Problem von Eddy - 27 Jahre

Liebe, Streit und Tränen

Hallo liebes Team,

ich habe Euch mittlerweile schon zweimal geschrieben. Ihr habt leider noch nicht geantwortet und nun versuche es nochmal. Ich könnte wirklich Euren Rat gebrauchen.

Dies hier wird eine längere Geschichte - ihr könnt Euch ja schon mal ne Cola und Chips holen und Euch ein wenig zurücklehnen.

Meine Freundin (24) und ich (27) sind nun schon 5 Jahre zusammen. Zu Anfang war ich sehr verliebt - so wie es immer ist. Ich muss dazu sagen, dass Sie meine erste Freundin ist - auch in sexueller hinsicht. Schnell stellten sich jedoch die ersten Probleme ein. Sie war oft eifersüchtig und nachtragend und jähzornig.

Diese Dinge haben sich bis heute nicht geändert. Sie schreit schnell, regt sich auf und wird dann bockig. Anfangs habe ich die Fehler immer bei mir gesucht und immer einen Weg der Versöhnung gewählt. Es waren Lapalien, wegen derer wir uns oft in die Haare bekommen haben. Mit der Zeit stellt man sich auf solche Dinge ein. Man entwickelt ein dickes Fell und die Fronten verhärten sich. Eines Tages war es soweit, dass nicht mehr sie diejenige war, die gleich schluss machen wollte, sondern ich.
Ich konnte es nicht mehr aushalten. Sie flehte mich damals an zu bleiben, ihr noch eine Chance zu geben. Sie drohte sich umzubringen und sie wollte mit mir
reden.
Es kam wie es kommen mußte - ich glaubte, dass sie ihre agressive Art ablegen könne. Das sich alles ändern könne zwischen uns,da wir uns doch lieben.
Ich habe mich geirrt die Odysse geht weiter bis heute. Auf die Ursachen der Streits kann und will ich nicht eingehen - ich könnte Romane schreiben. Fakt ist, dass ich irgendwann zu flüssigem Stickstoff wurde, wenn ich mich ungerecht behndelt fühlte. Ich wies sie zurück. Wir erpressten uns gegenseitig auf emotionaler Ebene. Wenn alles nichts half, dann musste es eben mit uns Enden. Dies wurde nunmehr jedoch nicht mehr von Ihr ausgesprochen, sondern ich war es, der schon so oft mit ihr schluss gemacht hat und doch haben wir einen Weg gefunden uns wieder zusammenzuraufen. Das ging immer für eine Weile gut, bis sich wieder vieles angestaut hatte und alles mit einem Knall heraufbschworen wurde, wie bei einem brodelndem Vulkan.

Es sind größtenteils ihre Launen und das zickige Verhalten, dass ich früher ausgehalten habe, jetzt jedoch alles zum eskalieren bringt.
Wir führen nun quasi einen Krieg. Jeder von uns beiden kennt den anderen genau. Und niemand gibt nach - bis die Situation eskaliert ist. Wir haben Mauern um uns aufgebaut, die wir einzureißen versuchen und nach der Schlacht werden sie dicker, höher und fester verbaut als vorher.
Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich das Ende dieser Beziehung gesucht habe. Ich habe oft nachts im Bett gelegen und mich gefragt, ob und wie ich es am besten beende. Jedes mal haben wir jedoch geredet und jedes mal war sie es, die wieder auf mich zugekommen ist - ich bin unfähig geworden dies zu tun.

Ein kleines Beispiel solcher Streitigkeiten.
Ihr Geburtstag:
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Es wurden Fotos geschossen. Ich wollte ein Foto, auf dem ich allein drauf bin. Wir haben aus Spaß einen Hintergrund geschaffen, wie auf einer siziliansichen
Villa und ich war der Mafiaboss. Es war lustig. Ich wollte einfach nur ein Foto allein machen lassen. Sie wollte auf meinen Schoß. Ich habe gesagt, dass sie
das gleich könne. Unsere Freunde und ihre Familie waren alle dabei. Es gefiel ihr nicht, sie wurde wütend und nannte mich Arschloch, weil sie nicht sofort bekam, was sie wollte. Es war kurzzeitig eine komische Stimmung. Sie entschuldigte sich nicht. Am Abend im Bett fragte sie mich, warum ich nicht mit ihr kuscheln möchte. Ich sagte ihr, dass sie weiß warum. Ich habe ihr gesagt, dass ihr Verhalten falsch ist. Ich würde niemals so mit ihr sprechen, wenn ich bei meinen Eltern wäre. Es wäre mir regelrecht peinlich. Sie war bockig und zickig sie wollte nichts einsehen.
Am nächsten Tag war sie einsichtiger und sie gab zu, dass sie sich manchmal selbst nicht leiden könne. Sie weiß auch nicht, was dann mit ihr los ist.
Sie kann ihren Ärger nicht kontrollieren. Zumindest nicht vor Leuten, wie ihren Eltern, Feunden oder mir. Aber im Berufsleben, bei Fremden oder meinen Eltern, da kann sie sich zusammenreißen. Da ist es ihr peinlich sich so zu zeigen.

Es ist so, dass sie mittlerweile jeden Tag bei mir ist. Ich wohne in meiner eigenen Wohnung und sie bei ihren Eltern (sie hat noch 2 Schwestern). Ich sorge für den Einkauf, ich koche am Wochenende, ich wasche ab und wasche auch ihre Wäsche (Bettwäsche, die sie bei mir benutzt, Handtücher und ab und zu mal auch ihre Oberteile). Ich gehe Vollzeit arbeiten, und drei bis vier Mal die Woche zum Sport. Es ist nicht so, dass sie mich nicht unterstützt. Sie wäscht auch ab und zu mal ab, wenn ich sie bitte. Sie saugt ab und zu auch mal ihre Haare im Badezimmer weg. Im Flur muß ich regelmäßig die verfilzten Haare, die
zwangsweise immer mit den Füßen in den Flur geschleppt werden, aus dem Teppich entfernen. Wenn ich in der Woche nicht die Zeit oder Lust habe zu kochen, bringe ich immer was zu Essen mit. Sei es Minipizza, vegetarischen Döner, Nudeln oder sonst was. Sie ist halt immer da. Das habe ich auch schon an meinen Nebenkosten gemerkt.

Letztens (Samstag) gab es Streit. Wir hatten unser 5-jähriges Jubiläum. Ich bin früh aufgestanden, habe Brötchen geholt und einen Blumenstrauß. Sie hat sich gefreut und ich habe Ihr den Strauß gegeben und ihr einen Kuss verpaßt. Am Abend hätte man ja noch weggehen können. Wir mußten noch einige Einkäufe erledigen - für einen Geburtstag. Ich hatte zwar keine Lust, aber was sein muss, muss sein.
Der Abwasch von Mitte der Woche stand noch immer. Sie hatte Dienstags gekocht und meinte, dass der Abwasch mir gehöre. Ich habe nicht verneint. Ich habe aber auch nicht die Lust gefunden innerhalb der Woche abzuwaschen, weil ich einfach zu viel zu tun habe und am Abend einfach mal etwas Ruhe brauchte.
Als wir vom Einkaufen wiederkamen, fiel mir auf, dass ich eine Tüte mit einem Buch nicht mit nach oben genommen hatte. Ich hatte im Auto nachgeschaut, da war sie auch nicht. Also sind wir nach dem Essen (da wuchs der Abwaschberg nochmehr an) nocheinmal los und haben die in Frage kommenden Geschäfte aufgesucht, in welchen das Buch noch hätte liegen bzw. abgegeben worden sein können.
Das Buch war jedoch unauffindbar. Ich kaufte das gleiche Exemplar erneut. Dann gingen wir nach hause. Dort gab es den Abwasch. Ich war schon ziemlich
genervt - ich wollte mich endlich mal hinsetzen. Hinzu kam, dass es in dem Haus, in dem ich Wohne ein Problem mit der Wasserleitung gibt. Sie gab seit der Nacht um 02:00 Uhr einen ständigen Pfeifton von sich. Und auf Dauer ging mir der Tag schon auf den Keks, weil die Nacht schon so nervig war. Ich habe also den Hausmeister angerufen - der jedoch keine Interesse daran hatte das Problem abzustellen - er hätte ja Wochenende und sei nicht da.
Die Wasserleitung pfiff weiter. Ich machte mich an den Abwasch während meine Freundin sich ausruhte. Sie schloss das Fenster, weil ihr kalt war. Ich wusch ab und wurde aus irgendeinem Grund immer wütender. Sie ruhte sich aus - ich war wieder am arbeiten. Sie geht zwar auch arbeiten - aber sie hat keinen Haushalt, sie muss ihre Wäsche nicht waschen, sie muss nicht einkaufen gehen, keine Miete zahlen, sie geht nicht zum Sport und hat auch keine großartigen anderen Hobbys, also viel Zeit für sich nach Feierabend. Ich sah sie da sitzen und wurde unheimlich wütend darüber, dass ich meinen Zeitplan immer so eng stecken muss, damit ich alles unter einen Hut bekomme und sie kann ihre Zeit beinahe exklusiv für sich nutzen.
Mir wurde sehr warm, weil ich die Hände in heißem Wasser hatte und das Fenster geschlossen war. Ich riss das Fenster wieder auf, in mir brodelte es.
Sie wurde wütend darüber, dass ich das Fenster wieder geöffnet habe, weil ihr ja kalt sei.
Mir war heiß und ich warf ihr vor, dass sie den Abwasch ja übernehmen könne, dann würde ihr auch warm werden. Da flippte sie aus und schrie herum, sie sei
nicht hier, um nur zu putzen. Sie habe die Schnauze voll und ich könne meine Mutter anrufen, um ihr zu sagen, dass sie nächstes Wochenende nicht mit zu
meinem Großvater fahre. Ich sagte ihr, wenn sie keine Lust habe, dann solle sie es meiner Mutter selber sagen. Die Hotelzimmer sind reserviert, das Auto
gemietet. Dies war eine emotionale Erpressung. Sie wußte genau, dass sie damit jegliche weitere Diskussion unterbinden konnte. Ich sagte nichts mehr.

Ich erwähnte daraufhin nur, dass sie unfaire Mittel benutze, da wir uns in etlichen anderen Gesprächen geeinigt hatten solche Dinge wie Erpressungen zu unterlassen. Sie regte sich noch mehr auf. Ich sagte, als ich erkannte, dass sie nicht nachgab, dass ich nicht zur Hochzeit ihrer kleinen Schwester mitkäme.

Dann fragte ich sie, wie sich das jetzt anfühlt. Sie sagte, es sei ihr schnurz.
Ich brachte den Abwasch zu ende - wir sprachen den restlichen Abend nicht mehr. Ich war müde und legte mich kurz schlafen. Sie weckte mich 90 Minuten später, ob wir denn noch essen gehen heute Abend. Ich sagte, dass sie das vergessen könne. Ich habe keine Lust mehr nach dieser Show.
Diese Nacht weinte ich. Ich weine so gut wie nie, aber ich habe mich so allein gefühlt, wie nie zuvor. Wiedereinmal wußte ich, dass etwas zerbrochen ist.
Diese vielen Streitereien zerstören meine Gefühle zu ihr und den glauben an die Beziehung. Das war unser 5-jähriges Jubiläum.
Der nächste Tag (Sonntag) war ein Tag voller Schweigen.
Am Abend redeten wir. Sie sagte ich würde sie nicht unterstützen, mich nicht für sie interessieren, ich habe nur mich und meine Interessen im Kopf. Sie könne es nicht akzeptieren, dass ich nach einem Tag, an dem ich arbeiten, beim Sport und einkaufen war, und was zu essen gemacht oder nach Hause gebracht habe, mich für zwei Stunden an den PC setze oder einfach mal ein wenig in einem Buch lesen will. Sie sagt ich sei egoistisch. Ich machte ihr klar, dass ich mehr Unterstützung ihrerseits brauche. Sie hat viel Zeit und verlangt automatisch, dass ich die wenige Zeit, die ich habe ausschließlich ihr widmen solle.
Ich mache doch nicht viel im Haushalt und das bißchen Einkaufen und Abwaschen sei wohl zu viel für mich. Der Sport sei meine Freizeit und sie könne nichts dafür, dass ich zu wenig Zeit für mich habe - sie sei nicht schuld daran.
Ich sagte ihr, dass sie hier bei mir alle Vorzüge genießt, die man sich wünschen kann. Sie braucht nicht einkaufen, sie kann duschen, essen und ins Internet
wann sie wolle. Sie hat meine Wohnungsschlüssel und kann sich bei mir frei bewegen. Ich bringe ihr essen mit, wenn ich nach hause komme, denn von allein kocht sie sehr selten. Sie braucht nichts bezahlen, hat nur ihre Arbeit und das wars. Sie braucht sich keine Gedanken um ihre Wäsche machen. Mama kümmert sich darum. Und wenn sie sieht, dass ich gereizt bin, und das wegen des Abwaschs, warum sagt sie nicht, dass sie mir die Hälfte abnimmt?
Der Streit führte zu nichts. Die Fronten sind verhärtet. Sie sagte, dass sie einen Liebesbeweis wolle und sie deshalb nicht mit zu meinem Opa fahren will,
solange sie diesen nicht bekommt. Sie sagt ich sei kalt geworden. Ich sagte, dass ich das selbe von ihr behaupten könne.

Sie hat mich einst gefragt, ob ich sie noch liebe ich konnte es ihr nicht sagen. Sie fragte, ob ich das Bedürfnis habe mit anderen Frauen zu schlafen. Ich
sagte, das ich dieses Bedürfnis kenne. Ich habe nicht gelogen. Viele Männer wollen mit dem Kopf nur eine und mit der Hose alle haben. Es ist jedoch ein
Unterschied ob ich solche Dinge Realität werden lasse. Die Wahrheit meiner Worte spricht jedoch Bände. Ist es normal, dass ich auch gern mit anderen Frauen Sex haben möchte? - Na klar! Tue ich es? - NEIN! Sie ist meine erste Freundin. Was soll ich noch weiter dazu sagen?

Das Problem ist, dass wir uns schon eine größere Wohnung angelacht haben. Der Mietvertrag ist unterschrieben (nur von mir) und in zwei Wochen dürfen wir in die Wohnung. Meine Zweifel sind nun sehr groß. Ich frage mich, ob es das richtige ist. Ob ich sie noch liebe. Ich glaube, dass ich darauf keine Antwort habe.
Einerseits will ich die Wohnung, andererseits will ich sie nicht mit ihr. Ich kann sie allein nicht halten, das wäre zu teuer. Ich habe Angst, das es ewig so
weitergeht mit uns beiden. Ich habe keine Gefühle mehr für sie und wenn da noch welche sind, dann sind sie tief hinter meinen Mauern, die ich errichtet habe verschlossen. Wir haben schon seit Wochen keinen Sex mehr. Nur mal so einen kleinen Kuss zwischendurch - das wars. Wir hatten auch oft während der
Wohnungssuche Streit. Ich habe ihr gegenüber oft meine Bedenken geäußert, und dass ich mir über meine Gefühle nicht mehr im Klaren bin. Ich glaube ich habe mittlerweile so oft versucht Schluss zu machen, dass sie mich nicht mehr ernst nimmt. Wir leben eine Bruder/Schwester Beziehung. Manchmal, wenn wir uns vertragen haben geht es eine Weile gut. Dann schöpfe ich wieder Hoffnung, dass es doch so bleiben kann - auf Dauer - eine harmonische Beziehung. Streits sind ok, wenn man vernünftig redet. Es kann aber nicht sein, dass man erst bereit ist zu reden, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Ich kenne das aus meiner Erziehung nicht. Ich wurde nie geschlagen und man hat immer mit mir gesprochen. Wer schreit hört auf zu denken. Alles kann mit
Kompromissen geklärt werden. In ihrer Familie wird nicht viel geredet - bzw. es wurde nie viel geredet. Ich habe die Mutter schon erlebt, wenn sie wütend
wurde. Sie macht sich lächerlich durch ihr Geschrei und die dämlichen Schuldzuweisungen. Vor allem wenn man sich anschaut, worum es oft geht.
Ich sehe in meiner Freundin oft die Mutter reden, wenn wir uns streiten. Die Gestik und das Gehabe, das kommt von ihr.

Wenn ich es so bezeichnen darf: Die Mutter ist eine cholerische Frau, die mit irgendetwas in ihrem Leben unzufrieden ist. Sie ist ein guter Mensch, aber cholerisch, launisch und schnell gereizt.
So wie meine Freundin. Ich habe schon oft mit meiner Freundin darüber gesprochen, dass ihr Verhalten wohl aus den Familienverhältnissen resultiert.
Ich weiß, ihr könnt mir nicht sagen, was ich tun soll. Aber vielleicht kennt ihr ähnliche Situatuionen.
Ich brauche einen Rat. Das Thema ist komplex. Vielleicht wisst ihr ja weiter.

Viele Grüße

Eddy

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Eddy!

Auf Cola und Chips habe ich mal verzichtet - dafür hat sich das Koffein in meinem Körper verdoppelt ;-) Lange Mail, viele Probleme, Ängste Sorgen - aber ich weiß gar nicht so recht, was ich dazu sagen bzw. schreiben soll. Kann es Lösungsansätze geben, die ihr zwei noch nicht durchgesprochen habt? Gedanken, die ihr euch noch nicht gemacht habt?

Wie es so weit gekommen ist, ist ziemlich klar. Ihr nehmt euch kaum noch ernst. Wenn mein Freund (inzwischen Ehemann) von Trennung sprechen würde, wäre bei mir Land unter. Für euch gehört es ja fast zum Alltagsgeschehen. Irgendwie und irgendwann seid ihr zwei euch des anderen so sicher geworden, dass ihr einiges verloren habt. So z.B. den Respekt oder die Wahrnehmung für den anderen.

Aber hilft es, wenn ich sage: Lasst das sein? Das Übereinkommen habt ihr schon getroffen. Keine emotionalen Erpressungen mehr - und doch kommt ihr aus dem Muster nicht raus. Hast Du es geschafft? Du beschreibst ihr Verhalten und da sehe ich es ganz deutlich.

Ich könnte euch eine Paartherapie ans Herz legen - all das verloren gegangene zurückerobern. Das wäre ein Weg. Doch in mir stecken eine Menge Zweifel, ob ihr / Du das willst. Willst Du diese Beziehung retten? Oder willst Du frei davon sein und Dich nicht mehr mit den dauernden Streits auseinandersetzen? Ich kann nicht genau sagen, woraus ich es schließe, aber ich habe das Gefühl, Du magst nicht mehr kämpfen, diskutieren, ändern, erzählen, machen und tun. Du magst allein sein. Liege ich richtig?

Dann jetzt, vor dem Umzug. Aber auch da denke ich wieder: Das schafft er nicht. Klare Linien ziehen. Ich trenne mich und wirklich ernsthaft durchziehen; kein Zurück mehr. Ich weiß nicht, aber ich glaube, so weit bist Du auch noch nicht, oder? Und ohne festen Entschluss ist der Weg nicht gehbar.

Kann mit der neuen Wohnung alles anders werden? Dann hat sie Haushalt, Aufgaben neben der Arbeit, ist ebenfalls wirklich verantwortlich. Das könnte eine Menge eurer Alltagsprobleme beheben. Ob es auch so leicht wird, kann ich nicht sagen. Ihr habt doch sicher mal darüber gesprochen, wie ihr euch das gemeinsame Leben vorstellt? Sieht sie Veränderungen für sich auf sich zukommen? Selbst auch kochen, einkaufen usw?

Wenn Du Dich zurücklehnst, die Augen schließt und Dich in Deinem Leben ein paar Jahre voraus träumst - wo stehst Du dann? Und steht sie noch neben Dir? Kannst Du Dir wirklich für Dich vorstellen, dass diese Beziehung hält und Du sie willst? Dann arbeitet gemeinsam daran. Trefft ganz klare Regeln, wie ihr im Streit mit euch umgeht. Keine Beleidigungen, keine Blockaden, sondern jeder erzählt nur von sich, keine Vorwürfe, keine Erpressungen - könnt ihr das schaffen?

Setz Dich mit ihr hin und erzähle von diesen Zweifeln; versuche wirklich deutlich zu machen, was in Dir vorgeht. Diese Beziehung ist keine Selbstverständlichkeit; egal, wie es sich für euch dann und wann anfühlt. Das Ende kann jederzeit kommen - macht es euch bewusst. Niemand kann alles für immer ertragen - Du nicht, sie nicht, niemand. Es muss sich eine Menge ändern.

Gerade habe ich so das Gefühl, ich 'laber nur dumm rum'. Wie schon gesagt, ich weiß nicht, wie der Rat ausfallen kann. Ich erzähle Dir nichts, was Du nicht ohnehin schon weißt. Deine Entscheidung kann Dir niemand abnehmen; das durchziehen der Konsequenzen ebenso nicht.

Alles Gute!
Dana