Problem von Annie - 27 Jahre

Ungeliebt von der Familie

Hallo,

ich bin als Säugling in eine Familie mit 3 eigenen Kindern gekommen. Die mich im Alter von 3 Jahren adoptierte. Ich war das jüngste Kind und ich gehörte zur Familie.

Als ich so 15 war zogen meine beiden ältesten Schwestern aus. Nach einiger Zeit bekam ich von meinen Eltern und von meiner anderen Schwester immer zu hören wie unmöglich die anderen Schwestern seien. Ich hatte keine Ahnung was da vorgefallen ist und habe meiner Familie geglaubt. So wurden meine ältesten Schwestern (die die leiblichen Kinder meiner Eltern sind) nach und nach von unseren Familienleben ferngehalten und auch aus dem Leben meiner anderen Schwester (die schon früh ausgezogen ist um zu studieren). Auch als eine der Schwestern ein Kind bekam, sie wurde Geduldelt aber war nicht wirklich beliebt. So kam es das meine ältesten Schwestern nicht mehr zu Weihnachten und Ostern eingeladen wurden und so auch heute kaum noch Kontakt zu meiner anderen Schwester und meinen Eltern haben und sie meine Familie inkl. mich nicht mehr leiden können. Habe immer versucht heraus zu kriegen warum es so ist aber nie geschafft.

Als ich dann ausziehen wollte, hat meine Mutter ein Ausstand gemacht. Sie meinte das ich ohne sie nichts bin und es bereuen würde. Nun war ich aber schon 24, endlich mit dem Studium fertig und konnte ausziehen, was ich dann auch tat.
Ich zog in die gleiche Stadt in der meine andere Schwester (mit der ich immer guten Kontakt hatte). Sie hatte ein Baby bekommen und die Bezihung zwischen uns war sehr gut. Sie besuchte mich wenigstens ein mal pro Woche mit dem Baby (was auch mein Patenkind ist) und einmal im Monat kam meine Mutter und wir trafen uns dann alle zusammen. Irgendwann erzählte man mir nicht mehr wenn meine Mutter kam und die Besuche meiner Schwester wurden weniger. Als Babysitter wurde ich auch nicht mehr gerufen.
Dann wollte ich aus der WG in die ich gezogen war in eine eigene Wohnung ziehen und ich hatte die Zusage bekommen an einem interessanten Projekt teilzunehmen. Ich rief meine Mutter an, die an diesem Tag wieder in der Stadt war und beteuerte sie würde ja nur ein Kurzbesuch machen und es würde sich nicht lohnen wenn ich dazu komme. Ich erzählte ihr erfeut und aufgeregt von meinen Neuigkeiten. Mit einer Absprache mit meiner Schwester sagte sie dann, das ich ja vorbei kommen solle. Da meine Mutter nicht gut mit dem Handy umgehen kann, steckte sie es ohne aufzulegen in ihre Tasche und was ich da hörte schockierte mich. In einen sehr abfälligen Ton meinte meine Schwester -was will die denn- Und meine Mutter meinte -die will sicher das wir beim Umzug helfen- - das kann sie vergessen, sie muss ja nicht ausziehen- usw... Da ich nie vorhatte jemanden zu bitten mir zu helfen (wer es nicht von sich aus möchte brauch es nicht zu tun) und ich eigentlich nur meine Neuigkeiten erzählen wollte, weil es mich so freute. Besonders das Projekt war sehr wichtig für mich, endschied ich nun doch nicht zu meiner Schwester und meiner Mutter zu gehen. Abends rief meine Mutter an und fragte mich warum ich nicht gekommen sei, und ich erzählte das ich das Gespräch mitgehört hatte und es ihnen ja garnicht recht war das ich dazu komme. Das war meiner Mutter sehr unangenehm und sie lenkte vom Thema ab.
Jetzt wohne ich schon 2 Jahre in der neuen Wohnung und noch keiner meine Familie hat interesse daran bekundet oder ist auf eine Einladung eingegangen. Mein Patenkind bekomme ich kaum noch zu Gesicht. Er mag Pferde und ich wollte ihn zu meiner Reitbeteiligung mitnehmen und meine Schwester sagte nur, das sie keine Zeit haben. Anfang des Jahres trennte sich mein Freund von mir und ich durfte mal wieder ein Treffen meiner Schwester und meiner Mutter beiwohnen. Es war vor Ostern. Meine Mutter erzählte das sie und mein Vater über Ostern nicht da seien und meine Schwester und ihre Familie auch, aber das sei ja nicht Schlimm, ich wäre ja sicher bei meinem Freund. Ich sagte nichts dazu. Erst als meine Mutter mich ansprach wie es meinen Freund geht, konnte ich nicht mehr und unter tränen sagte ich das wir nicht mehr zusammen seien. 5 Minuten später hörte ich meine Mutter zu meiner Schwester sagen, das es ihr so leid täte und sie mich einladen würde. So kam es das ich zu einem Osterfest eingeladen wurde, bei dem sie mich nicht dabei haben wollten.
In diesem Sommer wurde dann mein Patenkind eingeschult, ich wollte gern dabei sein, aber durfte nicht...

Es ist für mich sehr Schwer damit um zu gehen. Immer wenn man versucht mit ihnen darüber zu reden, kommt nur, das ich ja alles von ihnen bekommen habe und ich mich nicht beschweren kann. Ich weiß nur um so selbstständiger ich wurde umso mehr grenzten sie sich von mir ab. Heute führe ich meine kleine eigene Firma, aber das interessiert niemanden. Wenn ich mal wieder dabei sein darf geh es nur darum wie süß der Kleine ist und wie toll meine Schwester. Meine Schwester stellt sich immer in den Mittelpunkt, das war führer nicht so. Da habe ich sie dafür bewundert, weil sie so bescheiden war.

In ein paar Wochen ist Weihnachten. Und ich habe eigendlich kein interesse daran meine Familie zu treffen, da ich denke wer sich das ganze Jahr nicht interessiert, braucht es an Weihnachten auch nicht zu tun. Es macht mich nämlich traurig, das habe ich Ostern gemerkt. Ich war da, aber irgendwie doch nicht, weil mich keiner wirklich beachtet hat. Nur ist es aber so, das es auch ein seltener Moment ist an dem ich mein Patenkind sehe. Ich würde so gern mal einen Tag alleine mit ihm verbringen, zum Pferd fahren, Eis essen usw, aber man lässt mich (genau wie meine beiden ältesten Schwestern) nicht mehr am Familienleben und an dem Leben des Jungen teilhaben.

Brauche wirklich einen Rat, wie ich mit der Situation klarkommen kann. Manchmal denke ich, das ich damit zurecht komme. Dann an Tagen wie heute, belasstet es mich doch sehr. Besonders weil ich das nicht verstehe.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Annie!

Ich bin jemand, der solche Situationen, unausgesprochene Vorwürfe nur sehr, sehr schwer hinnehmen und ertragen kann. Ich kann mich an ein Weihnachtsfest erinnern, das ich nahezu platzen ließ... Überall Zoff in der Familie und meine Eltern spielen heile Welt unter dem Tannenbaum, na prima. Naja, Diskussion lassen sich auch am Heiligen Abend prima führen und Silvester war es dann so weit, dass wir wieder reinen Tisch hatten. Nicht das schönste Familienfest, aber immerhin konnten wir unbelastet ins Neue Jahr ;-)

Du merkst schon, worauf ich abziele, oder? Warum nicht einfach sagen, wie es Dir geht und wie Du Dich fühlst? Warum nicht fragen, warum Du so dermaßen ausgeschlossen wirst? Ich könnte es nicht anders.

Und ich würde auch versuchen, zu den älteren Schwestern Kontakt aufzunehmen und mal zu fragen, wie es ihnen so ergeht - vielleicht wartet da ein wunderbarer Teil der Familie auf Dich?

Alles Gute!
Dana