Problem von Lena - 15 Jahre

Zu sensibel oder Erstickungsgefahr im Selbstmitleid?

Hay

Ich bräuchte dringend mal einen guten Ratschlag.
Ich weiß nämlich nicht ob ich einfach in Selbstmitleid ersticke oder einfach zu sensibel bin und mich deswegen schnell von Problemen angreifen lasse.

Momentan habe ich aber einfach so viele Sachen die mich bedrücken

- Meine Oma hat einen Gehirntumor
- Meine Tante hat einen Gehirn Tumor
- Ich muss ziemlich viel für die Schule tun
- Hab stress mit meinen Freunden

Vor den Sommerferien (NRW) ging es mir noch schlechter, weil da noch mehr Probleme existiert haben, die sich aber zum glück schon geklärt haben.

Aber die Tatsache, dass meine Oma (um die Verhältnisse mal genau zu klären ist das meine Stifoma aber da ich meine richtige Oma nicht kenne ist das MEINE Oma) und meine Tante einen Gehirntumor haben nimmt sich sehr mit und ich habe sehr große Angst sie zu verlieren.
Aber ist es nicht lächerlich, dass ich darüber traurig bin, wenn der Vater von einem Mädchen aus meiner Klasse vor kurzem gestorben ist? Ich habe leider nicht so viel mit diesem Mädchen zu tun, aber in den Pausen steht die immer bei uns und wir verstehen uns gut. Aber die hat noch nie gezeigt dass sie traurig ist über den Tod ihres Vaters. Also kann ich doch jetzt nicht um meine Oma und Tante trauern oder?

Hinzu kommt der Schulstress.
Vor den Ferien musste ich stark um meine Versetzung kämpfen, doch diesen Kampf habe ICH gewonnen.
nun bin ich in der 10. Klasse und schon jetzt nach der 1. Woche bin ich wieder ausgepowert.
Die letzte Woche saß ich jeden Tag bis 21.00 Uhr an Hausaufgaben und muss sehr viel lernen um im Stoff mitzukommen, da die Lehrer teilweise sehr viel von uns verlangen.
Ich habe schon überlegt ob Gymnasium nicht doch eine Nummer zu groß für mich ist, doch ich habe schon lange den Traum Abitur zu machen...

Auch der Stress mit meinen Freunden belastet mich sehr.
Also eigentlich mach ich mir nur sehr viele Gedanken, meine Freunde wissen nichts davon.
Meine "beste" Freundin ist so hinterlistig.
Bei mir kommt es immer auf die anwesenden Personen an, wie sie sich verhält. Wenn ich alleine mit ihr bin verstehen wir uns sehr guten und haben oft die gleichen Ansichten, aber so bald jemand anderes dabei ist, verstößt sie mich regelrecht und macht oft abwertende Bemerkungen.
Da gibt es ein Mädchen was wir schon lange kennen, aber eigentlich beide nicht mögen. In meiner Gegenwart lästert sie immer über dieses Mädchen doch wenn diese Person anwesen ist, dann lässt sie lieber MICH links liegen als dieses Mädchen zu "vernachlässigen".
Aber ich kann mit ihr darüber nicht sprechen und mich nervt das alles einfach.

Über all diese Probleme muss ich ziemlich oft nachdenken und schlafe deswegen abends auch erst spät ein, da mich meine Gedanken einfach nicht loslassen.
Ich weiß echt nicht wie ich damit fertig werden soll.
Vor kurzem habe ich zufällig einen Bericht über Depressionen gelesen und gemerkt das viele der Punkte auf mich zu treffen die eine Depression ausmachen.
Viele sagen jedoch auch dass ich sehr sensibel bin und mich schnell angegriffen fühle. Was auch stimmt.
Zudem rede ich eigentlich nicht gerne über meine Probleme und von all diesen Problemen weiß keiner meiner Freunde etwas. Eigentlich seid ihr die ersten die es erfahren.
Außerdem bin ich aus zu sozial wie meine Mutter immer sagt. Ich gebe oft zu schnell nach und mache es anderen Leuten recht auch wenn ich darunter leide. Bin auch in der Schule ehr still nur wenn einer meiner Freunde mal verbal von einem Lehrer "angegriffen" wird mache ich meinen Mund auf, hat mal ein Lehrer gesagt.
Aber meine Einstellung ist eben anderen Leuten zu helfen...

Ich hoffe ihr könnt mir irgendwelche Ratschläge geben wie ich meine "Probleme" schnell lösen kann, denn jeden Abend stundenlang nachdenken zu müssen ist irgendwie ziemlich anstrengend.

Bitte seid nicht böse wenn ich viele Tippfehler gemacht habe. Bin leider in Sachen Rechtschreibung ziemlich untalentiert.

Liebe Grüße
Sarah

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Lena!

Ich kenne Dich nicht, aber 'zu sensibel' würde ich Dich nach dem Lesen nicht nennen. Wenn meine Oma oder eine Tante von mir einen Tumor hätte, würde mich das auch sehr belasten und traurig machen. Die Angst, einen lieben Menschen an den Tod zu verlieren, kann und darf traurig machen.

Über diese Gefühle solltest Du versuchen zu reden. Alles, was Du über die Worte hinauslässt, kann sich innen nicht mehr gar so sehr festfressen. Manchmal reicht es auch, wenn man die Gedanken einfach aufschreibt. Was raus ist, wird Dich abends im Bett vielleicht auch nicht mehr gar so sehr verfolgen.

Ich habe hier noch ein paar Einschlaftipps:

http://www.schrotundkorn.de/2003/200310sp4.html
http://www.gesundheit.de/krankheiten/gehirn-nerven/schlafstoerungen-tipps/index.html
http://www.quarks.de/dyn/28590.phtml

Schau einfach mal, was Du davon umsetzen kannst, damit Du durch Schlafmangel nicht noch mehr Deiner Kräfte verlierst. Du brauchst sie für Dich und auch zum Helfen der anderen.

Du kämpfst für Deine Ziele - darin sehe ich kein Selbstmitleid. Selbstmitleider verfallen in eine Art Starre und geben auf, weil es ihnen schlecht geht. Du kämpfst und nimmst die Dinge in Angriff. Beurteilen, ob das Gymnasium zu schwer ist, kann ich natürlich nicht. Aber Du hast die Versetzung geschafft, Dich angestrengt und Dein Ziel erreicht - das kann auch weiter so funktionieren. Warum nicht? Wenn Du möchtest, dann schau mal im Archiv mit dem Suchwort "Lerntipps"; Du wirst einiges finden, was Dir auf dem Weg zum Ziel helfen kann.

Ich finde es auch normal, dass Dich der Tod des Vaters von der Schulkollegin mitnimmt. Würde mir nicht anders gehen. Sie scheint mit der Trauer einfach anders umzugehen; es nicht zu zeigen, möchte Normalität im Leben halten. Aber gerade jetzt -mit dem Wissen um die Krankheiten in Deiner Familie- macht es Dich traurig und betrifft auf eine Art eben auch Dein Leben.

Deine beste Freundin möchtest Du nicht ansprechen? Schade. Denn das wäre ein Weg, die Probleme anzupacken und aus der Welt zu räumen. Ihr unterschiedliches Verhalten macht Dir zu schaffen - wie soll sie es ändern, wenn sie es nicht weiß? Aber vielleicht gibt es die Möglichkeit, es ohne Gespräch in den Griff zu bekommen: ändere Du. Blocke das Lästern über das Mädel ab.

Erzähle Freunden / Deinen Eltern, wie es Dir geht. Lasse Dich nicht selbst mit all dem allein. Verstehen kann man Dich nur dann, wenn Du es zulässt.

Alles Gute!
Dana