Problem von Anonym - 16 Jahre

mein Leben

Hallo,
ich weiß nicht ob ich hier die Hilfe bekomme die ich dringend brauche aber ich weiß einfach nicht mehr weiter und deswegen werde ich diesen Weg einmal aus probieren.Ich weiß,dass wenn ihr diesen Brief hier von mir lesen werdet denkt das es bei weitem noch schlimmere Fälle gibt und das ist mir auch bewußt.
Meine Probleme kann man gar nicht so richtig zusammen fassen ich muss sehr weit aus meinem Leben ausholen.Mein Bruder ist an meinem 5.ten Geburtstag gestorben er war 2.Den richtigen Grund warum er gestorben ist haben die Ärzte nie herausgefunden aber er muss sehr krank gewesen sein.Mein Bruder war und ist alles für mich egal was ich mache,denke oder was mir grade passiert ich denke immerzu an ihn.Kurz nach dem Tod von meinem Bruder haben sich meine Eltern scheiden lassen,sie waren beide sehr verzweifelt und sind mit ihrem Kummer jeweils unterschiedlich umgegangen was zu sehr vielen Streitereien geführt hat.Ich war glaube ich sieben als meine Mutter und ich dann ausgezogen sind meine Mutter hat dann auch sehr schnell einen neuen Mann kennen gelernt mit dem wir drei Jahre später dann auch zusammen gezogen sind.Mein Vater hat vor vier Jahren wieder neu geheiratet.Die Beziehung zwischen dem neuen Freund und meiner Mutter ist als ich 13 Jahre alt war zuende gegangen.Bis dahin habe ich immer in einem Kaff gelebt wo ich teilweise Freunde hatte die ich seit 16 Jahren kenne.Die Beziehung zu meinen Eltern war immer sehr gut,sie haben mich nie geschlagen und mir immer geholfen.Vor fast 3 Jahren hat meine Mutter dann jedoch wieder jemand neuen kennen gelernt mit dem ich bis heute nicht zurecht komme.Seit dem gibt es sehr viel Stress und nach einem ziemlich großen Streit vor anderthalb Jahren bin ich dann für zwei Monate zu meinem Vater gezogen.Das hat meiner Mutter und mir ziemlich weh getan.Naja ich bin dann auf jedenfall nach den zwei Monaten zurück zu meiner Mutter gegangen.Der neue Freund von meiner Mutter arbeitet im Ausland und ist deswegen in den Sommermonaten immer dort.Meine Mutter besucht ihn dann sehr oft in der Zeit.Ich bin dann solange bei meinem Vater.Wenn er aber nicht arbeiten muss wohnt er dann bei mir und meiner Mutter,diese Zeit ist dann immer sehr schwierig weil es fast nur Streit gibt und meine Mutter immer irgendwie versucht zu vermitteln weil sie diesen Mann sehr zu lieben scheint.Naja vor einem halben Jahr sind wir dann umgezogen,mit meinem Einverständnis.Vom Land in die große Stadt.Es ist nicht sehr weit zu meinem alten zuhause zwanzig minuten ca.
Der Schulwechsel war alles in allem eigentlich in Ordnung die Noten sind sehr gut.Nur meine Freunde.Die vermissse ich.Ich hab seit ca.3 Jahren eine Essstörung.Damals hatte mich meine erste große Liebe verlassen und mir an den Kopf geschmissen das ich ihm zu fett wär.Klar wir waren damals noch fast Kinder aber mich hat das sehr getroffen.Ich war nie fett oder dick aber ich bin halt keine von diesen Bohnenstangen..Seitdem esse ich zwar gut doch das Essen bleibt nie lange in mir drin..
Die Freunde die ich in meinem alten Ort kannte die kennen mich,meine Vergangenheit eifach alles in meinem Leben und das wichtigste:sie verstehen mich.Nachdem ich in den letzten Jahren zuhause nie so wirklich das Gefühl erhalten habe das mich irgendjemand versteht waren meine Freunde ein großer Halt für mich.Klar jetzt fragt ihr euch 20 min.das ist doch nicht weit weg?Natürlich nicht.Am Anfang bin ich auch noch sehr oft dorthin gefahren,wenn ich meinen Vater besuche sowieso aber am Anfang war ich fast jeden tag mit dem Bus da und bin abends wieder zurück gefahrn.Doch mit der Zeit ist mir Der Rückweg immer schwerer gefallen,sehn zu müssen das ich eigentlich nicht mehr so wirklich dazu gehöre war sehr schwer für mich.Und meine Freunde von dort kommen mich nur selten besuchen,die Busverbindungen sind schlecht und die Leute dort haben ihren geregelten spießigen Alltag,nichts dagegen ich hatte genau diesen Alltag früher auch,und habe ihn geliebt,deswegen erhalte ich sehr selten Besuch.Und hier?Ich bin ehrlich große Versuche irgendjemanden hier kennen zu lernen habe ich nicht gemacht weil ich das gar nicht will.Die Menschen hier sind so anders.Unfreundlich.Und mich kennt keiner.Und verstehen sowieso nicht.Die Leute von meiner Schule sind ok aber sie halten mich für eingebildet da ich selten was sage und..ich weiß es nicht.Ich weiß nur das ich nicht eingebildet bin,ich halte mich nicht für was besseres ich fühle mich halt nur sehr unverstanden.´Vor zwei Tagen hätte mein Bruder eigentlich Geburtstag gehabt..ich war kurz davor Schlaftabletten zu nehmen.ich weiß, dass das falsch ist,deswegen hab ichs auch nicht gemacht.Ich weiß auch das ich Eltern habe die mich über alles lieben.Aber mich versteht keiner.Und diese Einsamkeit bringt mich um.Ich hatte bis jetzt in meinem Leben immer einen großen Freundeskreis und es war immer jemand für mich da.Dazu kommt noch das ich vor drei Wochen mein 1.Mal mit einem Jungen hatte der hier auch in meiner Stadt wohnt,den ich auch schon seit ca.8 Jahren kenne aber er ist nur ein Bekannter von mir da unsere Eltern sich kennen.Richtig verstanden haben wir uns nie.Aber als er an dem Abend angefangen hat mich zu küssen,da hab ich mich endlich für einen Moment nicht mehr einsam gefühlt und habe es zugelassen.Es war falsch.Ich bin noch eine von diesen naiven Mädchen die an die wahre Liebe glauben und wollte mit meinem 1.Mal auf den richtigen warten.Ich hab danach noch zweimal mit ihm geschlafen und mich mit jedem Mal schmutziger gefühlt.Nach dem dritten Mal haben wir uns gestritten er hat dann eine kennen gelernt und ist seitdem mit ihr zusammen.Und ich bin wieder alleine.Ich weiß wie gesagt es gibt schlimmere Fälle aber für mich ist diese ganze Sache hier auch schlimm.Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll.Ich hab den ganzen Tag dieses süße Flüstern von meinem Bruder im Ohr das ichs hier unten noch ne Weile aushalten soll,aber ich kann nicht mehr.

Anwort von Jana

Hallo.
Deine Geschichte ist wirklich nicht so belanglos zu lesen, wie du es vielleicht vermutest. Denn wir arbeiten hier freiwillig und lassen uns Zeit zum nachdenken für jeden.
Und so habe ich mir auch Gedanken über dich gemacht.
Ich glaube, dass du es tatsächlich ziemlich schwer hast im Moment. denn alles kam auf einmal auf dich zu in letzter Zeit.
Aber du hast schon viel erlebt und viel ausgehalten und dein Bruder hat recht, du musst aushalten.
Klar, ich glaube wirklich, dass du manchmal einfach keine Lust hast, denn du fühlst dich alleine und hast so manche Sorgen (Probleme mit dem neuen Freund deiner Mutter, nicht das "perfekte 1.Mal" ...)
Auch wenn das jetzt klingt wie deine Mutter, aber du bist in genau dem Alter, in dem man sich selbst sucht. Also seine eigene Identität.
Das mag bescheuert klingen, aber es gibt zur Zeit viele Tiefs bei dir und nur wenige Hochs an denen du dich klammern kannst.
das macht die Sache ja gerade Doppelt schwierig.
Aber du darfst nicht aufhören, deinen Weg zu gehen und den richtigen Abzweig zu finden.
Du befindest dich in einem Labyrinth und siehst zur Zeit als Ausweg, zu sterben. Doch deinen Bruder wirst du nicht wiedersehen und mit 16 Jahren sein Leben zu beenden ist nicht gerade eine gute Lösung.
Du erleidest innerlich Schmerzen aber du musst stark genug sein sie auszuhalten.
Wichtig ist, dass du deine Emotionen zeigst. Denn auch wenn es öfters kracht bei euch..so verarbeitest du deinen Schmerz.
Es ist sicherlich nicht leicht mit dem Tod seines eigenen Bruders fertig zu werden und deshalb ist es ganz wichtig, dass du nicht alles in dich rein frisst.
Ich möchte, dass du dich nicht mehr so viel zurückziehst wie du bisher getan hast.
Zeig, wer du wirklich bist, wer du sein willst und wie du dahin kommen willst. Du darfst dein ICH nicht länger verstecken. Sag in der Schule wieder mehr, spring ins kalte Wasser aber verkriech dich nicht mit hilfe von Schlaftabletten.
Du hast doch selbst schon gemerkt, dass es nicht die richtige Lösung ist denn dein Herz will kämpfen und du solltest auf dein Herz hören.
Du hast doch schon einen Schritt in die Welt getan. Und du hast uns hier geschrieben und dich jemand fremdes geöffnet.
Das ist doch schon ein guter Anfang. Also komm aus deinem Schneckenhaus raus, sei stark, sag was du willst und dann wirst du auch neue Kontakte knüpfen mit denen du etwas anfangen kannst. Nur weil ein großer Teil spießig ist sind nicht alle so, sonst wärst du ja auch so gleich.
Nein, alle sind Individuen, auch wenn das so gestochen klingt.
ich will, dass du kämpfst und nicht einfach irgendeine bist. Du bist Du, und wer du bist musst du selbst ergründen und dann nach außen hin zeigen.
Viel Erfolg

warum willst du keine neuen kennenlernen