Problem von Anonym (w) - 21 Jahre

Sie wollte sich umbringen

hallo liebes Kummerkasten-team!!

Seit drei tagen hab ich die seite hier immer wieder überflogen und mich selbst endlich dazu gebracht hier einmal hinzuschreiben.

ich habe im moment das problem, dass meine mutter vor drei wochen versucht hat sich umzubringen.die hat eine überdosis schlaftabletten genommen.

ich habe ein sehr sehr gutes verhältnis zu ihr, wohne aber seit fast drei jahren über 400km von ihr weg, dementsprechend sehen wir uns auch nicht so oft.ich hab noch eine ältere schwester(wohnt bei meiner mutter),die leider in letzter zeit totalen streit mit meiner mutter hat.

ich habe damals immer wieder bei meiner mutter angerufen und es einfach im gefühl gehabt das etwas nicht stimmt.nach sämtlichen anrufen hab ich sie erreicht und feststellen müssen, dass das nicht sie war.man hat nichts verstanden usw.dann hab ich die polizei angerufen und die haben sie dann aus der wohnung geholt,inder sie wohl schon zwei tage lag.

Sie kam direkt auf die intensiv station und war immer wieder kurz davor ins koma zu fallen.ich hab natürlich sofort meine sachen gepackt und bin zu ihr gefahren. die ärzte meinen wenn ich später angerufen hätte, dann wäre sie wirklich gestorben.

ich bin recht gefasst und alles aber irgendwie hab ich das gefühl, dass das nicht normal ist und der schmerz erst noch auftauchen wird.

ich hab einfach totale angst das sowas wieder passiert,auf der anderen seite sehe ich sie wieder lachen und das ist das beste was ich jemals mitansehen durfte.´aber auf der anderen seite weiss ich, dass ich ihr das leben gerettet hab(wenn man das so nennen kann)

das sind alles so widersprüche der gefühle in mir und vll könnt ihr mir irgendwie weiterhelfen, mit einen rat geben......ich wäre euch sehr dankbar!!!!

Liebe grüße

Anwort von Sabine

Hallo!

Es freut mich zu hören, dass Dich Dein Gefühl nicht im Stich gelassen hat und Du rechtzeitig reagieren konntest.

Sicherlich kann ich auch das Gefühlschaos in Dir ein wenig nachvollziehen, aber dennoch muß man sich auch bewußt sein, dass man nicht immer zu rechter Zeit am rechten Ort sein kann. Du hast Dein Leben und sie hat ihr Leben. Du kannst nicht immer und überall sein um aufzupassen. Ein ähnliches Gefühl haben wir hier im Kuka - sämtliche Mitarbeiter - auch sehr oft, wenn wir in Mails lesen, wie schlecht es den Menschen geht und wir - aufgrund großer Nachfrage - nicht immer rechtzeitig für die Personen da sein können. Es macht uns traurig und wir wünschen uns, schneller und öfter da zu sein, aber es geht einfach nicht.

Wichtig ist jetzt auch herauszufinden, warum Deine Mutter so gehandelt hat. Kennt man den Grund, kann man dagegen angehen bzw. versuchen eine Lösung zu finden. Sie wird im Krankhaus sicherlich psychologische Betreuung angeboten bekommen haben. Auch das kann ihr ein wenig weiterhelfen. Vielleicht sprichst auch Du noch einmal mit ihr über die Gründe, so dass sie erkennen kann, dass der Freitod sicherlich kein Lösungsweg für Probleme ist.

Gruß, Sabine