Problem von Angelika - 30 Jahre

Unglücklich Single

Liebes Kummerkastenteam,

ich bin seit nunmehr drei Jahren Single. Davor habe ich hin und wieder einen Freund gehabt, wobei ich die Beziehung immer recht schnell beendet habe. Bis vor einem Jahr war ich solo immer zufrieden. Zwar dachte ich hin und wieder mal, es wäre schön, wenn ich nicht allein wäre, aber richtig ausgemacht hat es mir nie etwas. Mittlerweile bin ich mit meiner Situation aber unglaublich unzufrieden. Fast jeder in meinem Umfeld ist vergeben und führt eine langjährige Beziehung. Nun könnte man als Leser meinen, ich sähe vielleicht nicht besonders attraktiv aus. Dies ist aber, so blöd es klingt, es von mir selbst zu lesen, nicht der Fall. Im Gegenteil ernte ich oft Komplimtente, dass ich sehr hübsch sei. Zudem studiere ich und habe einige Freunde, die mir des öfteren sagen, dass man mit mir unglaublich Spaß haben kann. Nun muss ich aber auch zugeben, dass ich nicht sehr oft ausgehe. Aber auch wenn ich abends weggehe, lerne ich niemanden kennen. Es ist mir sehr unangenehm, weil ich selbst früher immer gesagt habe, dass es nicht schlimm sei, Single zu sein. Meine Einstellung hat sich aber drastisch geändert. Ich bin teilweise schon fast depressiv, weil ich entweder niemanden kennen lerne, oder Männer kennen lerne, die mich von vornherein überhaupt nicht interessieren. Ich frage mich ernsthaft, was ich falsch mache. Ich habe mich immer mit meinen Freundinnen oder Freunden begeistern können, wenn sie jemanden kennen gelernt haben. Jetzt schmerzt es mich, solche Geschichten zu hören. Aber da ich immer sehr hilfsbereit und ( oftmals zu ) nett bin und war, höre ich es mir an und versuche tapfer zu lächeln. In Wahrheit kotzt es mich aber nur noch an. Dabei geht es auch darum, dass ich mir, wenn es bei anderen mal nicht gut läuft, deren Probleme stundenlang anhöre, aber ich selbst "gelernt" habe, meine eigene Probleme mit mir selbst auszumachen. Wenn ich mal sage, dass ich unzufrieden mit meinem Singledasein bin, wird das eh nur müde belächelt. Ich glaube manchmal, dass mich niemand wirklich ernst nimmt, ich aber dennoch der seelische Mülleimer für jedermann bin. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch ertragen kann.
Vor einem Jahr hab ich mich dann doch verliebt, was mir aber sehr unangenehm ist, denn er ist Arzt. Ich war einmal bei ihm in Behandlung. Ich glaube, er mochte mich auch. Große Hoffnungen mache ich mir aber nicht. Ich weiß nicht, wo ich ihn wiedertreffen könnte. Außerdem möchte ich mir nicht die Blösse geben, ihn anzurufen oder Ähnliches. Ich weiß, dass das vermutlich falsch ist, kann aber auch nicht so recht aus meiner Haut.
Ich fühle micht jetzt schon schlecht, Euch mit diesem Thema zu belästigen. Aber es tut einfach mal gut zu wissen, dass jemand sich Zeit nimmt, und diesen Text liest. Vielleicht habt Ihr ja auch noch einen kleinen Tipp parat. Vielen Dank!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Angelika!

Beim Lesen hatte ich ein wenig das Gefühl, mein Ich aus der Vergangenheit schreibt mir ;-) Bevor ich meinen Mann kennenlernte bzw. wiedertraf (wir kannten uns noch aus ganz grauer Vorzeit) war ich auch lange, lange Single. Dann wurde ich dreißig und diese Marke hat mich echt geschafft. Der Gedanke "Du bleibt wohl für immer allein" war dann und wann schon da. Was hab ich nicht alles probiert, um endlich den richtigen zu finden.

Und wenn ich eins gelernt habe, dann dass man die Liebe nicht suchen kann, man kann sich nur finden lassen. Es war ein absoluter Zufall (Schicksal), dass ich meinen Mann getroffen habe. 600 km von unserem Heimatort entfernt ;-) Jetzt erzähle ich Dir auch meine Geschichte ;-) wie es Deine Freundinnen tun. Aber ich mit einem anderen Hintergrund: es passiert, wenn Du nicht damit rechnest. Es wird passieren, und Du hast es nicht wirklich in der Hand.

Was Du in der Hand hast, ist viel unterwegs zu sein, Dein Leben zu füllen, neue Leute durch Hobbys und Unternehmungen kennenzulernen usw. So kannst Du die Chance erhöhen, den richtigen zu treffen.

Wenn Du für Dich sagst, dieser Arzt ist der richtige, dann suche den Kontakt. Ich weiß, es ist schwierig, weil man Angst vor der Reaktion des anderen hat. Aber es kann eben auch gut gehen...

Alles Gute!
Dana