Problem von Anonym - 19 Jahre

Ich will nur noch weg

Hallo
Ich habe große Probleme in der Familie, verstärkt mit meinem Vater.
Ich war mit 13 Jahren wegen vergleichbaren Problemen shcon im Jugendheim nur damals hatte es zusätzlich noch mit Prügel von Mutter aber eher mehr vom Vater zu tun.
Ich komm mir langsam richtig lächerlich vor, da ich dieses Jahr 20 werde und wenn ich sehe/höre wie es in anderen Familien zugeht, dann könnt ich einfach nur noch heulen. Die Wurzeln des Problems liegen eigentlich auch im Vergangenen da ich nie wirklich ein besonders gutes Verhältnis zu meinem Vater hatte. Früher hatte es wegen Kleinigkeiten eben Prügel gegeben, heute versucht er mir wegen eben jenen Dingen alles zu verbieten was mir Spaß macht, er gönnt mir schlicht und ergreifend nichts mehr, wenn er eine Möglichkeit findet...
Ich habe das Gefühl ständig von der gesamten Familie unterdrückt zu werden und dass habe ich schon oft genug angesprochen, aber es wird ständig abgestritten. Da mein Vater auch schon des öfteren aufgrund seines Alters Sachen vergisst (oder vergessen will?) dreht und wendet er die Dinge gerne zu seinen Gunsten, ein Beispiel:
Ich habe großen Spaß daran im Internet zu surfen oder auch online Games zu spielen aber vor allem komme ich online, weil ich im Moment aufgrund der Distanz nicht wirklich eine andere Möglichkeit habe mit meinem Freund (über 1 Jahr zusammen) zu kommunizieren, telefonieren ist nicht möglich, da meine Eltern bereits bei einer 60? Rechnung (und da ist I-Net-Flat schon drin) das große Maulen anfangen, dass ich zu viel und zu lange telefoniere... So, nun gibt es bei uns daheim des öfteren Gestreite, weil ich ja nie alles mache wie mein Vater es sagt und dabei geht es nicht um wichtige Dinge sondern um den letzten Kinderkram, heute zum Beispiel war es so, dass ich wie fast täglich das Geschirr gespült habe und es meinem Vater nicht in den Kram gepasst hat, dass ich das Wasser aus dem Spülbecken gelassen habe obwohl das Geschirr noch nicht abgetrocknet war... Schon ist der schönste Streit im Gange, weil er mir das nun schon zum tausendsten Male vorwirft und ich ihm erwidere, dass ich es auf meine Art und Weise mache und das es wohl keinerlei Unterschied macht, weil ich das Wasser sowieso nicht mehr brauche... Aber er muss ja unbedingt darauf beharren dass ich jede Winzigkeit nach seinem Kopf mache, obwohl ich alt genug bin und meinen eigenen habe, den ich logischerweise auch benutzen will. Aufgrund solcher und anderer Kleinigkeiten die so ziemlich alle mit dem Haushalt zu tun haben haben wir deshalb vor ca. 3 Monaten wieder mal eine neue Regelung ausmachen müssen die auch was mit meiner Verbrachten Zeit im Internet zu tun hat.
Dazu muss ich allerdings noch sagen, dass meine Eltern nicht wissen, dass ich einen Freund habe, weil ich meinen Vater kenne und er dann wirklich wie ein pubertierendes Kind mit dämlichen Sprüchen kommen würde (ja ich habe bei meinem letzten Freund versucht es zu ignorieren, aber er hört einfach nicht auch, er nervt mich heute noch mit Jungs mit denen ich stinknormal befreundet war und das waren Jungs aus dem Kindergarten... ich halte das nicht mehr für normal was er abzieht...) Also, da ich gern und lang, aufgrund der Tatsache das ich eben im Moment noch eine Fernbeziehung führe, im Internet verweile um Zeit mit meinem Freund zu verbringen und nebenbei noch meine beste Freundin seit der 7. Klasse 50km weggezogen ist und ich auch mit ihr nur schlecht eine andere Möglichkeit habe zu kommunizieren, da sie anderweitig kaum Zeit hat wegen Abitur etc. gab es bei uns eben viel gezoffe weil ich so viel und so lange am PC sitze und mich angeblich um nichts anderes kümmere... Jetzt wurde das schon vor besagten drei Monaten zum dritten Mal diskutiert und jetzt habe ich halbwegs die Freiheit mit meinen fast 20 Jahren ins Internet zu gehen wie ich will, sofern ich meine Aufgaben im Haushalt erledige, was ich auch mache, da ich fast täglich abwechselnd mit meinem Bruder das Geschirr spüle, die Wohnung putze, Müll raus bringe und so weiter, das übliche eben (und da ich im Moment Ferien habe mache ich sogar mehr). Jedenfalls war es so beschlossen, dass sollte ich meinen Aufgaben nicht nachgehen, dass ich dann einen Tag lang Internet-Verbot erteilt bekomme. Hand drauf, Sache abgemacht.
Inzwischen bereue ich es, dass ich mir diese Abmachung nicht habe schriftlich (speziell von meinem Vater) bestätigen lassen, denn jetzt dreht und wendet er die Dinge wie er will und ich bin gezwungen zu gehorchen, da ich sonst Kontakt zu Freund und Freundin verliere und das nicht für einen Tag, sondern für mindestens einen Monat, weil er sich angeblich nicht mehr datan erinnern kann je was von einem Tag Verbot gesagt zu haben, er hat einen Monat in Erinnerung... Und ich habe den Salat, sprich, ich muss wie ein Hund auf den Pfiff von Herrchen hören und sitz machen. Wenn ich ihm dann jedoch vorwerfe er würde mich wie einen Hund behandeln dann wird kräftig bestritten, nach dem Motto: Er braucht keine Argumente, er ist der Herr im Haus und meine Argumente zählen nicht, weil er der Herr im Haus ist und solange ich meine Füße unter seinen Tisch stecke habe ich zu Tun was er mir sagt...
Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich warte im Moment auf Antworten von einigen Stellen bei denen ich mich beworben habe, aber ich fürchte es wird genauso wneig was wie nach meinem Realschulabschluß... Ich habe die letzten drei Jahre meine Fachhochschulreife gemacht und hatte eigentlich vor danach zu studieren, dass hab ich mir jedoch aus dem Kopf geschlagen, da ich zum einen keinen Nerv mehr habe von meinen Eltern abhängig sein zu müssen und zum anderen aufgrund der Studiengebühren und jetzt bete ich darum eine Ausbildungsstelle zu bekommen, da ich einfach nur noch von Zuhause weg will. Ich ertrage diese Art der Behandlung nicht mehr. Ich weiß nicht einmal mehr wann mir irgendwer aus der Familie das letzte mal Bitte oder Danke gesagt hat ich fühle mich in der Obhut anderer Leute so viel Wohler. Die Mütter meiner Freundinnen sind zu mir um einiges mütterlicher als meine eigene... Sie haben mich früher oft in den Arm genommen mich getröstet und so weiter, das habe ich von meiner eigenen Mutter nie bekommen. Ich werde von anderen eher wie ein Erwachsener Mensch akzeptiert und meine eigenen Eltern behandeln mich wie ein Kind, vielleicht wollen sie mich einerseits nicht loslassen aber andererseits bekomme ich von ihnen ständig an den Kopf geworfen wenn mir ihre Regelungen nicht passen, dann soll ich doch abhauen und ausziehen, damit sie endlich ihre Ruhe haben. In meiner engeren Familie sind einfach alle nur eiskalt und unfreundlich, verstärkt seit der Zeit im Heim und immer dann wenn gestritten wird. Wenn alle versammelt sind spielt es sich so ab das meine Zwei älteren Brüder und meine Eltern zusammenhalten und mich zu viert nieder machen, dass mir gegen vier Leute gleichzeitig irgendwann die Argumente ausgehen ist klar. Ich sehe mich unterdrückt und ausgeschlossen. Beinahe wie die Haussklavin... Meine Mutter selbst ist schon so darauf fixiert, dass sie beinahe schon panisch versucht den Herren daheim alles recht zu machen, hauptsache dass es keinen Ärger gibt und wenn ich mal verlange, dass wenn ich von der Schule komme wenigstens einmal die Woche mein Essen frisch und warm ist und cih es nicht in der Mikrowelle aufwärmen muss, dann heißt es ich soll nciht egoistisch sein und dass sie doch kein Sklave ist der uns alle bedient, aber das sie die Männer im Haus von oben bis unten bedient das sieht sie nicht... Auch als ich solche Sachen meinem Freund geschildert habe meinte er das hört sich stark nach altertümlichen Rollenverteilung an, wo nur der man im Haus zu bestimmten hat und das ist bei uns wirklich so.
Ich habe noch mit 16 beinahe erbittert darum kämpfen müssen, dass ich endlich mal für ein Wochenende zu meiner Freundin zum Übernachten durfte, als während eines Gesprächs darüber erwähnte dass wenn mein Bruder sowas verlangt hätte, meine Eltern ihn ohne wenn und aber übernachten lassen würden, daraufhin bekam ich die Antwort "Natürlich, er ist auch ein Junge."
Ich könnte noch tausende solcher Sachen die mich stören dazuschreiben, aber dann könnte ich gleich eine Biografie von mir beginnen.
Ich weiß einfach nciht mehr was ich noch machen soll ich fühl mich wie eine Sklavin, unterdrückt, ich glaube mir gönnt keiner meinen Spaß und die Freude die ich durch das Zusammensein mit meinem Freund habe. Meine Familie ist unerträglich für mich und ich hasse meine Nervenzusammenbrüche. Sobald ein Streit anfängt breche ich in Tränen aus, weil ich weiß dass all das Gerede von meiner Seite nichts mehr bringt, alles was cih sage hate keinen Wert für sie, aber sobald das auch passiert heißt es "Wir behandeln dich nicht wie ein Kind, du heulst doch selber immer gleich los, du bist selbst die die sich zum Kind macht" Dabei kommt es nur daher, dass ich gleich von Anfang an weiß, dass ich keine Chance habe, ich fühle mich hilflos und hänge in der Luft...
Ich habe einfach keine Kraft mehr für das alles, aber ich bange darum dass ich ohne Ausbildungsplatz dasitzen werde und dann werde ich wohl keine Möglichkeit haben von Zuhause weg zu kommen. Ich halte es nicht mehr aus. Meine beste Freundin weiß garnichts von meinen Problemen, weil ich es ihr noch nicht sagen möchte, da ihre Muter Lehrerin ist und ich die Befürchtung habe, dass alles nur noch Schlimmer wird wenn jemand wie sie von meinen Problemen erfährt. Zu meinem Freund will ich auch nicht gehen, weil ich weder ihm noch seinen Eltern eine Last sein will. Er weiß von meinen Problemen und er kümmert sich rührend um mich, dennoch will ich ihn nicht noch mehr damit belasten, er hat selbst genug um die Ohren.
Ich bin nervlich einfach nur am Ende und weiß nicht mehr weiter...

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Käme eine Familientherapie oder -beratung für euch in Frage? Darin könntet ihr all die Probleme, die in der Vergangenheit schon den Ursprung haben, anpacken. Ob sich Deine Eltern darauf einlassen, kann ich natürlich nicht beurteilen; aber einen Versuch ist es meiner Meinung nach auf jeden Fall wert.

Staatliche Unterstützung für eine eigene Wohnung bekommt man nur noch in Ausnahmefällen vor dem 25. Lebensjahr - ob bei Dir so ein Ausnahmefall vorliegt, muss das zuständige Amt beurteilen. Dafür wende Dich an das Sozialamt oder auch Jugendamt.

Ansonsten fallen mir nur die Möglichkeiten ein, die Du selbst schon überdacht hast. Eine Ausbildung oder auch zu Deinem Freund ziehen. Du bist volljährig und kannst selbst entscheiden, wo Du leben möchtest (finanzielle Mittel vorausgesetzt).

Alles Gute!
Dana