Problem von Alois - 40 Jahre

Schulverweis auf Grund schlechten Verhaltens (ADHS)

Hallo zusammen,
ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen und hab da mal ne Frage:
Unser Junior (14) ist ein ADSH Kind. Er besucht die 8. Klasse einer Realschule. Die schulischen Leistungen sind soweit i.O., jedoch kommt es immer wieder zu Problemen auf Grund seines Verhaltens. Er ist sehr unruhig und auch etwas vorlaut. Selbst kleinere Vergehen (schwatzen), Blödsinn machen im Unterricht wird sofort mit einem schriftlichem Tadel geahndet. Nun ist uns bekannt, das diese Schule mit einem Verweis nicht gerade zimperlich ist. Auch eine Suspendierung vom Unterricht haben wir bereits 2x hinter uns. (Beide male für meines Erachtens nach eher kleinere Vergehen).
Nicht das wir uns falsch verstehen, wir sind uns schon bewusst, dass Junior eine Menge Stress machen kann. Auch das es immer wieder zu berechtigten
Rügen und Tadeln kommt ist Richtig.
Aber da ein Schulverweis dieses Problem nie und nimmer lösen, sondern nur an
eine andere Schule verlagern würde, ist dies unseres Erachtens nicht der richtige Weg.
Das Hauptproblem sehen wir darin, das Junior das auch nicht richtig steuern kann. Bevor er merkt das hier etwas aus dem Ruder läuft, ist es auch schon zu spät. Außerdem glauben (und hoffen) wir das ein ADSH Kind genauso einen gewissen Schutz genießen sollte wie Kinder mit anderen, evtl. offensichtlichen Behinderungen. Kann man einem Schulverweis eigentlich widersprechen? Was meint ihr, kann mir jemand hierzu was sagen? Ich würde mich freuen eine Antwort zu erhalten.

Gruß Alois

Anwort von Sylvia

Grüß dich Alois,

ich bin grundsätzlich ein Ablehner von Tabletten gegen ADHS, und finde es wird heutzutage bei aller Liebe viel zu schnell und viel zu oft verschrieben. Eine Bekannte von mir hat das z.B. gleich als Gratisgeschenk zur Pubertät mitbekommen, jetzt ist das Kind ruhig und Mutti zufrieden. Obwohl es glaube ich normal ist, das ein 15jähriges Mädchen mal muckt und eben mal Blödsinn macht, gehört irgendwie zum erwachsen werden dazu. Natürlich gibt es Fälle in denen es sinnvoll und gut ist, es würde mir auch nie einfallen, eurem Sohn zu unterstellen, das er es nicht hat, aber ich denke das sollte wirklich mal, falls noch nicht passiert, ärztlich abgeklärt werden. Vielleicht werden die Lehrer ein bisschen einsichtiger wenn sie eine ärztliche Bescheinigung haben in der es schwarz auf weiß steht. Wegen dem Schulverweis würde ich mich mal an das Kultusminsterium wenden auch vorab schonmal. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass er wegen ein bisschen Lärum etc. von der Schule verwiesen werden kann, denn ich teile da deine Meinung, das Problem wird nur verschoben. Wie sieht es denn bei euch aus mit Kursen etc. da gibt es doch bestimmt für solche Kinder einiges an Angeboten. Ich denke auf Dauer muss man auch irgendwie versuchen sich mit dem Problem an sich, nämlich der Krankheit zu beschäftigen, sei es durch Therapien oder eben durch Medikamente, wenn es nicht anders geht.

Liebe Grüße
Sylvia
P.S. nochmal ausdrücklich: ich wollte damit nicht sagen, dass euer Sohn nicht an dieser Krankheit leidet, ich finde es wird nur manchmal einfach nicht ernst genug genommen und bin der Meinung, das man Tabletten nur im absoluten Ernstfall verschreiben sollte. Um das nochmal deutlich zu machen :)