Problem von Miguel - 30 Jahre

Wiedergewinnung als Partnerin durch Vertrauensaufbau

Unsere Geschichte (Kurzfassung)

Liebes Kummerkasten - Team!

Wir haben uns ? ich und Blagica - im September 2004 über eine Flirtbörse im Internet kennen gelernt. Kurze Zeit später trafen wir uns am 18. September 2004 bei mir zu Hause und verbrachten einen schönen Abend, mit einigen Kuriositäten und spontan Entscheidungen. Wenige Tage später wussten wir zwei, wir wollen zusammen bleiben und eine ernsthafte Beziehung aufbauen ? das sie für beide so ernst wird, hätte zu dem Zeitpunkt bestimmt niemand von uns beiden geglaubt.

Wir verbrachten recht schnell fast jeden Tag miteinander, ich schlief unter der Woche bei Ihr in Baden-Baden, und Sie am Wochenende bei mir in Karlsruhe. Wir beide waren nicht immer einfach im Umgang miteinander, aber wir liebten uns. Anfang 2006 entschieden wir, das Sie bei mir komplett einzieht. Das bedeutete jedoch auch, das Sie aufgrund ihrer Arbeitsstelle jeden Tag einen Anfahrtsweg von fast einer Stunde pro Strecke und manchmal auch mehr hatte. Das Sie dies tat, habe ich immer zu schätzen gewusst, aber wohl nie wirklich gezeigt. Aufgrund meiner Arbeit im Außendienst hatte ich oftmals aber auch die Möglichkeit, sie ins Geschäft zu fahren und bei Ihr zu sein, ihr einen Gefallen zu tun.

Nachdem ich sehr viel dafür getan hatte, ihr meine Liebe zu beweisen (Aufmerksamkeiten, besondere Geschenke, Gesten, Spontan-Urlaube), geriet dies bei mir wohl auch etwas in Vergessenheit. Aber ich versuchte ihr immer das Gefühl zu geben, das Sie auf mich zählen konnte.

Was zu erwähnen ist, Sie sprach früh von Hochzeit, was für mich noch nie in Frage kam, aber auch begriff Anfang 2007, dass Sie die Frau ist, mir der ich mein ganzes Leben verbringen würde. Wir sprachen von Kindern, Haus und Hof, vor allem sehr kurz vor Ihrem Auszug am 24. Juni.

Ende 2006/Anfang 2007 lief es bei ihr beruflich nicht wirklich gut, was sie sich auch sehr zu Herzen nahm und was auch unsere Beziehung belastete. Leider war ich auch nicht immer der richtige Ansprechpartner bei Ihren Problemen, vielleicht verstand ich zu wenig, bzw. hörte nicht richtig hin. Denn auch ich hatte Probleme, vor allem beruflich, aber ich war nicht der Typ, der über seine Probleme offen gesprochen hat.

Sie nutzte die Chance, in eine neue Filiale in Baden-Baden zu kommen, eine 2 Personen Filiale, wo Sie sich sehr schnell zu Recht fand und auch wieder glücklich wurde. Trotz alledem, machten wir uns Gedanken, ob Sie sich nicht doch beruflich etwas in unsere Richtung orientieren sollte, und wir fingen gemeinsam an Bewerbungen zu schreiben. Sie bekam auch recht schnell eine Stelle in Ettlingen, ca. 20 Min. von uns weg. Nachdem wir darüber gesprochen hatten, ob Sie dies nun tun soll oder ? weil Sie sich ja in Baden-Baden nun so wohl gefühlt hatte ? und das merkte man spürbar in allen Belangen - entschloss Sie sich, nach langem hin und her nach Ettlingen zu gehen. Ich sagte Ihr, Sie müsse abwegen ? kürzere Fahrtzeit, vielleicht mehr Zeit für sich und uns und eine neuer Arbeitsplatz der viele Neuerungen und Gefahren mit sich bringt ? oder: längere Fahrtzeit und eine Arbeitsstelle an der man sich weiterentwickeln kann, wo man sich wohl fühlt. Damals wusste ich nicht, das ich Sie besser in eine Richtung hätte lenken sollen ? in Baden-Baden zu bleiben. Der Entschluß, Sie nach Ettlingen gehen zu lassen, war im Nachhinein der entscheidende Tropfen der das Faß zum Überlaufen brachte.

Ich muss natürlich noch die Dinge erwähnen, welche uns in der Beziehung belastet haben. Und nun gestehe ich ein ? ich habe die Hauptschuld zu tragen warum es nun so ist wie es ist! Aber ich versuche weiterhin zu beweisen, dass ich mich weiterentwickelt habe.
Schon zu Anfang unserer Beziehung verheimlichte ich Ihr Kontakt zu einer Frau die ich auch kurz vor unserer Beziehung kennengelernt hatte. Dieser Kontakt hob aber auch nur bis Ende September 2004 und war völlig bedeutungslos. Es waren nur eMails. Sie bekam es aber raus, als Sie eMails von mir las. Ebenso sagte ich Ihr nicht immer alles wenn es um meinen Sohn ging, der bei seiner Mutter lebt. Der Kontakt zu seiner Mutter war am Anfang nicht immer einfach für Sie. Aber das hat Sie gelernt, sie liebt meinen Sohn wie wenn es ihre eigener wäre. Und als wir uns einmal verabredeten ? um das erste und einzige Mal ? nach einem Einkauf für unseren Sohn danach noch in den McDonalds essen zu gehen ? verheimlichte ich es Blagica. Aber sie bekam es raus, weil wohl schon hier ihr Vertrauen nicht mehr zu 100% da war. Was ich aber erwähnen möchte ist, dass ich Sie nie betrogen habe, nichtmal im Ansatz! Bei unseren Streits kamen wir oft nicht miteinander zurecht, sie hat eine andere Art zu diskutieren als ich, dies haben wir erst sehr spät begriffen, wahrscheinlich erst vor wenigen Wochen gelernt. Ich schmiss auch gerne mal mit Dingen, machte Sachen kaputt. Leider nicht nur einmal. Und nach meinem letzten heftigen Ausraster im Februar 2007, war ich mindestens genauso geschockt wie Sie. Aber ich versprach ich, dass diese nie wieder vorkommt. Und das kam es auch nicht. Auch ich habe eine neue berufliche Aufgabe in der ich mich wohl fühle, zu dem Zeitpunkt war das nicht so.

Den größten Fehler den ich begangen habe ist jedoch, dass ich ihr nicht gesagt habe dass ich vor allem im letzten Jahr finanzielle Probleme hatte, was zum grossteil damit zusammen hing, das ich seit 2004 eine Eigentumswohnung finanziere. Aber anstatt mir helfen zu lassen, habe ich vieles vor mir her geschoben, und vor ihr verheimlicht. Rausbekommen hatte Sie es, nachdem Sie meine kompletten Unterlagen gelesen hatte, als ich mal nicht da war. Dies war ein großer Vertrauensbruch. Habe ihr aber sofort gesagt, dass ich alles regeln werde. Und das habe ich auch! Doch es war wohl zu spät. Ihr Vertrauen mir gegenüber war völlig erschüttert.

Am 23. Juni teilte Sie mir mit, das Sie am 24., einem Sonntag ausziehen wolle ? eine Woche nachdem wir uns ein Haus angeschaut hatten, 3 Wochen nachdem wir definitv von Hochzeit gesprochen hatten. Da es nicht das erste Mal war, das Sie soweit war, wehrte ich mich nicht dagegen, und half ihr sogar alle Ihre Sachen übergangsweise zu Ihrer Mutter zu fahren, wo Sie wohnen wollte bis Sie eine eigene kleine Wohnung in Karlsruhe gefunden hatte, die Sie auch seit Anfang August hat. Denn schließlich begann Sie ja eine Woche später in Ihrer neuen Arbeitsstelle in Ettlingen. Wir waren nicht getrennt, nur räumlich. Aber der Kontakt war natürlich nicht so wie sonst. Donnerstags war ich bei Ihrem Abschied in Ihrer Filiale in Baden-Baden, und ich merkte, wie schwer das für Sie was ? die Trennung von Ihrer Arbeitsstelle bedeutete gleichzeitig die Trennung von mir, fast zeitgleich. In den folgenden Wochen hatten wir ein Wechselbad der Gefühle. Wir waren auch zusammen (mit Ihrer Schwester) eine Woche im Urlaub in Kroatien, bei Ihrer Familie - was früher eine Qaul für mich gewesen wäre, da ich kein Familienmensch war - doch nun bin ich es, und das hat Sie gemerkt und mir bestätigt. Auch hier war es wunderschön ? bis auf wenige Ausnahmen, die uns jedoch völlig auseinander brachten. Ich habe Sie in den 8 Wochen mit Aufmerksamkeiten und Liebe überschüttet, Liebesbriefe, Gedicht, Einladungen, viele Aufmerksamkeiten. Damit kann Sie nicht umgehen. Hat Angst dass sich das alles wieder ändert. Das wird es aber nicht! Ihre Nähe, kuscheln, Zärtlichkeiten waren selten wichtig für mich. In den letzten Wochen zählte nur DAS wenn wir beisammen waren. Im Arm nehmen, streicheln, massieren, küssen ? stundenlang. Einfach wunderschön. Solch ein bedingungsloses Gefühl hatte ich davor selten. Und nun immer! Ihre Angst ist, dass dies wieder nachlässt. Das wird es aber nicht. Ich weiss das, ich will das! Seit 8 Wochen kann ich nicht schlafen, bin nur unterwegs, 4 Std. schlaf sind normal. Sobald ich wach bin denke ich an Sie. Und was ich alles verloren habe. Und ich weiss ? Sie liebt mich genauso! Nachdem Sie mir Mitte letzter Woche gesagt hat, das Sie nur eine Freundschaft möchte, sie aber nicht weiss, wie es in ein paar Monaten, einem Jahr aussieht. Es liegt auch nicht an einem neuen Mann, oder Frau. Wir wollen beide keinen neuen Partner. Außer uns? Im August 2008 spätestens wollten wir heiraten ? und wir haben auch in den letzten Wochen so oft darüber geredet. Sie will mir aber keine Hoffnung machen, weil ich sonst vielleicht an uns zerbreche. Deswegen nur Freundschaft, mit klaren Grenzen. Ich will aber ihre Nähe spüren. Und wir werden im August 2008 heiraten!

Ich tue nun auch wieder mehr für mich, ordne mein Leben neu, neue Wohnung und vieles mehr. Zeige ihr, dass ich es auch kann. Ich solle mehr auf mich achten, Sie nicht zum Mittelpunkt meines Lebens machen ? im Moment - das beweise ich ihr jetzt. Aber Sie ist mein Hauptthema. Mein Ziel will ich nicht aus den Augen verlieren, und solange wir uns sagen dass wir uns lieben, glaube ich fest an unsere gemeinsame Zukunft als Partner. Mein Herz schmerzt wenn Sie nicht da ist, mein Herz schlägt schneller vor Glück wenn Sie in meiner Nähe ist.

Gerne schmücke ich die Geschichte noch weiter aus, und gerne gebe ich auch das Gedicht an Blagica, meinen Liebesbrief und die weiteren Unterlagen an Sie weiter.

Ich liebe Sie über alles, wir haben soviel voneinander gelernt, wir gehören zusammen. Das weiss ich, das spüre ich zutiefst! Wie kann ich Ihr Vertrauen wieder gewinnen?

Es ist mein allergrösster Wunsch, mit Ihr mein Leben zusammen zu verbringen, und da wir uns lieben, weiss ich auch das es unsere gemeinsamer Wunsch ist. Diese 8 Wochen, in denen vor allem ich mich zum positiven verändert habe, sollen nur der Anfang vom Neuanfang sein ? vieles habe ich zu spät gemerkt, aber meine Veränderung zeigt mir, das wir es schaffen können. Ich wünsche mir nichts sehnlicheres ?

Miguel

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Miguel!

Ich habe keinen Rat für Dich. Denn alles, was ich hätte sagen können, setzt Du bereits um. In meinen Augen bist Du genau auf dem richtigen Weg. "Erst die Veränderung, dann die neue Chance" ist etwas, was ich hier immer wieder schreibe. Du arbeitest daran, mit voller Kraft und Energie; mit dem Ziel vor Augen und bewusst. Du willst diese Veränderungen und Du packst sie an.

Es ist sicher ungeheuer hart, dass sie eure Beziehung auf 'nur Freundschaft' gestuft hat. Aber das bedeutet immerhin: Kontakt und genügend Raum, sie an den Veränderungen teilhaben zu lassen und es ihr zu zeigen. Du kannst ihr nicht beweisen, was in der Zukunft liegt; Du kannst keine Beweise anführen, dass Du nicht wieder ins alte Verhaltensmuster fällst. Deshalb braucht es eben mehr 'Jetzt', um ihr das Vertrauen zu geben. Je länger sie den veränderten Miguel erlebt, desto mehr wird sie daran glauben, dass er auch so bleibt. Manchmal brauchen die Dinge einfach auch Zeit. Und Du klingst mir sehr danach, dass Du sie ihr geben wirst und kannst.

Alles Gute!
Dana