Selbstverletzung
Hallo liebes Kummerkasten Team,
eigentlich habe ich gra kein richtiges Problem, ich habe nur gerade das Bedürfnis mir so ziemlich alles von der seele zu schreiben.
Meine Überschrift sollte schon so ziemlich alles sagen.
Ich verletze mich selbst.
Nicht regelmäßig aber ich tue es.
Ich habe das mit 11 oder 12 das erste Mal getan, ich weiß nciht mal mehr warum, ich hatte es irgendwo einmal gesehen. Anfangs war es noch keine Sucht.
Damals ritzte ich mir Buchstaben in die Haut, ein Zeichen wie dumm und naiv ich war.
Seit fünf Jahren schneide ich mich und was soll ich sagen?
Ich höre nicht auf.
Als ich sechszehn war und meine Ausbildung anfing habe ich es einfach sein lassen, habe es einfach nicht mehr gemacht, das hielt leider nicht lange an.
In meinem Leben ist sehr viel passiert,
schon als ich 11 war wurde ich mit dem Tod konfrontiert, ein Freund von mir, in dem Alter meines Bruders, er wurde tot geschlagen, das habe ich eigentlich recht gut weggesteckt, ohne mich irgendwie zu verletzen....
Bis 2004 lebte ich ruhig, wenig verletzungen...
bis zum 24.04. an diesem Tag, wurde ein weiterer Freund von mir in eine andere Welt geholt.
Er fuhr bei einem Typ mit, welcher die Kontrolle über sein Auto verlor.
Mein Bekannter star sofort, er war 20 Jahre.
Im Sommer, es war Juli fuhr ein weiterer Freund von mir mit seinem Motorad ein paar Ringeln, er wurde von einem Auto abgedrängelt und überfahren, der/die Fahrer/in brachten Nick noch in eine stabile Seitenlage und nahmen ihm den helm ab, dann ahuten sie ab und holten keine Hilfe.
Nick starb an seinen inneren Verletzungen.
Ende 2004 dann der nächste Schicksalsschlag, bei meinem Opa wurde Krebs festgestellt, unheilbar.
Er starb unter höllischen Qualen im Februar 2005, dieses Ereignis habe ich wohl nie verkraftet.
Das Jahr 2005, das Ende meiner Realschulzeit und der Anfang meiner Lehre.
Es war ein ganz gutes Jahr, im Mai kam ich mit meinem damaligen ersten richtigen Freund zusammen, er spielte allerdings nur mit mir und trennte sich dann im Juli....es war sehr schwer für mich.
Ich kam drüber hinweg und lernte im September meine jetzige Liebe kennen, wir sind immer noch zusammen, allerdings trennten wir uns zwischen durch und da fing alles wieder an.
Ich gab mir die Schuld (wobei es eher an der entfernung lag) ich schnitt mir alles auf was nur ging.
Anfang 2006 (mein freund und ich waren schon lang wieder zusammen) starb Rico, er wurde auf seiner Baustelle von einem Rentner tot gefahren....
Im Februar 2006 hat mein Freund mir unendlich weh getan als wir auf seine ex trafen.Er leiß mich los und tat so als würde es mich nciht geben.
Ich ging fremd, habe ihn betrogen.
Er weiß es bis heute nicht.
Im September 2006 zog er endlich aus Bayern weg und in meine Nähe, wir verlobten uns.
Er drohte mir oft mich zu verlassen wenn ich mich wieder verletze, er hat es bis héute nicht getan.
Im Mai 2007 starb ein weiterer Freund, Micha, an einem Darmdurchbruch.
Es ist so viel passiert und ich lebe imemr noch.
Ich gebe mir für vieles die Schuld und deshalb schneide ich mich.
Danke das ich alles hier nieder schreiben durfte.
Grüß dich Sarah,
meinst du nicht, es wäre vielleicht besser, wenn du dich mal in professionelle Hände begibst? Einen Therapeuten z.B.? Was du schon alles erleben musstest, lässt sich leider nicht einfach wegwischen. Das du schon so früh, so viele Menschen verlieren musstest, ist nicht einfach. Das man mit sowas nicht alleine zurecht kommt, finde ich ganz verständlich. Von mir ist vor einigen Jahren auch eine Freundin verstorben und mich hat das komplett aus der Bahn geworfen. Mir hat damals eine Therapie geholfen. Kein Mensch erwartet von Dir, dass du damit einfach ohne weiteres klar kommst. Der Tod ist ein Thema, dass viele Menschen beschäftigt und es gibt auch viele, die mit dem Thema nicht umgehen können.
Das du dich selber verletzt, ist leider keine Lösung. Du hast zwar kurzzeitig das Gefühl, dadurch würde irgendwas besser werden. Aber wird es nicht. Deine Probleme werden dadurch nicht gelöst.
Auch ich habe mich lange Zeit selber verletzt und auch ich hatte zu der Zeit einen Freund der mir damit gedroht mich zu verlassen, wenn ich nicht aufhöre. Natürlich hilft sowas nicht weiter, aber ich weiß heute, dass er mit der Situation einfach überfordert war. Ihm ist in seiner Verzweiflung einfach nichts anderes eingefallen, als mir mit der Trennung zu drohen.
Bitte denk in Ruhe darüber nach, ob eine Therapie nicht am Besten wäre. Damit deine Probleme eine Lösung finden.
Liebe Grüße
Sylvia