Problem von Emilia - 17 Jahre

Fernweh - vermisse meine Freunde in Amerika

Liebes Kummer-Kasten Team!
Erst mal möchte ich sagen, dass ich es ganz toll finde, dass ihr euch die Zeit und die Mühe gibt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit ihren Problemen zu helfen.
Jetzt zu dem was mich betrifft:
Ok, also ich war 2006/2007 für ein Schuljahr in Amerika, das erst einmal zu der Vorgeschichte sozusagen.
Da ich von natur aus eher ruhig bin fiel es mir am Anfang etwas mich zu öffnen und Kontakte zu knüpfen.Ich hatte natürlich schon einige Freunde dort gefunden.
Jedenfalls in der zweiten Hälfte des Jahres habe ich mich dann schon mehr geöffnet und so hat es mir auch umso besser gefallen. Ich bin einem Sportteam beigetreten und habe so meine besten Freunde kennengelernt.
Mir hat die amerikanische Mentalität echt super gefallen und die Art und Weise, wie Leute mit sich umgehen. Und dann gab es noch den großen Ball am Ende des Jahres. Es war total schön und ich hatte ein Date, einen meiner Freunde, die ich zu dem Zeitpunkt leider noch nicht wirklich so richtig kannte.
Jedenfalls wusste ich nun in welche Clique und Art von Leuten ich gehörte.
Ich kam mir vor wie eine von ihnen, charaktermäßig und alles hat alles gestimmt und so. Also zu meinen besten und engsten Freunden zählten zwei Jungs und zwei Mädchen. Leider habe ich sie aber ziemlich spät kennengelernt.
Aber ich habe noch ziemlich viel Zeit mit ihnen verbracht, da es bald wieder hieß 'goodbye germany'.
Ich muss leider sagen, dass obwohl ich mein ganzes Leben in Deutschland gelebt habe mich nie gefühlt habe, als ob ich dazu gehöre und hier reinpasse.
Ich selber bin halb deutsch , halb spanisch.
Der letzte Tag in Amerika wird mir immer in Erinnerung bleiben.
Nun aber zurück zu Deutschland. Die ersten Paar Tage waren besonders schwer für mich. Ich meine, dass ist bestimmt für jeden Austauschschüler so, wenn er wieder in sein Land zurückkehrt, aber es war sehr sehr schwer muss ich sagen. Mittlerweile ist es na ungefähr 3 Monate her und ich vermisse Amerika und vor allem meine besten Freunde, die beiden jungs vor allem sehr.
Hier im Alltag habe ich auch keine lust zu nichts und es macht einfach keinen spaß mehr. Ich bin immer traurig und denke daran wie es wäre wenn ich jetzt da sein könnte. Ich vergleiche auch alles zwischen diesen beiden welten und dabei kommt immer was negatives raus was mir hier auffällt und das es da ja besser ist. Ich vermisse meine freunde dort so sehr und muss immer an sie denken. Es macht mich echt fertig. Natürlich kann ich auch hier nette leute finden,aber keiner ist so wie sie sind und ich möchte eigentlich auch keine anderen außer sie. In Amerika konnte ich so richtig aufblühen und ich habe das Gefühl seid ich wieder hier bin nimmt mein selbstbewusstsein immer mehr ab und ich bin immer traurig und habe ein schlechtes gewissen für jedes bisschen was ich falsch mache und denke auch über jedes bisschen nach was ich mache.
Ich vermisse amerika sehr. Hier habe ich ja nicht so wirklich jemanden auf den ich zählen kann wie auf meine freunde dort.
Ich weiß echt nicht was ich machen soll. Ich habe mir schon so gedanken gemacht, vielleicht später mal für ein jahr in amerika aufs college zu gehen, obwohl das ja auch sehr teuer ist, aber naja.
Aber was soll ich denn in den jahren dazwischen machen die jetzt auf mich zukommen.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen und mir ratschläge geben und mir sagt was ihr dazu denkt, das wäre echt toll von euch.
Vielen Dank schon mal im Vorraus und liebe Grüße.
emilia

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Emilia!

Ich denke auch, dass es jedem Austauschschüler auf eine Weise immer schwer fällt, sich wieder im alten Leben einzubinden. Ein Jahr kann lang sein und man verändert sich. Diese Veränderungen bringt man schnell immer mit dem Ort und den Menschen in Verbindung. Aber eigentlich hat die Veränderung in Dir selbst stattgefunden. Du hast das selbstbewusste, offene Mädel wieder mit nach Deutschland gebracht und es nicht dagelassen.

Die Anfangszeit im Amerika war hart - so hart, wie jetzt der neue Anfang in Deutschland? Ausgeschlossen fühlen, Kontaktschwierigkeiten, die Fragen, ob Du hier her gehörst... gab es das nicht schon mal? Und ist daraus nicht das gewachsen, was Du heute die schönste Zeit Deines Lebens nennst? Kann das nicht auch wieder passieren?

Immer wieder ziehen die Gedanken zum Positiven dort und zum Negativen hier - Du bist Herr Deiner Gedanken. Was ist hier schön? Was war dort nicht so toll? Richte das innere Auge mal auf die Dinge. Und alles, was Du dort erreichen konntest, kannst Du auch hier haben. Wahre Freunde kann man in jedem Land der Welt finden.

Alles Gute!
Dana