Problem von Melissa - 25 Jahre

Mein Ex

Hallo liebes Kummerkasten-Team,

ich bin 25 jahre alt und von meinem Ex-Freund im 9. Monat schwanger. Er ist 7 Jahre älter als ich,doch eigentlich habe ich den Unterschied nie bemerkt. Er ist seit Jahren mein Nachbar,doch persönlich kennengelernt haben wir uns nach dem ich mich aus meiner damaligen 7 jährigen Beziehung getrennt habe. Ich habe mich damals aus dieser Beziehung gelöst,doch der Trennungsschmerz ging ca 6 Monate ganz heftig.In einer Disco traf ich dann meinen Nachbarn,wir waren beide gut angeheitert.Wir haben uns super verstanden und klebten an diesem Abend förmlich aneinander.Von da an sahen wir uns jeden Tag und kamen uns langsam näher.Nach 4 Wochen waren wir dann zusammen und nach 2 Monaten zogen wir zusammen.1 Jahr lang waren wir dann zusammen.Es stimmte einiges nicht in der Beziehung, doch wir stritten uns nie und waren sehr gerne zusammen.Klebten in unserer Freizeit aneinander u hatten einen total liebevollen Ton zueinander.Ich wusste, dass er Probleme hatte Gefühle zu zeigen, da er von seiner letzten Beziehung von heut auf morgen verlassen wurde und dies fast 5 Jahre nicht verwunden konnte.Ich richtete mein Leben total nach ihm und eines Tages ging ich ausnahmsweise mal ohne ihn aus.Als ich nachhause kam,hatte ich 5 Anrufe auf meinem Handy und einen wütenden Freund auf der Couch sitzen.Wir hatten unseren ersten und sehr heftigen Streit.Er entschuldigte sich am nächsten Tag, aber von da an entfernte er sich von mir,bis er von heut auf morgen seine Sachen nahm und auszog,während ich in der Arbeit war.Als ich ihn zur Rede stellte sagte er mir,er würde mich nicht lieben,ich wäre zu jung für ihn und sowieso würde ich wohl noch mein Leben leben wollen und er würde einfach in einem Alter sein,wo das nicht mehr ginge.Es war sehr hart für mich.Man kann nicht mal um jemanden kämpfen,wenn derjenige einem sagt, dass er keine Liebe hätte.Er meldete sich hin u wieder,jedoch nur,weil er irgendwelche Gefallen von mir wollte.Ich hatte noch Hoffnung und stellte ihn nach 2 Monaten zur Rede,ob es nicht doch noch eine Chance für uns geben würde.Er war eiskalt,schrie mich an, ich solle kapieren,dass er mich nicht lieben würde und verliess wütend meine Wohnung.Dann forderte ich von ihm sich nicht mehr bei mir zu melden,damit ich endlich von ihm loskommen würde.Ich stürzte mich in meine Arbeit,ging viel aus,nahm einige Kilos ab und wenn ich nicht allein war,kam ich immer besser mit der Trennung klar.Er rief trotzdem immerwieder an,wegen irgendwelchen Fadenscheinigen Gründen.Eines Abends,wir waren ca 4 Monate getrennt,traf ich ihn beim spazieren gehn mit meinem Hund auf der Strasse u er fragte mich ob er mit mir laufen könnte.Mir ging es zu dem Zeitpunkt sehr gut,hatte meine Position in meiner Arbeit erhöht,hatte endlich zu meiner Traumfigur gefunden,meinen Freundeskreis wieder soweit aufgebaut,dass ich jeden Tag auf Achse war...mit einem Wort,ich war erfolgreich u zufrieden in meinem Leben.Wir liefen 4 Stunden spazieren u redeten über Gott und die Welt.Ich zeigte mich von meiner besten Seite,war jedoch distanziert.In den darauffolgenden Tagen meldetet er sich wieder oft und eines Abends stand er bei mir in der Arbeit und fragte mich wie ein kleiner Junge,ob er mich später sehen könne um mit mir zu reden.Er holte mich von der Arbeit ab und wir gingen zu mir.Wir sassen uns gegenüber am Esstisch,ich bemerkte wie nervös er war und bot ihm ein Becks an, dass er dankbar annahm.In der Zeit,in der ich ein Backs trank, trank er die restlichen 5 aus dem six-pack.Er war aufgeregt und versuchte mir zu sagen,wie sehr er mich vermissen würde,er unter einer grossen Depression zu leiden hatte (er ist sehr anfällig für Depressionen u ein wahrer Pessimist-ich das Gegenteil),damals dachte,es hätte keine Zukunft mit uns ect....er habe nur gesagt, er würde mich nicht lieben,damit mir die Trennung leichter fallen würde, und er alles tun würde um noch einChance von mir zu bekommen.Er war einsichtig mit seinen Fehlern,die er bagangen hatte.Ich wurde weich,denn ich liebte ihn noch.Eine Woche später waren wir wieder fest zusammen und es began eine wunderbare gemeinsame Zeit,voller Liebesgeständnisse,Harmonie und Zuneigung.Dann bemerkte ich, dass etwas nicht mit mir stimmte.Ich hatte schmerzen im Unterleib,an den Brüsten,war extrem launisch und empfindlich,was ich eingentlich nie war.Mein Freund war total liebevoll und besorgt.Er vermutete,dass ich vielleicht schwanger sein könnte.Ich wollte nichts davon wissen und wich dem Gespräch aus.Ich sagte ihm, dass das nicht sein könne, und wenn überhaupt, dann sei das mein Problem,denn schliesslich müsste ich dann zum Arzt gehen und eine Abtreibung über mich ergehen lassen.Er meinte,dass es ihn auch angehen würde und es hörte isch für mich an, als ob er gar nicht so unglücklich über eine Schwangerschaft sein würde.Ich hatte so reagiert,da ich mir 100% sicher war nicht schwanger zu sein und ich das Thema mit ihm vermeiden wollte.Ich ging dann zum Arzt mit der Erwartung eine Krankheit zu haben.Doch dieser bestätigte die Vermutung meines Freundes.Ich war am Boden zerstört.Ich ging zu meiner Mutter und heulte nur noch.Ich hatte mir immer Kinder gewünscht,hatte immer den Traum einer Familie - aber nicht jetzt und nicht so.Ich hatte so viel Pläne, war doch erst wieder mit meinem Freund zusammen gekommen und ein Kind wollte ich erst, wenn ich diesem auch die Sicherheit einer liebenden Familie bieten konnte. Ich war verzweifelt.Als mein Freund von der Arbeit kam, sah er mir schon an,dass ich geweint hatte,nahm mich liebevoll in den Arm, tröstet mich und meinte,das egalw as ist wir das schon schaffen würden.Doch er wollte von mir hören, dass ich abtreiben würde. Er meinte es hätte nichts mit seiner Liebe zu mir zu tun,aber wir sollten uns noch ein Jahr Zeit lassen mit dem Kinderkriegen.Ich war sehr durcheinander u wollte Zeit zum Nachdenken.So eine Entscheidung trifft man nicht einfach so. Ich sagte ihm,wenn er nicht mit mir zusammensein wolle und ich nciht die Frau wäre, mit der er sich Kinder wünscht, dann würde ich sofort abtreiben, doch wenn er mich liebt und mich will, dann wäre die Entscheidung abzutreiben sehr schwer für mich, ich könnte mit ihm nach der Abtreibung nicht mehr zusammen bleben.Ich hatte Angst ein Kind abzutreiben, von dem Mann den ich liebte, hatte Angst ihn und mich danach dafür zu hassen.Wir hatten Streit,er ging und ich war mir sicher,er würde Schluss machen und ich bereitete mich innerlich auf eine Abtreibung vor.Man denkt immer,das wäre so einfach,doch ist man dann in der Situation,sieht die Sache ganz anders aus.Am nächsten Tag stand er Abends vor meiner Haustür mit einer Packung süssen Stückchen in der Hand.Schwangere würden ja Süsses mögen und gab es mir.Er nahm mich in den Arm, küsste mein Gesicht und sagte,dass wir das schaffen würden, man manchmal eben zu seinem Glück gezwungen wird,es vielleicht schon längst Zeit für ihn wäre Vater zu werden.Er nahm liebevoll mein Gesicht in seine Hände und sagte immerwieder " meine Schnecke wird Mama, und ich werd Papa"...Er rief sofort seinen Eltern und Geschwistern an und teilte ihnen die Nachricht mit.Die freuten sich alle.Ich sagte zu ihm"du verlässt mich nicht?du bleibst bei mir?" wie selbstverständlich sagte er " ich würde dich nie allein lassen, dachtest du wirklich ich würde gehen?"...Es began eine mekrwürdige Zeit.Es kamen Tage voller Harmonie,voller Liebe und Einklang und dazwischen immer wieder heftige Streits.Wir suchten nach einer grossen Wohnung,stöberten im Internet nach Kindernamen und nach Kombie`s. Doch irgendwie war alles anders.Er distanzierte sich zunehmend von mir,verschloss sich und bei den immer häufig werdenden Streits,kamen immer mehr Vorwürfe,wie ich hätte ihm ein Kind angehängt,er wäre zu dieser Entrscheidung gezwungen worden, ich würde sein Leben zerstören ect.... An einem Tag war er liebevoll,entschuldigte sich für sein verrücktes Benehmen und an anderen Tagen war er kalt u machte Andeutungen von Trennung.Ich war fertig mit den Nerven.War ich liebevoll,wurde er kalt, wurde ich kalt u redete von Trennung,wurde er liebevoll.Es war eine schreckliche Zeit. Als ich im 5.Monat war, sagte ich ihm,dass es nur 2 Möglichkeiten gäbe.Entweder,wir würden uns auf die Beziehung konzentrieren und auf unser Baby, oder wir müssten uns trennen und versuchen trotzdem das beste für unser Kind zu tun, doch der derzeitige Zustand wäre unerträglich und wäre für uns beide nur eine Belastung. So konnte ich nicht mehr weiter machen.Mein Baby bekam nur Stress mit und die Schwangerschaft war ein einziger Horror,den ich nicht weitermachen konnte.Er meinte dann, ich würde ihn zwingen die Beziehung zu beenden,da er in einer schweren psychischen Lage wäre und selbst nicht mehr wisse was mit ihm los sei.Und schliesslich sei ja ich an allem Schuld. Seit dem haben wir uns 5 mal gesehen. Meistens stritten wir uns heftig, er bekundete mir,dass er schon lange nicht mit mir zusammensein wollte u nur wegen dem Kind geblieben wäre,er beleidigte mich oft und verletzte mich mit gemeinen worten unter anderem auch,dass er mich nie geliebt habe,einmal ging er gewaltsam auf mich los, weil ich sagte, dass ich auch froh wäre mit ihm nicht mehr zusammen zu sein. Diese ganze Ablehnung, die er mir seit dem zeigt, den Hass und die Wut, die ich jedesmal spüre tun sooo verdammt weh.Das letzte Treffen war am 9.Juni,das wieder in Vorwürfen an mich endete.Ich fühle mich wie ein Stück Dreck, das von ihm nur angelogen wurde.Kann es sein, dass jemand einem so offen seine Liebe zeigt und sagt und dann auf einmal behauptet,nie geliebt zu haben? Er hat mir nicht mal zu meinem Geburtstag am 4.Juli gratuliert, hat nur 2 Wochen später mal bei meiner Schwester angerufen, um zu fragen wie es mir geht.Als sie ihm meine neue Nummer geben wollte,sagte er, dass sei nicht nötig, da es eh nur Stress gäbe und er keinen Kopf dafür hätte. Ich habe so viele Gefühle in mir. Sehnsucht, verletzte Eitelkeit, Hass, Wut, Verständnislosigkeit. Ich fühl mich alleingelassen und auch betrogen. Ich bin froh mein Baby behalten zu haben und freue mich sehr darauf. Doch ich habe Angst vor der Geburt. Angst ihn wieder zu sehn. Ich will ihnn loslassen und eigentlich weiss ich, dass es keinen Sinn mit uns hat, da er immer ein Mensch sein wird, der mit sich und seinen inneren Problemen beschäftigt sein wird. Doch ich liebe ihn immernoch sehr und hoffe innerlich darauf,dass er sich irgendwann besinnen wird und wieder zu mir zurückkommt und diesmal für immer. Ich bin verzweifelt, denn es geht kaum eine Minute um, in der ich nicht in irgendeiner Form an ihn denken muss. Das schlimmste ist das Gefühl der Wertlosigkeit in mir. Ich will stark für mein Baby sein. Ich hab Angst davor ihn wieder zu sehn und dann wieder in den Schmerz zu fallen, denn ich mühsam hab fallen lassen. Ich danke Euch für Eure Zeit. Liebe Grüsse

Anwort von Sabine

Hallo Melissa!

Du wirst bald Mutter eines bezauberndes Babys sein und zwar eine starke Mutter. Die Geburt wird Dir eine Menge Kraft geben und wenn Du das Baby erst einmal im Arm hast, wirst Du viele neue Gefühle und Kräfte in Dir feststellen, von denen Du bisher nichts geahnt hast. Ich bin selber Mutter von zwei Kindern und die Geburt eines Kindes kann man nicht in Worte fassen um zu beschreiben, was man fühlen wird oder was es einem gibt. Man kann Bücher lesen und Worte, wie es andere aufgefasst haben, aber wie es tatsächlich ist, dass wirst Du ganz alleine für Dich erleben und auch genießen können. Ist das Baby geboren, wirst Du wissen, was ich meine. Erinnere Dich bitte daran.
Sicherlich schmerzt es, wenn man immer und immer wieder verletzt wird, aber das Leben geht nach vorne und die Zukunft gehört in erster Linie Dir und dem Baby. Sicherlich wird er sich auch melden (bzw. kann ich mir vorstellen), da er der Vater des Kindes ist. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du eine klare Linie setzt, damit er Deine Gefühle nicht wieder verletzten kann. Heimliche Tränen werden kullern. Ich kenne diesen Schmerz, aber jede Träne ist auch eine Erlösung von dem Schmerz. Es ist völlig ok und es tut gut. Es braucht seine Zeit, bis man es hinter sich gelassen hat, aber bald wirst Du über all dem Schmerz der Gefühle stehen und kannst damit umgehen, denn durch die Geburt eines Kindes, ändert sich einiges im Leben. Wichtig ist, dass Du an der Linie, die Du Dir gesetzt hast, auch festhälst. Denke an Dich und Deine Gefühle. Lasse zu, was Dich glücklich macht und wende Dich von Verletzungen. Es ist eine Methode um zu lernen damit umzugehen. Vor Dir liegt DEINE Zukunft und das zählt.

Lieben Gruß
Sabine