Problem von anonym (m) - 18 Jahre

Familie fühlt sich vernachlässigt

Hallo!
meine eltern sind der meinung, dass ich zu selten zu hause bin und meine familie total vernachlässigen würde. ein weiteres problem ist, dass ich abends, obwohl ich 18 bin, nicht so lang weg darf.

ich habe eigentlich einen geregelten tagesablauf. gehe morgens-nachmittags zur schule (13.) und danach entweder nach hause oder zu freunden bzw. mache draußen was mit ihnen. am wochenende treffen wir uns meist abends und verbringen die zeit miteinander. meine eltern aber meinen, dass ich nachts zu lange weg bin und wollen mir dies ganz verbieten! ich habe ihnen immer wieder gesagt, dass ich alt genug bin und sie sich keine sorgen machen müssen. aber daran liegts gar nicht. auch wenn ich anrufe und bescheid sage, sind sie nur am meckern. meine mutter meint, ich darf einfach nicht so lange weg sein (d.h. spätestens 0h ...) und das mein vater ja auch nicht die ganze nacht weg ist. das er aber ein verheirateter mann mit familie ist, interessiert sie überhaupt nicht.

wenn ich zu hause bin, bin ich meist in meinem zimmer und der einzige kontakt zur restlichen familie ist beim essen oder ab und zu, wenn ich mich zu ihnen ins wohnzimmer setze. mich jedoch langweilt es einfach zu hause, weil ich absolut nicht weiß, was ich tun soll. aus diesem grund unternehme ich sehr viel mit meinen freunden, da mir dies einfach spaß macht. meine mutter kommt dann aber mit argumenten wie "ach bei deinen freunden fühlst du dich immer wohl, aber wenn du mal 5 minuten mit uns redest, langweilt es dich". was erwarten sie denn von mir?

bei uns in der familie gab es nie ein freundschaftliches verhältnis zwischen uns, habe halt sehr konservative eltern, die die eltern-kind beziehung nur mit einseitigem respekt, welcher selbstverständlich von mir aus gehen soll, betrachten. egal wie alt man ist, als deren kind muss ich mich ihnen "unterwerfen"... vernünftiges taschengeld bekomme ich auch nicht (nur ab und zu paar euro, um mir in der schule was zu essen zu kaufen). ich habe einen kleinen job nebenbei und versuche mir somit wenigstens ein paar sachen zu kaufen, aber da haken meine eltern auch dauernd nach, wofür ich denn das geld ausgeben würde und wie viel ich auf dem konto habe etc...

dazu kommt noch, dass mein bruder immer zu meinen eltern hält. er unternimmt nicht so viel mit freunden und ist meist zu hause, weshalb meine eltern ihn auch mehr mögen. ich bin nicht eifersüchtig, aber was mich einfach ankotzt, ist seine art mir gegenüber. er macht mich dauernd fertig und liefert meinen eltern immer mehr argumente, anstatt mal zu mir zu halten. so bin ich allein gegen drei und kann mich nicht durchsetzen.

um zum abschluss zu kommen: ich weiß einfach nicht mehr weiter. wenn ich zu hause bin und nichts mache, dann behandelt mich meine familie absolut super, total freundlich und mit einem lächeln im gesicht. aber wenn ich mal weg bin und wieder komme, darf ich gleich den ganzen haushalt schmeißen und mich anschreien lassen. ich möchte die scheinbar gute beziehung eigentlich nicht beschädigen, aber wünsche mir einfach nur mehr freiheit, was meine interessen angeht. ich habe auch schon ans ausziehen gedacht, aber mit dem abitur ist das einfach zu viel stress momentan. und meine eltern werden das ganz sicher nicht befürworten...

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ausziehen erscheint vielen als die richtige Lösung (ist es vielleicht auch oft), aber es scheitert dann doch meist an den Finanzen. Und ich denke, so wäre es auch bei Dir. Nach einem Sonderfall, in dem der Staat einspringt, klingt es mir nicht. Natürlich keine angenehme Situation, aber eben nicht so, dass Du ein 'Ausnahmefall' für das Amt bist.

In meinen Augen führst Du das normal Leben eines 18jährigen - aber ich bin nicht Deine Eltern und habe nicht ihre Wünsche und Erwartungen. Gibt es nicht einen Weg, die unter einen Hut zu bekommen. Deine und ihre? Zum Beispiel könntest Du einen Tag am Wochenende zum Familientag machen? Den Sonntag beispielsweise? Und dafür, dass Du Dir einen ganzen Tag für sie nimmst, geben sie Dir in der übrigen Zeit mehr Raum? Ich halte das für einen guten Kompromiss.

Alles Gute!
Dana