Problem von Kathi - 14 Jahre

Ich will nicht mehr leben

Liebes KuKa Team,

Eure Arbeit ist wirklich toll und ich kann die Wartezeit sehr gut verstehen dar man ja arbeiten gehen muss und einen Haushalt zu führen hat. Ich kann mir vorstellen das es manchmal anstrengend ist bin aber irrsinnig Dankbar das es euch gibt. Weiter so!
Hier konnte mir schon oft bei kleinen "Pubertätsproblemchen" geholfen werden, durch nachlesen.

Ich schäme mich dafür das ich hier über meine Selbstmordgedanken schreibe. Denn andere Menschen werden missbraucht oder sexuell belästigt, hatten/haben eine schreckliche Kindheit. Mich betrifft allerdings nichts dergleichen. Denn ich habe wundervolle Eltern, eine tolle beste Freundin und einen süßen Hund. Ich habe habe keine Geschwister mit denen ich mich herumärgern muss. Und gesund bin ich auch.

Aber seit 2 MONATEN betrückt mich eine schwere last. Ich kam in eine neue Schule denn ich hatte die Hauptschule abgeschlossen und besuche nun eine Höhere weiterbildende Schule. Mein Noten waren dort bis jetzt okay. Jetzt kommt das große AAAAber. Aber es verging kein Tag seit den zwei Monaten an dem ich nicht geweint habe. Dieser Brief könnte lang werden also beginne ich einmal:

Ab dem zweiten schultag, so erinnere ich mich, flossen die Tränen. Nein- es war niemand gemein oder beleidigend zu mir. Ich fühlte mich irgendwie mit allen Kleinigkeiten plötzlich überfordert. Ich hatte vor jeder Kleinigkeit (Hü, Schulsachen einkaufen, Schule selbst, Tests) Angst. Ich habe oft gezittert und war Eis kalt. Das erste schulmonat konnte ich nichts essen. Meine Kehle war nur zu geschnürrt. Aber verloren hatte ich bloss 3 Kilo. Danach nahm ich rasch wieder zu allerdings ging es mir deswegen seelisch nicht besser....sondern irgendwie noch schlechter. Ich komme mit den Jugendlichen in meiner Klasse (35 Kinder) persönlich nicht klar. Ich akzeptiere sie nicht, zumindest will meine Seele es nicht zulassen. Ich vermisse auch meine alte Schule und Klasse, vor allem die Lehrer. Ich verspüre innerlich eine tiefe Abneigung gegen alle Jugendlichen dort und ich habe auch eineige Vorurteile. Ich habe mich von Anfang an meiner Mutter anvertraut. Und mit ihrer Hilfe gab es Momente wo ich sehr viel Hoffnung hatte. Aber mittlerweile habe ich aufgehört sie vollzulabern.....weil sie es nicht mehr hören kann. In eine andere Schule will ich nicht weil ich genau weis das ich mich überall so fühlen würde. Ich könnte schon am Morgen heulen wenn ich aufstehe und in die Schule muss. Es wird immer extremer. Jetzt wein ich sogar an freien Tagen. Und kämpfe sehr mit den Selbstmordgedanken, anfangs wollte ich mich nicht wirklich töten, nur einen Unfall bauen bei dem ich verletzt werden und das ganze als misslungener Suizidversuch bennant wird und das so alle merken das es so nicht weitergehen kann. Aber mittlerweile will ich mich wirklich umbringen meine Scheu vor heranrasenden Autos weicht immer mehr zurück, was mich sehr erschreckt. Ich habe auch schon viele Gedanken wegen Ritzen und Vergiften oder einfach nur sich mit Alkohol betäuben. Doch denn bekomme ich ja mit meinem Alter nirgendwo. Es ist so schwer mein Problem zu beschreiben. ´Mir ist einfach zum kotzen. Und da gibt es auch so komische Momente, die ich schon immer hatte, die in langen Zeitabständen auftauchen. Keiner außer mir scheint diese Momente zu kennen. Sie dauern nur sekunden und es kommt völlig unerwartet in verschiedenen Situationen. Auch in Positiven Momenten kann so ein komischer Moment plötzlich kommen. In diesem Moment ist es so: Alles, wirklich alles erscheint so, so, so.....arg....*sfz* Ich kann diesen Moment nicht beschrieben. Auf jeden Fall ist mir dann zum kotzen und anschließenden `aufhören zu existieren, überhaupt´zu mute. Es war aber nachher wieder okay. Aber seit kurzem werden diese unbeschreiblich grausamen momente länger und häufen sich. Das ist für mkch sehr schlimm.

Es gelingt mir einfach nicht meine Gefühle so niederzuschreiben....-.-......ich schaffe das irgednwie nicht.....ich würde es wohl besser erzählen können. Ich weis nur das ich alleine für mein Unglück verantwortlich bin. Ich hasse mich dafür. Ich hasse mich und mein leben. Ich will nicht mehr......bitte....ich kann nicht mehr ich weis nur das wenn nicht sehr rasch irgendetwas passiert. Das ich mich wirklich umbringe.....es klignt so hart und ich mag diese Wortwahl nicht.....aber das kann man eben nicht anderes ausdrücken.

lg. Katharina.....

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Kathi!

Hab erst mal Dank für Deine lieben Worte und Dein Verständnis für die Wartezeit!

Kann es sein, dass Du Dich in der alten Schule wahnsinnig wohl gefühlt hast? Sicher und gut aufgehoben? Hast es gemocht, dorthin zu gehen, Dein Leben war absolut in bester Ordnung und nichts sollte sich ändern? Ich hab so das Gefühl, dass es gar nicht die jetzige Schule ist, die Dir Kummer macht - sondern dass Du das Alte loslassen, hergeben musstest, liegt Dir so schwer auf der Seele. Liege ich damit richtig? Die neue Schule hat kaum eine Chance - weil sie nie die alte sein wird?

Manchmal müssen wir alle Abschied nehmen. Manchmal durch Trennungen, manchmal durch den Tod, durch einen Umzug oder auch -wie bei Dir- weil ein Lebensabschnitt zu Ende geht. Schaffst Du es, Dich vom alten wirklich zu verabschieden? Schreibe auf, was da so schön war und lege diesen Brief dann in das dickste Buch, das Du im Regal finden kannst. Klingt vielleicht etwas merkwürdig; aber solche Gesten können innerlich beim Abschließen sehr helfen. Vorne findet das Leben statt, nicht hinter Dir.

Deine Selbstmordgedanken, die 'komischen Momente', die Du beschreibst, machen mir Sorge - aber ich kann es nicht verändern. Das kannst Du. Indem Du Dir auch fachliche Hilfe ins Boot holst. So eine innere Traurigkeit und Leere muss niemand einfach durchstehen, ertragen - Du kannst jederzeit mit einem Arzt darüber und über die Möglichkeiten einer Therapie sprechen, um zurück zur Lebenslust zu finden.

Alles Gute!
Dana