Problem von Julia - 15 Jahre

Mama oder Papa!?

Hallo liebes Team,
Ich habe einige Probleme mit meinem Vater. Meine Eltern sind schon seid 9 Jahren geschieden und meine Mutter lebt seid ein paar Jahren schon mit ihrem neuem Mann zusammen. Meine Mutter hat am Anfang in Österreich gelebt. Und meine Zwillingsschwester ich und mein Vater leben ja in Köln. Ich konnte meine Mutter also nie sehen. Beide Elternteile haben sich über unser Sorgerecht gestritten bis meine Mutter nachgegeben hat. Sie hat jeden tag geweint weil sie uns abgeben musste weil mein vater gesagt hat entweder ich das Sorgerecht oder du, wenn beide haben aufkeinen fall. Da meine Mutter uns nichts bieten konnte gab sie das Sorgerecht meinem vater. Meine Mutter zog dann nach Schwangau (bei Bayern) und wir haben jeden Sonntag telefoniert, bis meine Mutter dann nach 2 Jahren nach Bedburg (eine straße weiter von uns) gezogen ist. meine Schwester und ich waren so froh unsere Mutter jetzt öfters zu sehen und unseren halbbruder zu sehen. Doch meiner Mutter wurde die wohnung gekündigt und sie ist jetzt nach Niederaußem gezogen mit dem Bus sind es 30 minuten von uns. Da ich aber auch einen Freund habe der über 100 km wohnt sehe ich meine Mutter nicht so oft, und freue mich trotzdem sie zu sehen. Doch mein vater möchte es nicht das ich meine Mutter sehe. Er hat etwas dagagen und ist langsam dabei es mir zu verbieten. ich liebe meine Mutter doch und meinen vater auch, aber ich bin doch alt genug um zu entscheiden wohin ich gehe und wie oft ich meine Mutter sehen kann oder was meint ihr? Mit meiner Mutter kann ich viel besser über meine Probleme reden (z.B Thema Frauenarzt) aber er kann es nicht verstehen. Er möchte das ich mit ihm überalles rede und mischt sich oft in die Beziehung meines Freundes und mir ein. Ich möchte doch keinen Vernachlässigen, ich mag sie doch alle. Doch mein Vater soll nur mal Rücksicht auf mich nehmen was ich möchte und nicht nur er. heute war ich bei meiner Mutter und hatte den Bus verpasst. Es fuhr keiner mehr und meiner Mutter und ihr Mann hatten schon Bier getrunken. Als ich meinen vater anrufen wollte und in fragen wollte ob er mich abholen kann ist er total ausgerastet und fing an mich regelrecht anzuschreien. Innerhalb von 5-10 minuten stand er bei meiner Mutter vor der tür. Und sie hatte gerade den grill angemacht da ich an dem tag noch nichts gegessen hatte. ich durfte noch nichtmal in ruhe aufessen. Als ich dann im auto saß fuhr er schneller als auf der autobahn. Kann er mir nicht auch mal mein privatleben gönnen? Wie soll ich mit ihm umgehen? Ich kann es ja verstehen das er sehr verletzt war was meine Mutter getan hat aber das kann man nicht mehr rückgängig machen. Bitte helft mir.
Danke Julia

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Julia!

Ich finde es gut, dass Du Deinem Vater auch ein Stück Verständnis entgegenbringst. Die Trennung Deiner Eltern scheint nicht ruhig verlaufen zu sein, sondern mit viel Streit. Er scheint ja heute noch unbändig wütend auf Deine Mutter zu sein. Und es ist nicht nur so, dass es nicht mehr rückgängig zu machen ist, sondern ihr Kinder habt damit einfach nichts zu tun. Es ist / war eine Sache zwischen Deinen Eltern. Eltern lieben ihre Kinder nicht weniger durch eine Scheidung und auch Kinder ihre Eltern nicht weniger. Die beiden haben sich getrennt. Nicht ihr. Ich finde es schlimm und schade, dass all das so auf dem Rücken von den Kindern ausgetragen wird.

Genau das muss in den Kopf Deines Vaters. Es kann nicht sein, dass er wütend ist auf Deine Mutter und Dir deshalb verbieten möchte, sie zu sehen. Wie wäre es denn umgekehrt? Wenn Deine Mutter ihm den Umgang mit euch verboten hätte? Wie hätte er sich denn gefühlt? Mir scheint, Dein Vater sollte wenigstens mal einen Teil des Verständnisses aufbringen, das Du für ihn hast.

Ja, nun die große Frage, wie machst Du ihm das klar? Schon mal mit ruhigen Gesprächen versucht? Hast Du ihm mal gesagt 'Ich liebe Euch doch beide'. Was sagt er dann? Stellt er immer noch auf stur?

Sicher ist es so, dass Du als Mädchen über vieles mit Deiner Mutter besser reden kannst. Es sind halt Probleme, die Männer in ihrem Leben nicht haben. Sie hatten noch nie Angst vor dem ersten Besuch beim Frauenarzt und Schmerzen während ihrer Periode haben sie auch nicht. Wie soll er Dir Tips geben. Mir kam so ein kleiner, fast gemeiner Gedanke. Erzähl ihm doch mal so ein Gyn-Problem. Sag ihm mal, Du hast Probleme beim Einführen des Tampons oder dass er immer so drückt oder so. Er wird Dich wahrscheinlich angucken wie eine Kuh wenn's donnert. (Jedenfall würde mein Vater so gucken). Dann sagst Du lieb lächelnd 'Siehst Du, unter anderem deshalb brauche ich meine Mutter'. Dann hat er etwas, worüber er mal nachdenken kann.

Erzähl ihm einfach alles, was in Dir vorgeht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ihn das so kalt lässt. Vielleicht muss ihm nur mal jemand sagen, dass er dabei ist, seine Trennung von seiner Tochter ausbaden zu lassen.

Alles, alles Gute!