Problem von Anonym - 24 Jahre

Mein Leben

Hi

Ich weiß Garnichts wo ich anfangen soll.

Ich glaub es begann als ich nach Deutschland Kamm. Ich war damals 8 Jahre alt, ich und meine Mutter fuhren in einen Urlaub der bis heute dauert. Ich verfiel in Depressionen die Niemandem aufgefallen Sind. Erst mit 10 Jahren begann ich soziale Bindungen zu knöpfen, bis dahin war ich allein.

Mit 13 nahm ich zum ersten mal Drogen und begann zu rauchen. Mit 15 war ich zum ersten Mal abhängig. Ich durchlief die typische Drogenkarriere kiffen, Medikamente, chemische Drogen, Halluzinogene und zum Schluss Heroin.

Mit 15 traf ich Linda sie lebte damals auf der Straße. Ich hab sie damals das erste Mal beim schnorren getroffen. Sie war ein Punkgirl und führte 2 Frettchen an der Leine. Für mich war es liebe auf den ersten Blick. Mit 16 Kamm sie in meine Klasse und wir wurden die besten Freunde. Wir passten auf einander auf, wir teilten unser Geld unsre Drogen.

Irgend wann als ich begriff das ich nie mit ihr zusammenkommen würde begann ich mich von der Gesellschaft zu isolieren, ich wollte nicht zu einem angepassten braven Bürger werden dem es egal ist was um ihn herum passiert. Der mit Scheuklappen durch die Welt zieht. Ich glaubte damals noch an das Gute im Menschen. Heute sehe ich das eher als eine jugendliche Naivität. Die Drogen halfen mir den Tag zu überstehen und sie helfen mir heute noch.

Mit 18 begann ich durch die Welt zu reisen. Bin viel Rumgekommen. Ich traf Menschen die noch das Gute in sich trugen. Diese Menschen retteten mein Leben ich wollte damals nur noch sterben. Die Gründe die mich bewegten waren Schmerzvoll und lächerlich zu gleich. Meine liebe ging damals ihre 3 jährige Beziehung ein, es gab kein Platz mehr für mich. Ich hab ihr nie gesagt was ich für sie empfinde. Bis heute.

Ich dachte schlimmer kann?s nicht mehr werden. Da mein Herz Vergeben war, konnte ich nie eine längere Beziehung eingehen. Ich glaub mein Rekord waren 2 Monate. Ich konnte keinen anderen Menschen an mich ran lassen. Kann ich bis heute nicht.

Heute bin ich auf dem totalen Tiefpunkt angekommen. Ich bin verschuldet. Meine Katze ist gestorben(14 Jahre lang mein bester Freund). Seit gestern gefeuert worden. Stehe mit meiner Miete im Rückstand. Ich weiß nicht was ich morgen essen soll. Seit einem Monat weiß ich das ein Tumor auf meinem rücken wächst. Ich hab kurz danach mein Auto zu Schrott gefahren. Meine Familie kann ich nicht um Hilfe bitten weil sie mir das mein lebenslang vorhalten würden (Drogensucht, schulden etc.).

Die einzige Person die mir geblieben ist, ist Linda für die ich wie ein Bruder bin. Sie gibt mir Kraft denn ich liebe sie so sehr. Seit kurzer zeit bin ich in der Lage über meine Gefühle zu reden. Ich würde ihr so gerne sagen dass ich sie liebe. Doch ich hab angst. Angst dass sie meine Gefühle nicht erwidert. Angst dass ich sie verlieren könnte.
Ich neige dazu jeden und alles zu vertreiben das mir zu nahe kommt. Alles zu zerstören was ich anfasse. Ich lass nichts an mich heran. Ich helfe gerne wenn ich kann, ich bin jedoch nicht in der Lage mir helfen zu lassen.

Nun liege ich hier schau auf ein total verpfuschtes Leben. Versinke in Selbstmitleid. Und warte ab auf weite Gemeinheiten die mir das Leben bietet.

Ich bin ein ganz normaler Held mit der Seele eines Clowns der im entscheidenden Augenblick alles Kaputt macht.


Falls jemand mehr erfahren möchte braucht nur in das Forum zu schreiben ich beatworte alle Fragen gerne.
Mir geht?s auf jeden Fall etwas besser nachdem ich diese Zeilen verfasst hab. Reden hilft, schreiben auch.

Anwort von Sylvia

Grüß dich,

ich finde, du hast jetzt lange genug den Kopf in den Sand gesteckt. Es gibt Dinge in deinem Leben, die du selber verbockt hast, dass wissen wir wohl Beide, aber es gibt auch genug andere Dinge, für die du nichts kannst. Ich bin ähnlich wie du, wenn es mir zuviel wird, dann würde ich mich am liebsten irgendwo hinlegen und warten, bis es vorbei ist. Dabei versinke ich dann gerne in warum immer ich und wieso passiert mir das ausgerechnet Gedanken.

Nur weiter bringen tut einen das leider nicht. Meinst du nicht es wäre besser sich aufzurappeln und das Leben nochmal neu zu ordnen? Du hast nur das Eine, ganz egal was für Fehler du in der Vergangenheit gemacht hast. Vergangenheit ist eben Vergangenheit und vorbei. Alle machen Fehler, jeder hat Probleme. Manchmal kommt leider alles auf einmal, aber ich denke schon, dass du es schaffen kannst da raus zu kommen.

Bevor du dich mit Linda befasst sollstest du vielleicht erstmal deine anderen Sachen klären. Es tut mir leid, dass deine Katze tot ist, ich weiß wie schwer das ist, wenn man ein Haustier, dass einen viele viele Jahre begleitet hat, verliert. Aber leider gehört das mit zum Leben dazu. Es gibt soviele Tierheime mit Katzen, die nur auf einen neuen Besitzer warten, hol Dir doch einen neuen Stubentiger, der wird die Andere nicht ersetzen können, aber er wird wieder Leben in deinen Alltag bringen.

Rappel dich auf, geh zum Arbeitsamt, meld dich arbeitslos, such Dir eine neue Arbeit. Ich weiß, dass hört sich etwas lapidar an, aber ich versuche solche Situationen so zu sehen, eben damit ich nicht wieder in das warum immer ich verfalle: Vielleicht hast du die Arbeit nur verloren, weil irgendwo eine Bessere wartet. Vielleicht macht alles was im Leben mistig ist, hinterher doch irgendwann Sinn und hatte seine Gründe.

Wenn ich das richtig heraus gelesen habe, hängst du immer noch an den Drogen. Ich denke, wenn du dein Leben neu ordnen willst und vor allem in Hinsicht auf deine Krankheit, wäre es da nicht mal langsam an der Zeit, damit aufzuhören? Geh zu den Beratungsstellen, nimm jedes Angebot wahr, dass du kriegen kannst. Du machst dich sonst kaputt. Es wird bei euch sicher auch Selbsthilfegruppen geben, geh dort hin. Damit du wieder Kontakt mit anderen Menschen hast, die deine Probleme verstehen.
Scheu dich nicht, deine Familie um Hilfe zu bitten. Es ist deine Familie, da geht es nicht nur um finanzielle Probleme. Du brauchst jemanden, der dich unterstützt. Rede mit ihnen, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dich links liegen lassen. Du bist krank und im Moment muss auch mal jemand deine Hand halten.

Ich denke erst, wenn du alles andere geklärt hast und das Gefühl hast wieder zu stehen und nicht mehr zu liegen, sollstest du dich mit dem Thema Linda beschäftigen. Denn ich denke, für dich ist es im Moment wichtiger, einen Freund an deiner Seite zu haben und das ist sie.

Ich wünsche Dir wirklich alles Gute und das es bald besser wird. Ich glaube daran, dass du das alles schaffen kannst.

Liebe Grüße
Sylvia