Problem von Christian - 24 Jahre

Völlig frustriert

Hi,

hab den Kummerkasten über die Suchmaschine gefunden, und hoffe, ihr könnt mir ein wenig helfen. Ich bin jetzt 24, und studiere im sechsten Semester BWL. Das Problem: Ich habe bis jetzt immer noch kein Vordiplom, was daran liegt, das ich mir in den ersten zwei
Semestern nicht sicher über das Studium war, und auch einige Prüfungen nicht geschafft habe. (Allerdings habe ich gelernt, zum Thema Faulheit komm ich gleich) Mittlerweile bin ich ganz sicher, dass BWL dass richtige für mich ist, habe mittlerweile mehrere Praktika absolviert, bei denen die Arbeitgeber immer sehr zufrieden waren (Super Arbeitszeugnisse, Aussagen, dass sie mich jederzeit wieder nehmen würden etc.) Nur habe ich jetzt ziemliche Bedenken bezüglich meiner Zukunft. Wenn ich mein Studium nicht schaffe stehe ich mit 25 Jahren, einer Hand voll Praktikas und sonst gar nichts auf dem Arbeitsmarkt. In der derzeitigen Situation, in der sogar BWLer mit Topabschlüssen abgelehnt werden, nicht wirklich rosig. Und wenn ich mein Studium schaffe, hab ich 11 Semester studiert, was auch schon wieder einen Aussortierungsgrund darstellt. Ich bin momentan ziemlich frustriert darüber, dass Leute, die ein wenig länger zum orientieren brauchen, plötzlich keine Chance mehr haben. Ein weiteres Problem, was mir derzeit auffällt, ist, dass alle in meinen Studium viel weniger lernen als ich, und trotzdem bessere Noten haben. Das ärgert mich auch maßlos, besonders wenn dann Kommentare kommen wie: "Du hast nur eine drei, da gehörst du ja schon zu den schlechten, Hahaha!" Ich war auch schon bei der Studienberatung, mit dem Resultat, dass mich der Professor darauf hingewiesen hat, dass es an meinem mangelndem Engagement liegt. Aber das sehe ich absolut nicht so. Gerade jetzt in der Prüfungszeit habe ich wieder 1,5 Monate
7 Stunden am Tag gelernt, und dass 6 Tage die Woche. Nur die Endresultate rechtfertigen diesen Aufwand nicht, und das ist einfach nur frustrierend! Und meine Praktikumsstellen würden auch sofort bestätigen, dass Faulheit dass letzte ist, was man mir vorwerfen kann. Nur würde ich bei denen jetzt auch keine Festanstellung kriegen, da sie mir dann ja ein höheres Gehalt zahlen müssten. Also was jetzt, Studium fertig machen, und arbeitslos werden (Beziehungsweise wieder Praktikas) oder exmatrikulieren und erst recht arbeitslos? Meine Kommilitonen scheinen alle sehr erfolgreich zu sein, was ihre Zukunftsplanung betrifft, wohingegen ich nur deprimiert bin.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Christian!

Die Wahl lautet also:
- Studium schmeißen und mit nichts außer Praktika in die sicherer Arbeitslosigkeit
- Studium durchziehen und mit dem Abschluss zumindest die Chance auf eine Arbeitsstelle

Ich finde nicht, dass man bei diesen Möglichkeiten lange grübeln muss.

Es ist frustrierend, wenn man trotz Einsatz und Aufwand irgendwie das Gefühl hat, schlechter dazustehen als die anderen. Aber ohne Einsatz und Aufwand stehst Du wirklich schlechter da. Wenn Du jetzt aufgibst, nimmst Du die Chancen, die da sind. Dann greifst Du dem vor, vor dem Du Angst hast. Ist es das, was Du willst? "Es sieht ohnehin nicht rosig aus, also kann ich es auch gleich schwarz malen" - das kann es doch nicht sein, oder?

Alles Gute!
Dana