Problem von Anonym - 17 Jahre

Problem mit der Klasse

Hallo, seit letzten Donnerstag habe ich richtig panische Angst zur Schule zu gehen. Ich bin auf der Handelsschule, dies ist eine berufsbildende Schule. Dort muss man 2 Jahre absolvieren. Das erste Jahr war super, ich musste zwar die Leute auch alle neu kennen lernen, aber das war kein Problem für mich und die Klasse war ganz okay und ich war recht zufrieden. Aber unsere Klasse wurde nun für das zweite Jahr aufgeteilt.......jeder ist so mit mindestens einem aus der alten Klasse in einer neuen gekommen, ich aber ganz allein in eine fremde Klasse. Die kennen sich alle und haben ihr Freunde dort, da komm ich nicht zwischen. Die Lehrer sind mir auch ganz neu und der Unterrichtsstoff ist schon viel weiter, da komm ich nicht mehr hinterher. Ich heule nun jeden Tag zur Schule zu gehen, mir ist das auch peinlich, weil ich eigentlich schon alt genug bin um sowas zu überstehen. Die Klasse zu wechseln ist unmöglich, da haben meine Eltern schon alles versucht. Am liebsten möchte ich die Schule wechseln, aber da müsste ich das Schuljahr zuhause bleiben, was ich nicht möchte. Ich weiß nicht weiter, für mich ist das echt alles schlimm, was viele leider auch nicht verstehen. Aber ich schaff das so alles nicht. Also auf jeden Fall kann ich nicht in dieser Klasse bleiben. BITTE könnt ihr mir helfen?
Danke schonmal im voraus.

Anwort von MarkusM

Ein herzliches Hallo!

Du stehst gerade vor einer großen Veränderung in deinem Leben, neue Umgebung, neue Menschen, anderes Leistungsniveau? Sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen, erfordert Eigenarbeit und gleichzeitig Stress. Du kannst einerseits positiv an die Sache rangehen und sagen, ich werde mich anstrengen und es erst einmal versuchen, bevor ich gleich vor der Herausforderung kapituliere. Wenn du mit einer negativen Voreinstellung ran gehst, dann ist es durchaus möglich, dass du deine Situation als viel unwegsamer siehst, als sie realistisch betrachtet ist.

Du hast deine Möglichkeiten ja schon klar geschildert. Entweder du wechselst die Schule, was dazu führt, dass du dieses Jahr anders ausgestaltest oder du bist dir selber darüber im Klaren, dass du dieses Jahr ein größeres Pensum vor dir hast als die anderen und versuchst, so gut es geht mitzuhalten.

Für dich gilt jetzt: das beste aus deiner Situation zu machen und deine Möglichkeiten so gut es geht zu nutzen. Möglichkeit 1: du wechselst die Schule und gestaltest dieses Schuljahr um. Das hat dann zur Folge, dass du nicht am diesem Unterricht teilnimmst und das Wissen nicht vermittelt bekommst. Du sagst, außerdem, dass jeder schon seinen Freundeskreis aufgebaut hat. Das kann dir an einer anderen Schule durchaus wieder passieren.

Möglichkeit 2 (auch mein Favorit ;-)) : du startest dieses Jahr in deiner neuen Klasse, lässt einfach mal alles auf dich zukommen. Du versuchst, mit dem Stoff mitzuhalten und dich auf den aktuellen Stoff zu konzentrieren. Ist doch sicher so, dass in Prüfungen immer der aktuelle Stoff abgefragt wird. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, den alten Stoff in den Ferien mit einem Nachhilfelehrer effizient und kompakt nachzuholen. Außerdem ist die Sachen mit den Klassenkameraden die: es kommt immer ganz darauf an, wie offen du auf die anderen zugehst. Innerliche Sätze wie: ?die haben eh ihren Freundeskreis, da komm ich nie ran? machen dich motivationslos. Versuche folgende Einstellung zu erreichen: ?Ich werde es öfters probieren, mich in Gespräche meiner Klassenkameraden einzubringen, werde ein paar Leute bei mir abschreiben lassen und damit meinen Willen bekunden, Freundschaft aufzubauen. Außerdem habe ich noch meine guten alten Freunde in Parallelklassen. Die sind in derselben Schule und ich kann mich so wie früher mit ihnen in den Pausen treffen. Sie sind nicht aus der Welt und wir können weiterhin nachmittags sehr viel Spaß zusammen haben. Das was ich jetzt durchmache, ist eine große Veränderung für mich und ich möchte es so gut wie möglich angehen. Ich bin nicht perfekt und werde auch mit mir zufrieden sein, wenn es nicht so klappt, wie es wünschenswert wäre. Ich werde auf jeden Fall mich der Veränderung stellen und kann schließlich nur das tun, was in meiner Macht steht.?

Verstecke dich nicht und lasse dich nicht von deinen Ängsten leiten. Wenn du Angst und Trauer hast, dann weine, denn du bist dir deiner veränderten Lage bewusst geworden. Und nutze diese Situation, dich dieser Veränderung zu stellen und es so gut wie möglich zu bewältigen. Du kannst nichts verlieren, nur dazu gewinnen! Sei dir dessen bewusst. Dir wird nichts übermenschliches abverlangt. Du sollst dich nicht überfordern, aber es versuchen!

Ich wünsche dir Alles Gute! Einen Versuch ist es immer wert!