Problem von Claudia - 28 Jahre

Meine große Tochter

Guten Abend,
ich bin eine alleinerziehende Mutter von drei Mädchen im Alter von 13 und 6 Jahren und 11 Monate. Seit 17 Monaten lebe ich getrennt von meinem Noch-Ehemann, der bereits fest in einer neuen Beziehung ist und seine Freundin hat bereits ein 3-Monate alten Sohn von ihm. Die beiden jüngsten Kinder sind von ihm, die Gro0e hat einen anderen Vater. Da ich nun seit knapp fünf Monaten wieder arbeiten gehen muss, um finanziell über die Runden zu kommen, (Noch-Ehemann zahlt keinen Unterhalt, da sein Gehalt anscheinend unter der Fendungsgrenze liegt), müssen meine drei ganztags betreut werden. Die Mittlere ist nach der Schule in einem Hort und die Kleine leider bei einer Tagesmutter. Ich sage leider, weil ich grundsätzlich gegen Tagesmütter bin. Nichts gegen dessen Job, die leisten richtig gute Arbeit, aber ich betreue meine Kinder lieber selbst zu Hause und da ich die Große schon zu einer Tagesmutter geben musste, da ich damals noch schulpflichtig und nachher in einer Ausbildung war, möchte ich das eigentlich nicht wieder. Die Mittlere habe ich bis sie drei war zu Hause betreut und dann musste sie in einen Kindergarten gehen, damit ich arbeiten gehen kann und wir finanziell über die Runden kommen konnten. Damals aber nur halbtags und jetzt leider ganztags. Meine Große kommt von der Schule und ist allein. Ich merke besonders bei ihr, dass ihr das nicht gefällt und sie macht mir dieses sehr deutlich. Sie ignoriert mich und auf Nachfragen von mir aus, brüllt sie mich an und sagt immer wieder, du musst doch arbeiten. Nun war es so, dass sie von der Schule aus ein Fest hatten und sie mir das noch nicht mal gesagt hat und ich mir einen Tag darauf von anderen Eltern anhören musste, die kümmert sich auch gar nicht mehr um ihre Kinder. Konnte nicht mal zum Schulfest ihrer Ältesten kommen. Ich wusste doch gar nichts von diesem Schulfest. Meine Tochter meinte auf Nachfragen von mir dazu wieder mal nur, du musstest doch eh arbeiten. Ich weiß, dass ich viel arbeiten muss, aber sonst hätten wir auch kein Geld und könnten uns nicht leisten. Ich weiß auch, dass es meinen Töchtern, besonders der Großen, überhaupt nicht gefällt, da sie nachmittags viel alleine ist. Aber was kann ich daran ändern. In einen Jugendtreff, der bei uns in der Gegend ist und wo Schüler ab der fünften bis zur zehnten Klasse betreut werden können und sie angemeldet war, ging sie einfach nah zwei Mal nicht mehr hin. Sie meinte dazu nur, die passen alle nicht zu mir. Da sind doch nur die schwer erziehbaren und die, die nichts alleine können. Sie ist eigentlich ein selbständiges glückliches Mädchen, musste schon vieles mitmachen und war viel in Fremdbetreuung, aber ich habe sie doch gern und sie ist doch meine große Tochter. Ich will doch, dass es ihr gut geht und derzeit geht es ihr schlecht. Und wenn es ihr schlecht geht, geht es mir auch schlecht. Gibt es denn keine andere Möglichkeit, als die die ich schon versucht habe? Ich wäre über weiterführende Ideen, Tipps oder ähnliches sehr dankbar.

Anwort von Kerstin

Hallo Claudia

Mir ist da spontan eine Idee gekommen. Es gibt doch auch sogenannte Leih-Omas! Soweit ich weiss, kommen die ins Haus und kümmern sich um die Kinder. Deine Tochter ist zwar kein Kleinkind mehr, aber ich könnte mir denken, dass sie sich schon oft einsam fühlt und vielleicht auch irgendwie ein bisserl Angst davor hat, in die Schublade mit vernachlässigten Kindern (wie du schreibst - Problemkinder) gesteckt wird.
Überleg dir mal die Möglichkeit und vor allem erklär ihr in einem Mutter-Tochter-Gespräch wie wichtig sie dir ist und auch wie traurig du warst, dass sie dir nichts von dem Schulfest erzählt hat.
Ich wünsch dir alles Gute