Problem von Anonym - 14 Jahre

mein verstorbener opa

hallo,
ende april ist mein opa an einer lungenentzündung gestroben.
davor war er schon seit etwa einem monat in 2 verschiedenen krankenhäusern da er einen gehintumor hatte. am anfang habe ich gedacht es wär nicht so schlimm, da mein opa sehr jung geblieben und ein kämpfer war.
ich habe gedacht mit ein paar bestralungen und chemoterapien wäre der krebs besiegt. die ärtzte meinten man müsste es operiegen, dann würde man alles entfernen können und er könnte noch lange leben. dazu willigte mein opa auch ein, da er große angst vor dem tot hatte und noch lange leben wollte. doch dann stellte sich heraus, das er die schlimmste art von krebs hatte,
und das er ohne operation nur noch eine woche leben würde. da er zu der operation eingewilligt hatte, hatte er mit bestralung noch etwa 1 jahr zu leben.
die diagnose hat natürlich alle geschockt. die operation war gut verlaufen, und ein großer teil des tumors konnte auch entfernt werden, aber es war ein sehr schnell wachsender und wie gesagt er hätte ach so nur noch ein jahr zu leben. eine woche nach der operation wurde er entlassen, und ich war sehr froh das er wider zuhause war. die ärtzte haben ihm hustensaft mit nach hause gegeben da sie meinten er hätte eine leichte erkältung. sie hätten die lunge geröncht und dort war nichts besonderes zu sehen. doch als mein opa zuhause war ging es ihm immer schlechter, er bekam hohes fieber und wir mussten einen notarzt rufen. der gab ihm dann ein fiebersenkendes mittel ohne auch nur sein fieber zu messen oder ihn abzuhörn. einen tag später ging es ihm wieder schlechter und wir haben den hausarzt gerufen. der hat ihn dann sofort wieder ins krankenhaus einliefern lassen. im krankenhaus haben sie dann eine doppeltelungenentzündung festgestellt und ihn auf die intensievstation gelegt.
es hieß der zustand ist kritisch aber er ist stabil. in der nacht rief dann das krankenhaus an, und teilte uns mit, dass nicht sicher sei, ob er die nacht überlebe. als wir am nächstenmorgen anriefen meinten sie es geht ihm gut. also bin ich normal in die schule gegangen. als ich nachhause kam war niemand da, ich fand nur einen zettel auf dem stand wir sind im krankenhaus. kurz danach rief mein vater an und sagte das mein opa im laufe des nachmittags sterben würde und das er mich abholen kommt damit ich ihn noch einmal sehen kann. im auto sagte mir mein vater dann, dass mein opa in der nacht ins koma gefallen ist und dass die lungenentzündung so schwer sei, dass er zuwenig sauerstoff bekommt und sich somit die organe ausschalten. im krankenhaus war es total schlimm als ich ihn so da liegen sah. er war an 1000 geräte angeschlossen und er "japste" förmlich nach luft. ic saß dann dort an seinem bett und hab die ganze zeit seine hand gehalten bis ich wieder fahren musste. es war total schlimm zuwissen, das ich ihn jetzt das letzte mal sehen würde für immer.ich hab auch noch mit ihm gesprochen, aber ich deke nicht das er mich gehört hat weil er ein medikament bekommen hat damit er kein erstickungs gefühl hat wenn die organe versagen und somit wie betäubt war und er lag ja auch im koma. mein vater hat mich dann nachhause gebracht und ist wieder ins krankenhaus gefahren. als sie in der nacht wiedergekommen sind sagte er, dass mein opa schon eingeschlafen sei. ich war sehr traurig, da ich bis zuletzen minute immer gedacht habe vielleicht passiert ja doch noch ein wunder und er schafft es i-wie. da ist eine ganze weilt für mich zerbrochen. mein opa war eine sehr wichtigeperson in meinem leben, er hat mich als ich klein war jedentag zum kinder garten gebracht und wieder abgeholt. und in der grundschule auch. wir haben viel zusammen gemacht und er hat mir immer viel erzählt.
ein paar wochen nach seinem tot hate ich dann meine konfirmation.
er hatte sich so darauf gefreut und hatte extra über jahre viel geld für mich gespart. ich war sehr traurig das er das nicht mehr miterleben konnte.
in der zeit hatte ich viel stress da ich einen monat fast jeden tag zum kranken haus gefahren bin, dann der tod und dann die konfirmation. an der beerdigung bekam ich schon luftnot und ich dache ich wär gegen irgendwar ärlergisch oder so aber es wurde immer schlimmer. dann war ich damit beim arzt und er hat gesagt ich hätte durch die vielen erlebnisse und den stress beklemmungsängste und würde soetwas wie hüperwentilieren. er gab mir dann etwas beruhigendes was ich 2 mal am tag nehmen sollte. aber das brachte mir auch nichts. diese luftnot hatte ich dann noch sehr lange.
ich war sehr traurig das mein opa gestorben ist, weil ich nicht mehr mit ihm reden kann und ihn nicht mehr sehe, aber das komische ist ich vermisse ihn nicht. also schon aber nicht so richtig,weil ich i-wie garnicht füle das er nicht da ist. es ist so als wenn er im haus wäre und manchmal hab ich ihn auch schon gehört. ist das normal? ich komme mir seh doof vor, aber manchmal macht es mir auch sehr viel angst. es ist so als wenn er imma dawäre und ich riche ihn dann auch manchmal oder höre ihn leise atmen. sollte ich vielleicht mal einen psychologen aufsuchen? ich finde es i-wie ales komisch.

es wär sehr nett wenn ihr zurückschreiben würdet.
lg

Michelle Anwort von Michelle

Hallo Du,

es tut mir sehr leid, dass dein Opa gestorben ist. Ich kann gut nachempfinden wie du dich fühlst. Als meine Oma gestorben ist, dachte ich, dass mir der Boden unter den Füßen weggerissen wird. Sie lag wie dein Opa auf der Intensivstation, angeschlossen an tausend Geräte und im Koma. Man möchte in dieser Situation gar nicht wahrhaben, dass es so kommen könnte, dass es die letzten Minuten sind, die man mit ihnen verbringt. Denn sie waren ja immer da, dein ganzes Leben, warum sollte sich das mal ändern. Ausserdem haben sie sich immer wieder von solchen Krankheiten erholt, sie können ja auch gar nicht sterben, man möchte ihnen doch noch so viel sagen, soviel mit ihnen erleben. Dadurch ändert sich das ganze Leben. Man hat Angstzusände, lebt nicht mehr so unbeschwingt wie sonst, weil wer weiß, wie lange alle noch am leben sind. Diese Angstzustände hatte ich übrigens auch. Das Gefühl keine Luft mehr zu kriegen, in Räumen muss als erstes das Fenster auf, diese Schweißausbrüche,... Man versucht den Tod des geliebten Familienmitgliedes zu verdrängen. Doch das geht nicht wirklich. Dann kommt irgendwann die Trauer durch. Danach geht es einem besser, glaub mir.

Ich glaube schon, dass dein Opa mitbekommen hat, als du an deinem Bett gesessen hast und mit ihm geredet hast. Wer weiß, vielleicht har er ja noch so lange durchgehalten, bis du dich von ihm verabschieden konntest? Ich glaube an sowas, denn bei meiner Oma war es auch so. Ich habe auch Momente wo ich z.B. einkaufen bin und denke, Huch hier riecht es nach Oma´s Parfum, oder Duschgel,... Ich denke nicht, dass es unnorma ist. Das sind einfach Gerüche oder bestimmte Momente, die uns an die verstorbene Person erinnern und das ist doch schön, oder? Wenn wir diese Momente nicht hätten, würden wir bestimmt das Gefühl haben, dass wir die Personen schon vergessen hätten.

Glaub mir, das ist völlig normal, oder wir sind beide komisch! Irgendwann wird der Schmerz, das Leere in deinem Herzen nicht mehr so stark sein und du wirst lernen damit umzugehen und zu leben. Momente, in denen du an deinen Opa denken wirst, weil ein anderer älterer Mann im Supermarkt wie dein Opa reagiert als es kein Fleisch mehr an er Theke gibt, ein anderer genauso riecht wie er,... wird es immer geben. Das heißt aber nur, dass er noch in unseren Herzen ist. Und wer weiß, vielleicht schaut er ja von oben auf dich runter und ist ganz stolz auf dich gewesen bei deiner Konfirmation?!

Glaub mir, mit der Zeit wird alles einfacher. Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft
Michelle