Problem von anonym - 16 Jahre

Mein Papa kontrolliert mich!

Liebes Team,
Ich lebe mit meinem papa und meinem bruder ohne meine mama.
Ich wohne erst ein halbes jahr hier, denn bei meiner mutter hatte ich nicht das gefühl dass sie mir helfen kann, da sie selbst viel stress im beruf und mit meiner 4 jährigen schwaster hat. Ich habe seit 2 jahren bettnässen und habe es bei mama geschafft geheim zu halten. Papa habe ich es erzählt...wir waren bei verschiedenen ärzten und er kümmert sich sehr um eine besserung was ich toll finde, aber er kommt nun immer morgens in mein zimmer und sein erster satz ist: hat es diese nacht geklappt und ist das bett trocken...ich schäme mich so ...ich will nicht schon morgens darauf angesprochen werden, denn ich will am liebsten nichts mit dem bettnässen zu tun haben! er redet auch nachmittags und vorm schlafen gehen darüber...ich kann diese Ausfragerei und dass er in mein zimmer platzt nicht aushalten! außerdem habe ich in letzter zeit abgenommen, weil ich mich schön länger viel zu fett finde, also habe ich 3 wochen nurnoch sehr wenig gegessen,bzw. ich habe ständig essen gekaut und es ausgespuckt: so konnte ich es besser durchhalten! aber er hat mal so eine tasse mit ausgespuckten gefunden und seit dem kontrolliert er mich ständig und sagt dass ich ne essstörung habe! er sagt ich soll zur therapie. in der letzten zeit hat mein psychisch bedingtes bettnässen extrem zugenommen.
Seitdem er mich kontrolliert, habe ich fressanfälle und weine oft alleine. Ich bin irgentwie totunglücklich und richtige freunde habe ich auch noch nicht! Ich möchte auch mal glücklich sein, normal sein, bei anderen übernachten können! Ich habe angst vor einem therapeuten, da ich meine probleme nicht erzählen kann und es unangenehm finde. Ich weiß nicht weiter...ich fühle mich wie für verrückt erklärt! Hilfe es ist hoffnungslos...Liebe Grüße M.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Was Du als Kontrolle empfindest, nennen wir Erwachsenen wohl sorgen und kümmern. Dein Vater tut, was er für richtig hält, um Dir eine Hilfe und ein guter Vater zu sein.

Hast Du ihm einmal gesagt, wie es Dir geht, wenn das erste Thema des Tages das Bettnässen ist? Spreche es aus und trefft z.B. das Abkommen, dass er es nicht anspricht, sondern Du, wenn es nachts leider nicht geklappt hat. Du verschweigst und verheimlichst es nicht, dafür schweigt er. Wäre das etwas?

Magersucht ist eine Krankheit, an der Menschen sterben. Wenn ich richtig informiert bin, liegt die Sterberate an Essstörungen direkt hinter der an AIDS - das ist nicht wenig. Und die Sorge ist absolut berechtigt. Wenn ich erkennen würde, dass jemand, der mir sehr am Herzen liegt, nur so tut, als würde er essen, es wieder ausspuckt, würde ich durchdrehen vor Sorge. Lebensmittel heißen so, weil es Mittel zum Leben sind.

Und mein Weg hieße auch: Therapie. Erkrankungen gehören in ärztliche Hände; Dein Vater kann es u.U. nicht allein auffangen und eine gute Hilfestellung ist es, wenn man selbst auch sieht, wann man selbst nicht mehr genug helfen kann.

Dass Du Angst davor hast, kann ich nachvollziehen. Es ist etwas neues, fremdes und das kann und darf auch Angst machen. Aber diese Angst kannst Du überwinden und die Hilfe annehmen. Warum nicht? Du hast doch nichts zu verlieren.

Alles Gute!
Dana