Problem von anonym (w) - 23 Jahre

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Hallo liebes Team,
auch ich habe leider ein Problem und hoffe, dass ihr mir helfen könnt. Wäre euch sehr dankbar. Sorry, der Text ist sehr lang geworden.

Kurz zu meiner jetztigen Situation:
Ich bin seit 4 Monaten von meinem Exfreund (24) getrennt. Ich bin diejenige, die den Schlussstrich gezogen hat. Wir waren 3,5 Jahre zusammen. Er war meine erste große Liebe. Vorher war er allerdings auch 3 Jahre mein bester Freund. Ich kannte ihn also bevor wir zusammengekommen sind, schon inn- und auswendig.

Der Anfang:
Wir kannten uns aus der Schule und waren sehr eng befreundet. Wir redeten über alles. Nach dem Abi kamen wir uns immer näher und nach einem halben Jahr waren wir tatsächlich ein Paar. Ich hatte mich in ihn verliebt. Er hatte schon immer Interesse an mir und endlich kamen wir zusammen. Ich muss dazu sagen, ich verschenke mein Herz erst wenn ich vertraue. Er ist der erste und bisher einzige der das geschafft hat. Zu der Zeit studierte ich und er machte seinen Zivi, wir verbrachten viel Zeit zusammen. Alles war wunderschön!

Die 1. Hürde:
Er ging für sein Studium in eine 280km-entfernte Stadt. Ich wusste bereits bevor wir zusammen gekommen sind, dass er zum Studieren in eine andere Stadt geht. Ich bin eigentlich kein Fernbeziehungstyp. Aber wenn ich einmal Herz verschenkt habe, dann gebe ich die Beziehung nicht wegen sowas auf. Der ANfang war sehr schwer, aber auch an diese Situation gewöhnte ich mich. Wir sahen uns alle zwei Wochen und waren glücklich. Die erste Hürde war also gemeistert!

Die 2. Hürde:
Leider wurde sein Studium immer stressiger und zeitintensiver. Die Abstände zwischen unseren Treffen wuchsen. Sahen uns ungefähr einmal im Monat und in Prüfungsphasen teilweise noch weniger. Normalerweise telefonierten wir oft, doch gerade wenn er Prüfungen hatte, wusste er nicht mit seinem Stress umzugehen und war immer schnell und leicht gereizt. Telefonate waren also nicht die Erfüllung und reichten mir nicht aus. Daher wurden die Treffen für mich immer wichtiger. Ein Problem war nur, dass er aus meiner Heimatstadt kam. Seine ELtern und Freunde wohnen ebenfalls hier. SIe alle sahen meinen Ex ja auch kaum und wollte auch Zeit mit ihm verbringen. Was natürlich verständlich ist. Das sagte auch mein Kopf. Aber mein Herz hatte das Gefühl, dass ich mit den anderen um seine Zeit kämpfen müsste. Ich stand zwar immer an erster Stelle, trotzdem war ich unglücklich wenn er an so einem Wochenende nicht bei mir war. Habe ihm aber nicht verboten mit seinen Leuten was zu machen. Und bei seinen Eltern war ich fast immer mit.
In dieser Phase unserer Beziehung veränderte ich mich. Ich wurde eifersüchtigt, auch auf die Zeit in der er an seinem Studienort war. Nicht weil ich glaubte er geht mir fremd, sondern weil ich eifersüchtig auf die Zeit war, die andere Frauen mit ihm verbrachten und nicht ich. Dazu muss ich sagen, mein Ex kommt unheimlich gut mit Frauen zurecht (freundschaftlich). Überall lernt er schnell Frauen kennen mit denen er eine nette freundschaftliche Beziehung aufbaut. Er ist mir nie fremdgegangen! Dennoch, ich war eifersüchtig und begann am Telefon zu meckern und diskutieren. Wir stritten viel. Wir hatten Hochs und Tiefs. Doch nichts änderte an meinen Gefühlen etwas, und wenn wir zusammen waren, hatten wir eigentlich immer eine schöne Zeit.

Die 3. Hürde:
Es stand wieder eine Prüfungsphase an und mein Ex reagierte wieder gereizt am Telefon. ICh schob das auf den Stress und dachte mir nichts dabei. Das kannte ich schließlich schon. Mir fiel nur auf das er in der letzten Zeit nicht auf meine "Ich liebe dich"s reagierte. Ich sprach ihn dann am Telefon darauf an und fragte ob er noch glücklich mit mir sei. Und er sagte dann ja, somit war er ich erstmal wieder beruhigt. Als wir uns dann wieder sahen, kamen wir wieder auf das Thema. Er wollte erst nicht darüber sprechen, aber er tat es dann doch. Er sagte mir, dass er sich seit kurzen mit seinen Gefühlen zu mir nicht mehr sicher sei. Ob er mich noch genug liebte... Daher konnte er mir auch nicht "Ich liebe dich" sagen/schreiben. Es traf mich wie ein SChlag ins Gesicht, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Man hätte sich in letzter Zeit distanziert und auseinader gelebt. Ich begann zu weinen und unsere Beziehung war somit erstmal beendet. Es war mitten in der Nacht und wir lagen in meinem Bett. Ich bat ihn zu gehen, unter diesen Umständen wollte ich nicht neben ihm schlafen. Er ging. Ich blieb weinend und geschockt zurück. Am nächsten Morgen bat ich ihn seine Sachen abzuholen. Schließlich stand noch sein Koffer bei mir. Er fragte ob wir uns dabei noch aussprechen könnten und ich willigte ein. Schließlich kam er und nahm meine Hand und wir gingen ins Wohnzimmer. Er begann zu weinen und nahm mich in den Arm und auch ich weinte. Er wollte die Beziehung nicht beenden. Er war nur nicht glücklich, aber das war ich ja auch nicht zu der Zeit. Wir entschlossen uns für die Beziehung zu kämpfen. Wir sprachen darüber was uns gegenseitig störte und wollten versuchen daran zu arbeiten. WIr waren also wieder ein Paar, das an seinen Fehlern arbeitete.

Die 4. Hürde:
Ein Monat verging. Ich kämpfte und kämpfte und vom ihm? Von ihm kam leider nichts... Wir hatten mehrere Krisengepräche. Er sagte mir, er hat momentan keine Kraft zu kämpfen. Denn er hatte nicht nur den Unistress, er stand mitten in den Vorbereitungen für sein Auslandsemester in AUstralien, außerdem hatte seine Mutter ein Herzinfarkt und seine Oma baute immer mehr ab. Für unsere Beziehungsprobleme hatte er einfach keine Kraft mehr. Einen Monat kämpfte ich, als ich einen Entschluss für mich fasste.
Am 25.6. rief ich ihn abends an und machte Schluss. Nicht weil ich ihn nicht mehr liebte. Ich liebe ihn immer noch über alles und von ganzem Herzen. Aber ich verdiene jemanden der mich genau so liebt. Gerade wenn er nach Australien geht. Das war sowieso schon sehr schwer für mich, zu wissen man sieht seinen Freund ein halbes Jahr nicht. Aber wenn wir zu der Zeit eine tolle Beziehung geführt hätten, hätte ich auch diese 6 Monate überstanden. Aber nicht wenn derjenige sich nicht hundert prozentig sicher ist. Ich würde kaputt gehen und das wollte ich verhindern und trennte mich. Beide weinten. Ich will den Kontakt aber nicht abbrechen. Er ist der wichtigste Mensch für mich, wir waren ja vorher die besten Freunde und wollen das wieder werden.

Ich bin immer noch totunglücklich. Er war meine erste große Liebe und auch ich war für ihn, obwohl er vorher schon eine Beziehung hatte, die große Liebe.
Bevor er nach Australien flog war er noch zehn Tage hier. In denen wir uns 4mal trafen. Eigentlich wollte ich ganz stark sein und mich beim ersten Treffen ganz relaxt geben. Aber ich konnte meine Tränen nicht unterdrücken. Er tröstete mich. Irgendwann küssten wir uns und wir schliefen tatsächlich miteinander. Alles fühlte sich so vertraut und schön an. Als wir uns danach trafen ging es nicht nur um Sex, wir kochten zusammen und fühlten uns nah und geborgen. Er hatte schließlich nicht keine Gefühle für mich, sondern ich war immer noch die wichtigste Frau für ihn. Und er sagte, wenn wir mehr Zeit füreinander hätten, hätte sich das alles einränken lassen können. ABer durch Australien fehlte einfach die Zeit. So gingen wir als Singles auseinander und er flog ans andere Ende der Welt.
AUch jetzt haben wir noch Kontakt, zwar nicht so intensiven, aber das liegt an den Umständen. Ich liebe ihn immer noch und auch ich bin ihm immer noch nicht egal. Wenn wir sprechen, dass einer von uns feiern war, ist immer die erste Frage: "Hast du geflirtet? Jemanden kennengelernt?" Sowohl ich, als auch er stellen diese Fragen. Er sagt, er sei durch mit den Frauen, dass täte alles zu sehr weh. Er sagt mir, dass er mich lieb hat und das ich ihn besser als jeder andere kenne. Das ist zwar noch nicht was ich hören möchte, aber die Basis für ein "ich liebe dich" ist doch da, wenn man sich Zeit füreinander nimmt, oder? Ich kann ihn nicht vergessen. Er hat mir keinen Grund gegeben ihn nicht zu lieben. Manchmal wünsche ich mir, er hätte mich betrogen, dann könnte ich WUt oder sogar eine gewisse Art HAss aufbauen und das würde es mir erleichtern ihn zu vergessen. Doch ich kann ihn nicht abhaken. Jetzt sitze ich hier und warte doch auf ihn. Das wollte ich doch vermeiden durch den Schlussstrich. Ich versuche mich abzulenken, nehme mir vor zu flirten. ABer ich bin einfach nicht frei für einen anderen. Bei mir ist immer noch die Hoffnug, dass sich alles zu positiven wendet. Ich weiß, es ist bescheuert. Aber mein Herz spielt verrückt.

Was soll ich tun? Ist die Hoffnung brechtigt??? HILFE!!!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Trennung bedeutet leider nicht automatisch, dass man auch die Gefühle von sich abtrennt. Deine Gefühle waren nach wie vor da - da kann man kaum erwarten, dass sie einfach so verschinden. Schon gar nicht, wenn der Kontakt noch gepflegt wird, man schöne Zeiten hat und die Hoffnung immer wieder gefüttert wird. Von keinem von euch gibt es die klare Aussage: "Nein, das wird nie wieder was mit uns!"

Zu einer klaren Aussage möchte ich Dir auch raten - allerdins zu einer anderen. Warum sagst Du ihm nicht, dass Deine Gefühle noch immer so groß sind für ihn und dass Du gern eine zweite Chance hättest? Warum nicht einen neuen Versuche starten? Was spricht dagegen, mit ihm über diese Dinge zu reden? Im besten Fall werdet ihr wieder ein Paar - im schlechteren weißt Du endlich, wen er in Dir sieht und ob er nich wieder etwas mit Dir vorstellen kann.

Alles Gute!
Dana