Zukunftsangst
Hallo liebes Kuka-team,
mein Problem ist recht komplex wie ich finde. Ich habe 2003 meine mittlere Reife gemacht und danach eine Ausbildung zum Speditionskaufmann begonnen. Leider musste ich diese nach 2 Monaten aufgrund des grottenschlechten Betriebsklima beenden.
Danach war ich etwa bis 2005 auf der Suche nach einer neuen Ausbildungsstelle. Leider erfolglos.
Ich entschied mich für eine schulische Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten die ich 2007 mit sehr guten Noten abschloss.
Da man mir von allen seiten gesagt hat dass eine betriebliche Ausbildung durch nichts zu ersetzen sei, habe ich mich wieder beworben und recht viele Einladungen bekommen. Ich entschied mich für eine Ausbildung im Einzelhandel beim größten deutschen Lebensmitteldiscounter.
Seit 1 Woche bin ich wieder arbeitslos. Man hat mir gekündigt.
Begründung: ich sei zu langsam, zu viele Fehler
Das Problem an der Sache ist nur, dass ich mir Mühe gegeben habe und mir nicht vorzuwerfen habe, dass ich nicht mein Bestes gegeben hätte. Fehler habe ich gemacht und langsamer als andere war ich vll auch.
Das ist aber auch garnicht worum es mir geht.
Mein Problem an der ganzen Geschichte ist, dass ich durch die ganzen Rückschläge finanziellen und vor allem psychischen Schaden genommen habe.
Allein das mobbing in der ersten Ausbildung hat mich fertig gemacht, arbeitslos und mich zur schulischen Ausbildung gebracht, die ich mir erst "erklagen" musste, da mein Vater den Unterhalt eingestellt hat.
Somit ist der einst gute Kontakt zu meinem Vater vermutlich für immer zerstört.
Zum anderen wurde ich ziemlich dazu gedrängt für die 2. betriebliche Ausbildung umzuziehen bzw eine wohnung zu nehmen. Der Umzug hat mir meine gesamten Ersparnisse genommen und ich musste jetzt hartz4 beantragen weil mir gekündigt wurde.
Das größte Problem ist das psychische. Ich frage mich langsam ob ich überhaupt in der Lage bin irgendeinen Beruf zu ergreifen. Und ich frage mich ernsthaft was ich anders mache als andere die geradelinig schule + ausbildung machen.
Ich bin eher ein ruhiger Typ, was oftmals zu einer Aussenseiterrolle führt. So erkläre ich mir das mobbing.
Jedoch war das Betriebsklima an sich in der 2 Firma ok. Also kann es nicht daran scheitern.
Wenn ich danach gehe, was ich für mich möchte, dann wäre die Antwort dass ich weiter auf die Schule (BOS) gehen möchte um dort das Fachabitur zu machen.
Ich habe die Ausbildungen nur begonnen, weil es mir von anderen als sinnvoll und richtig angepriesen wurde - was es sicher irgendwo ist.
Aber ich bekomme langsam das gefühl dass es nicht der Weg ist den ICH gehen soll - Ich habe eben einfach langsam die Schnautze voll mich in Berufe reinzuzwängen die mich im Grunde genommen nicht interessieren nur um eine Ausbildung zu haben.
Denn das was mich interessieren würde ist ohne Abitur nicht zu machen. Da wäre z. B. eine Pilotenausbildung. Finanziell wäre dies sogar möglich. Nur das Abitur fehlt mir.
Das ist der Traum für den ich schon seit frühester Kindheit lebe.
Und selbst wenn das mit Abitur nicht klappen würde hätte ich über studium oder höherwertigere Ausbildungsplätze viel mehr Berufsmöglichkeiten offen in Bereichen die mich auch interessieren.
zusammengefasst kann man sagen - Was soll ich tun?
Eine Ausbildung suchen um einen Beruf zu haben oder versuchen das zu verwirklichen was ich für mich wirklich möchte?
Das 1. hat bisher nicht funktioniert und ich habe vermutlich ein weiteres Jahr verloren. Schon wieder.
Ich verstehe die Argumente meiner Familie durchaus - jedoch sind diese auch voreingenommen. Sie kommen von einem gescheiterten Akademiker.
Und dass ich schon 22 bin wird mir immer wieder gesagt wenn ich damit ankomme dass ich abitur machen will und evtl studieren.
Ich weiß nicht welcher Weg der Bessere ist - ich weiß nur dass ich von dem ersten Weg über eine Ausbildung zur Zeit die Schnautze voll habe.
Was meint Ihr dazu?
Hallo Alex!
Ich könnte mir vorstellen, wenn Du wirklich die Ausbildung ergreifst, die Dich brennend interessiert, dann wirst Du es auch schaffen und wirst darum kämpfen.
Alle anderen Berufe, die Du aufgezählt hast, sind, wie Du schreibst, Dir mehr oder weniger zugesprochen worden, aber nicht von Dir gewählt worden. Das könnte natürlich ein Grund sein, warum es nicht nie so richtig geklappt hat.
Überlege, was Du machen willst. Ist es wirklich der Piloten-Beruf, dann nimm es in Angriff und hole die Abschlüsse nach, die Dir fehlen. Du hast dann im Grunde die richtige Motivation, weil Du weißt, dass Du auf Deinem Weg bist. Niemand kann Dir sagen, ob Du es schaffen wirst, aber Du kommst Deinem Traum und Deinem Wunsch und Ziel auf jeden Fall ein ganzes Stück näher und Du hast Deine Motivation um es zu schaffen, denn es ist DEIN Weg, den Du gewählt hast und der Dir nicht vorgegeben wurde.
Gruß, Sabine