Problem von Anonym - 16 Jahre

Schwierige Familienverhältnisse und dann noch krank

also is schwer zu erzählen also fang ich einfach mal an!
vor 9 jahren ist meine mutter gestorben da war ich 7. sie hatte zwar eine herzkrankheit aber es war halt unerwartet. von da an wohn ich jetzt bei meiner oma und meinem vater. ich muss halt recht viel im haushalt tun weil meine oma 84 und mein vater schon 72 ist. auf jeden fall habe ich eig noch nie richtig über den tod meiner mutter geredet war also immer sehr still und zurückgezogen. schlimmer wurde alles noch als mein vater 2002 einen herzinfarkt hatte...da war ich dann total fertig! aber er ist ja wieder gesund geworden und bis anfang letzten jahres war eig auch alles ziemlich ok auch wenn ich immer noch total ruhig und zurückgezogen bin und auch nie über meine gefühle oder so rede sondern nur mal abends beim schlafen gehen heule oder so. naja anfang 2006 muste mein vater halt ins krankenhaus weil er eine "verstopfte" Vene/Aterie im bein hatte und ihm ein bypass eingesetzt werden musste. ist auch alles gut gegangen, dachten zumindest alle aber er musste danach noch 7 mal wegen dem bein ins krankenhaus und jedes mal vor den ganzen ops hieß es dann das er wahrscheinlich sein bein verliert und das hat mich halt psychisch immer voll fertig gemacht weil ich mir immer ausgemalt habe was sich alles ändern würde wenn er körperl. behindert wäre also ohne bein. naja er wurde halt 10 mal am bein operiert und die ärzte haben bis heut keine ahnung wieso sich das alles immer wieder zusetzt.
auf jedenfall musst ich als er im krankenhaus war den ganzen haushalt mit meiner oma aleine schmeißen. da war ich schon ziemlich fertig und dann bin ich auf rat meiner tante wegen ständigen herzstechen zum kardiologen gegangen und der hat dann halt die gleiche krankheit diagnostiziert die meine mum auch hatte! also bi ich jez total fertig...habe angst und alles das ich so "ende" wie sie. und ich hab noch angst das ich burn-out gefährdet bin oder es schon habe weil ich mir halt mal so die symptome angeguckt hab und das alles zutrifft also emotionale abschottung anfälligkeit für krankheiten, etc..
ich bin jetzt total fertig und schule dazwischen und es wird einfach alles zu viel und ich bin total verzweifelt!
ich hoffe ihr könnt mir in irgeiner weise helfen denn ich weiß überhaupt nicht mehr weiter! ich kann einfach nicht mehr!
und wenn ich keine antwort bekommen sollte was ich nicht hoffe dann bin ich dankbar dafür das ich das wenigstens alles mal loswerden konnte!
also so oder so schonmal danke! sry wegen dem langen text

Elisabeth Anwort von Elisabeth

Hey Du!

Als erstes Mal möchte ich dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen für deine Herzkrankheit. Zu den wichtigsten Dingen die man einem Menschen wünschen kann gehört nämlich immer die Gesundheit. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwierig es ist, mit einer Krankheit umzugehen. Das ist nicht nur für den Kranken selbst schlimm, sondern auch für die Beteiligten um ihn herum.

Du musstest scheinbar in deinem jungen Leben schon eine Menge durchmachen. Den Tod deiner Mutter, das Aufwachsen in einer Familie in der man viel beansprucht wird, die vielen Sorgemomente um deinen kranken Vater... Dass du mit all diesen Dingen umzugehen versuchen musst, macht dich schon viel erwachsener als so manchen dreißigjährigen.

Ich kann dir leider nicht viel dabei helfen, mit all diesen Dingen richtig umzugehen und lernen damit zu leben. Aber eine Sache weiß ich genau. Manchmal muss man nur an sich denken und kann nicht immer Rücksicht auf andere nehmen.
Mit 16 Jahren sollte man sich nicht sos ehr von der Familie einspannen lassen, ständig im Haushalt anpacken und dabei sein eigenes Leben, Schule und Freunde vernachlässigen. Ein gesundes Maß an Familienverbundenheit scheint mir in deinem Fall überschritten worden zu sein.

Melde dich beim Jugendamt, sage denen was Sache ist, was dich beschäftigt, wie kompliziert dein Leben jetzt schon ist und dass du mit all dem nicht richtig fertig wirst. Man wird dir wahrscheinlich raten Abstand zu nehmen von deiner Familie und vielleicht wegzuziehen. Aber unter Umständen kann das das Beste für dich bedeuten und du kannst dich einfach mal entspannen und nur auf dich konzentrieren.

Alles Gute,
Elli