Problem von anonym (w) - 29 Jahre

Heimweh in der Beziehung

Hallo,

ich wende mich ungewöhnlcherweise einmal anonym an Menschen die ich nicht kenne da mir mein Problem im Moment zu groß erscheint und ich unabhängige Meinungen oder vielleicht eigene Erfahrungen Anderer brauche.

Ich komme ursprünglich aus dem beschaulichen Südtirol, bin dort sehr behütet großgeworden und hatte alles, was ich brauchte.

Vor 6 Jahren lernte ich durch einen Zufall meine jetzige Freundin kennen, Sie stammt aus Deutschland und da es beruflich gerade passte, blieb es nicht lange aus, daß ich nach Deutschland gezogen bin.

Als reines Landkind hatte ich aber relativ schnell Schwierigkeiten in der großen Stadt und der Entfernung von 700 km und litt unter großem Heimweh. Damals entschloss sich meine Freundin mit nach Südtirol zu kommen. Es stellte sich schnell heraus, daß sie dort beruflich (Tierärztin) nicht vorankommt und wir einigten uns nach 6 Monaten auf das Frankenland, wo sie und ich schnell eine Arbeit fanden. Das Lebensgefühl und die Gegend in Bayern ist dem in Südtirol sehr ähnlich und auch wenn wir beide dort neu waren lebten wir uns gut ein. Die Strecke zu mir nach Hause und zu ihr war ungefähr die Selbe.

Letztes Jahr aber erlebte sie das gleiche Problem wie ich es hatte. Sie bekam Heimweh und wollte wieder nach NRW. Es traf mich natürlich hart und die Entscheidung war: komme ich mit und riskiere oder gehe ich direkt nach Hause nach Südtirol. Nach einigen Tagen in Südtirol um nachzudenken entschied ich mich für Deutschland. Einerseits ist das Leben in Deutschland leichter und unproblematischer (damit meine ich günstiger, alles ist nahe usw.), andererseits entschied ich auch durch die Liebe zu meiner Freudin die ich bis heute sehr liebe und sie zweifelsohne die Richtige wäre.

Und jetzt passierte es. Nach unserem gemeinsamen Urlaub weit weg viel ich in ein tiefes Loch der Depression und Heimweh. Ihre Familie schätze ich sehr, allerdings wußte ich, daß ich nicht eben so nach Hause fahren konnte um mich meinen Lieben mitzuteilen. Der Heimweh und die Depression wurde sehr schlimm bis ich Freitag die Entscheidung traf Heim zu gehen. Kurzfristig ging es mir dann wieder gut allerdings als die Gedanken kamen meine Freundin zurückzu lassen wurde es schlimmer.

Gespräche mit meinen Eltern und Freunden bringen mich nicht ungedingt weiter, es reißt mich ständig hin und her.

Ich kann so gut wie nichts essen, zweifle an meinen Entscheidungen und mir selber. Ich bin kurz davor professionelle Hilfe anzunehmen, weiß aber auch wenn ich realistisch denke, Deutschland macht mich nicht glücklich und über eine Beziehung kommt man hinweg.

Danke

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Mein Vater würde etwas lax sagen: Du hast die Wahl: Pest oder Cholera. Das Heimweh stillen und damit die Beziehung aufgeben? Die Beziehung halten und damit das Heimweh ebenso? Ich weiß nicht, wo Dein Weg liegt; was für Dich richtig ist - diese Entscheidung kann Dir niemand abnehmen.

Sie fällt wahnsinnig schwer; das kann ich nachvollziehen. Aber leider habe ich keinen Gedankenstoß oder gar die Lösung. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dich gezielt in Deinem Leben ein Jahr voraus träumst? Wo stehst Du dann? Wie sieht das Leben aus und fühlt es sich gut an?

Du sprichst von Depressionen - eine Erkrankung, die in ärztliche Hänge gehört.

Alles Gute!
Dana