waren schon abgelaufen, doch ich nahm sie, egal was es war. tramal ist hier mein ständiger begleiter. es macht so frei- für einen moment. mit alkohol gemischt ist es am schönsten, die sorgen gehen für einen moment.
nun ist es schon sehr schlimm und ich lüge und beleidige was das zeug hält. hab mich so sehr verändert. lüge ganz gewaltig und kann dann realität von lüge nicht mehr unterscheiden. mache meinen freund vorwürfe, beschimpfe ihn und behandel ihn wie das letzte arschloch. jetzt ist eine sehr große lüge aufgeflogen, vielleicht gut so, denn so geht es nicht weiter. nur hab ich ihn jetzt verloren. er ist aber mein leben. habe keine familie, keine wirklichen freunde, er ist alles, was ich noch habe. kann ohne ihn gar net mehr leben.
ich brauche hilfe...doch fühle ich mich nirgends richtig aufgehoben.
möchte wieder der mensch sein, der ich mal war. doch wenn ich mein problem schilder beim psychologen, dann heißt es immer, es ist schwer, und ich soll gefühle zu lassen. komm nicht dazu zu reden, zu lösen, meine sucht. steh morgens auf und such die ersten tabletten. wenn ich keine mehr hab, geh ich zum arzt und lass mir immer wieder welche verschreiben, wenn das nicht geht, dann geh ich und kaufe welche und nehme sie in großen mengen ein, damit ich noch was spüre.
am schlimmsten ist es abends. da nehm ich sie ein um schlafen zu können, doch nicht mal schlaftabletten helfen mehr. ich nehm alles was ich kann. nur noch mit alkohol komm ich zum schlaf. träum schlecht und dann ist nach drei bis vier stunden meine nacht auch vorbei.
bin ein sehr schlechter mensch geworden. ist das mein wahres ich? ist mein charakter so verdorben?
bitte helft mir...brauche hilfe, allein schaffe ich es nicht mehr. denk viel darüber nach, mir das leben zu nehmen.
es gibt eine brücke, die hat mich in ihren bann gezogen. sie ist auf der autobahn und immer wenn ich meine tochter wegbringen muß, will ich da am liebsten anhalten und springen. stand auch schon da am geländer, fragte mich, wie es wohl sei, wenn ich jetzt spring, merk ich noch den aufprall?doch dann packte mich mein lebenswille, der jetzt aber schon lang net mehr da ist. jetzt wünsch ich mir nur noch, abens einzuschlafen und morgens nicht aufzustehen- dass es sich im schlaf von selbst löst.
eine flasche wein und ganz viel schlaftabletten, tablettenmix, alles was da ist. ertrage mein leben nicht mehr. ertrage mich nicht mehr.
bin nicht mehr ich! werd ich es wieder sein können? wer kann mir denn da noch helfen?
steh auf und nehme tabletten. es steht bier aufm tisch, dass mein freund nicht ausgetrunken hat und ich kämpfe mit mir, es nicht zu trinken.
geh arbeiten, aber lebe nicht wirklich. verflüchtige mich darin um nicht nach haus zu müssen und alles geht wieder weiter.
jetzt bin ich ganz allein, hab ihn gestern wohl für immer verloren. bin aber nicht mehr stark genug mein leben allein in den griff zu bekommen. liebe ihn zu sehr und will ihn nicht gehen lassen. will ihm beweisen, dass ich kein schlechter mensch bin und brauch nur eine chance dazu. mein leben geht so nicht mehr weiter.
wo kann ich hilfe bekommen? ich brauch sie dringends.

Anwort von Sabine

Hallo Susanna!

Ich denke, dass hier dringend gute psychologische Hilfe erforderlich ist und wenn Du meinst, dass Du mit Therapiestunden neben Deinem Alltag nicht schaffst, wie Du es beschrieben hast, dann sprich mit Deinem Arzt vielleicht darüber, ob es möglich wäre einen Klinikaufenthalt zu bekommen, den Du freiwillig antreten kannst, so dass Du unter ständiger Aufsicht bist und so wieder auf Deinen Weg finden kannst. Das Du mit einem Psychologen gesprochen hast, ist schon ein guter und erster Schritt, aber wie Du selber feststellst, reicht es Dir wohl nicht aus. Du mußt von der Sucht schließlich auch runter und ich denke, dass hierfür auch medizinische Hilfe erforderlich ist. So könntest Du es dann schaffen um wieder die zu werden, die Du einmal warst. Du hast eingesehen, dass es so nicht weitergehen kannst und die Einsicht ist eine gute Voraussetzung, damit man Dir helfen kann. Sprich mit Deinem Arzt.

Lieben Gruß
Sabine