Zu sensibel für diese Welt
Hallo,
ich habe ein großes Problem. Ich bin einfach zu sensibel. Ich nehme mir alles sehr zu Herzen und an einem Beispiel vor kurzer Zeit hat sich dies sehr nachteilig ausgewirkt:
Ich habe dieses Jahr Abitur gemacht und sogar meinen Traumjob : Altenpflegerin bekommen.
Ich sollte ein Jahr Vorpraktikum machen, worüber ich mich sehr freute. Also ging ich mit voller Elan zur Arbeit und gab mir die größte Mühe, denn ich will immer alles so perfekt und zur Zufriedenheit aller machen, wie es nur geht. An meinem vierten Tag sagte die Hausleitung, nach Dienstschluss, ob ich noch kurz Zeit hätte. Wie immer gut gewillt,sagte ich natürlich ja. Ich wusste jedoch überhaupt nicht worum es geht. Es ging um eine kurze Besprechung mit dem Chef. Dort wurde ich vor ihm (von ihr) total heruntergemacht. Sie wurf mir vor desinteressiert zu sein und nach vier Tagen noch fast gar nichts selbstständig könne. Das warf mich sehr aus der Bahn, da der vierte der erste und einzige Tag war, an dem wir zusammenarbeiteten. Mir wurde die Zigarette, die ich rauchte vorgeworfen, weil ja das von der Arbeitszeit der Nichtraucher wegginge, wobei ich noch nicht mal meine halbe Stunde Pause am Tag einlegte. Von daher hatte ich auch kein schlechtes Gewissen, kurz 5 Minuten rauszugehen. Aber das war nicht das größte Problem. Das Problem war, dass ich vor dem Chef so dermaßen vor dem Kopf gestoßen wurde. Ich hatte eigentlich mit Anerkennung gerechnet, da ich meiner Meinung nach, nach 4 Tagen schon ziemlich viel konnte. Und hier kommt mein Problem: Ich kann mich nicht wehren. Ich saß da und konnte nichts dagegen sagen, weil ich sonst sofort zu heulen angefangen hätte. Ich hab mir das alles so zu Herzen genommen, dass ich den ganzen Heimweg und daheim noch weinte. Und das Ende war, dass ich gekündigt habe. Ich bin einfach nicht satrk genug, um solche Situationen zu meistern. Ich weiß , dass ich solchen Situationen im weiteren Leben noch oft begegnen werde und ich will mich ihnen stelln. (Ach ja, hab mich jetz bei einer Fremdsprachenschule angemeldet).
Vielleicht könnt Ihr mir einen Rat geben oder ein Buch vorschlagen, was hierbei hilfreich wäre.
Das wäre so nett, weil es eben um meine Zukunft geht.
MfG Anna
Grüß dich,
ich bin grade am überlegen, ob es in dem Sinne nicht vielleicht sein gutes hatte, dass dein Chef dich so zusammen gefaltet hat. Lassen wir deine Sensilibtät mal kurz außen vor, aber was für ein Chef faltet jemanden nach vier Tagen Arbeit so zusammen? Wer kann denn von jemand völlig neuem Mitarbeiter, dass er schon die gleichen Dinge können soll wie jemand der seit Jahren arbeitet? Ich habe selber Auszubildende unter mir und kann Dir versichern, dass grade in den ersten Wochen falsch gemacht wird, was nur falsch gemacht werden kann. Aber so ist das am Anfang eben, ich hab ja auch nicht anders angefangen. Etwas anderes ist es, wenn jemand nach zwei Jahren noch die gleichen Fehler wie am Anfang macht, aber sowas was dein Chef da von Dir verlangt, verstehe ich nicht.
Ich kann deinen Wunsch nach mehr Selbstbewußtsein schon verstehen, klar sagt man sich hinterher, hätte ich was dagegen gesagt. Aber ich glaube ich wäre auch so perplex gewesen wie du. Was soll man dazu sagen? Vor allem was bringt es? Klar es ist vielleicht gut für das eigene Wohlbefinden, aber im Endeffekt: Hätte es irgendwas dazu beigetragen, dass du deine Arbeit behälst? Man muss irgendwie versuchen, das Positive zu sehen, er hat schon nach vier Tage gezeigt wie er tickt und Dir damit die Möglichkeit eröffnet Dir was neues zu suchen. Denn ich denke, der hätte auch in Zukunft über alles und jeden Mist gemeckert und sei es das du eine Tür zu laut zu gemacht hast.
Und zum Thema sensibel und schüchtern haben wir sehr sehr viele Beiträge, die du über unsere Suchfunktion finden kannst.
Liebe Grüße
Sylvia