Jeder hat so seine Geschichte
Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Leben ist einfach nicht normal. Das fing schon bei meiner Geburt an. Geboren in Oberbayern und aufgewachsen in Hamburg (mit sieben jahren dann wieder zurück nach bayern). Hab nie so wirklich nen einheitlichen dialekt bzw. ne vernünftige Sprachkompetenz entwickelt. Mein leiblicher Vater (oberbayer) wollte nie was von mir wissen und mein Stiefvater (hamburger) versuchte stets sein bestes, doch hätte er viel strenger mit mir sein müssen.
Na ja alls kind avancierte ich zum Bettnässer und hatte probleme mit der tatsache einen anderen nachnamen zu haben alls meine geliebten (halb) geschwister.
Die Schulzeit war nach der namensänderung eigenlich ganz o.k. wurde nicht mehr gehenselt, war immer ehrgeizig und schrieb auch immer gute noten und hatte viele freunde.
nun ja, ich liebte das fussball spielen. hört sich komisch an - iss aber so. ich war richtig gut. spielte tag und nacht. fußball war (leider) mein leben und alles andere interessierte mich nicht. im januar 97 brach ich mir dann im Skilager den oberschenkelhals. 6 monate krücken - 10 monate kein fussball. alles kein problem - spielte zunächst dann auch wieder in einem bayerischen topteam. Gegen bayern, 1860 usw.....fussball war mein leben !!! doch dann....mit 15 mussten mir die ärzte mitteilen das mein hüftgelenk nicht mehr richtig durchblutet würde - PECH - Hüftgelenksumstellung - 8 monate krücken - mitm fussball spielen war es vorbei. na ja und danach ging es dann los.
kiffen, kiffen, saufen, rauchen und alles was dazu gehörte.....meine eltern meinten es gut mit mir und erfüllten mir einen wunsch - 1 Jahr USA (aufgrund meiner leidensgeschichte).....ich lernte viele menschen kennen doch im Endeffekt hat mich dieses high school jahr dann komplett versaut....wir haben eigentlich fast tagtäglich drogen genommen und gesoffen....na ja, dann kam ich mit fast 19 jahren wieder zurück und entschied mich für eine ausbildung zum hotelkaufmann in münchen, was im nachhinein wieder eine falsche entscheidung war. das drogennehmen hatte ich bis dato nicht aufgegeben und eines tages wurde ich auf einem volksfest von zwei (mir unbekannten personen) zusammengeschlagen. Resultat: Schädelbruch und epidurales Hämatom im Gehirn - hätte mindestens 20000 euro schmerzensgeld bekommen doch konnte ich mich weder an täter noch tathergang erinnern. - hab die ganze geschicht bis heute nicht so wirklich verdaut.
nun 2004 kündigt ich in münchen und zog zurück in oberbayerns zweitgrößte metropole - bei meinem ersten AG wurde ich gekündigt, dann holte ich mein fachabitur (2,3) nach. Studierte ein semester bwl und brach ab.
Heute wohne ich mit meiner Freundin, die ich glaub ich gar nicht so wirklich liebe zusammen. Wir sind 2 Jahre zusammen. Es geht mir gut bei Ihr. Sie hat eine kleine Tochter. Sie nennt mich Papa. Bin schon 3mal fremdgegangen und habe es ihr gesagt. Habe nur noch stress. Hätte eigentlich fachhochschulreife btw. ne abgeschlossene ausbildung, doch arbeite fürn apple undn ei als helfer in einer fabrik. (knochenjob mit meiner kaputten hüfte).....ich bin einfach zu dumm für alles....werde bald 26 und hatte nie irgendwelche versicherungen bzw. ne altersvorsorge. bin der totale versager und hasse mich über alles. ich gebe mich nie zufrieden obwohl ich selber nie weiss was ich wirklich will.
hab jetzt einfach mal so das meiste zusammengeschrieben, was mich bedrückt.
ich weiss auch, dass jeder so seine geschichte hat aber meine definately sucks.
Grüß dich,
ich bin ehrlich gesagt ein bisschen sauer. Es gibt Dinge in deinem Leben für die kannst du nichts und die sind sicher nicht das Beste was einem Menschen passieren kann. Aber in deiner Geschichte gibt es auch jede Menge Sachen, die du selber zu verantworten hast. Vielleicht wäre es besser langsam aus den gemachten Fehlern zu lernen, anstatt darüber zu jammern. In erster Linie muss ich gerade an deine Freundin denken, du schreibst mit einer Leichtigkeit "bin drei mal fremdgegangen, lieb sie nicht wirklich" Ja warum bist du dann mit ihr zusammen? Du tust Menschen weh, wenn du so zu ihnen bist, und das wird dir irgendwie auch klar sein. Und sowas wirkt sich dann letztendlich auch auf einen selber aus. Natürlich bist du unzufrieden, weil du nicht anfängst irgendwas zu ändern. Wer hindert dich daran dein Abi nachzumachen? Ich hab das auch in einer Abendschule gemacht, ist bestimmt kein Zuckerschlecken aber geht. Und wenn du einen Menschen nicht liebst, dann bleib nicht mit ihm zusammen. Ihr müsst euch ja nicht im Streit trennen, aber so bringt es doch einfach nichts. Was hindert dich daran eine Versicherung abzuschließen, es gibt keine vernünftigen Gründe, die dich hindern. Im Moment bist du der Einzige der dich hindert. Fang nicht morgen an, etwas zu ändern, sondern heute.
Liebe Grüße
Sylvia