Problem von Anonym - 18 Jahre

Am Ende

ich bin 18 jahre, mache im moment mein fachabi ernährung und habe echt ein problem. es ist eine lange geschichte.
anfang des jahres wog ich noch 88 kilo bei einer größe von 173. ich war schon immer übergewichtig, habe aus frust gegessen. dann kam die ernährungsumstellung durch meine eltern. auch meine mutter ist übergewichtig. am anfang dachte ich: nein, du machst keine diät, hinterher wirst du eh nur wieder fetter" denn ich hatte das im alter von 16 jahren schonmal mit gemacht. dammals hatte ich 17 kilo angenommen und dann das doppelte wieder zu.
nachdem ich aber die erfolge bei meiner ma gesehen hatte wollte ich auch entlich was ändern. so nahm ich von märz bis juni auf ein gewicht von 60 kilo ab. ich fühlte mich wohl, habe auch gesund abgenommen mit viel sport und einfach auf meine ernährung geachtet. dann ist das ganze aber erlich gesagt etwas abgedriftet. ich wollte mir nur eine "kilospanne" zwichen 58 und 60 kilo legen, damit ich auch mal sündigen kann. von den 58 bin ich dann aus ergeiz zu 56 runter. habe weniger sport gemacht und mehr "gehungert".
am anfang bekam ich viel lob für meine leistung und war stolz auf mich. am ende sagte mir noch jeder wie krank ich aussehe. das sah ich selber ein. ich wollte ja nicht mehr abnehmen, allerdings kam dann eine schilddrüsenentzündung dazu, die das ganze mit dem zunehmen nicht leicht machte. meine mutter schaute sich das ganze noch ein paar wochen mit an und dann schleppte sie mich zum arzt. jeder warf mir magersucht vor. um zu beweisen das es nicht so war, ging ich freiwillig zu einem psychologen. der sprach mit mir über mein verhältnis mit meiner mutter ect. wir machten eine art "packt" ich wollte über die sommer ferien bis zum september wieder auf 58,5 kilo kommen. ich hatte damit kein problem, denn ich wollte ja beweisen das ich nicht magersüchtig bin.
beim nächsten thermin hatte ich es allerdings nicht geschafft. das lag aber mit der schilddrüse zusammen. zu meiner erleichterung stellte der arzt dann die diagnose, dass ich ein zu großes harmoniebedürfnis mit meiner ma hätte. er konnte nicht verstehen warum ich bescheid sage wenn ich woanders schlafe oder so, weil ich eben 18 bin. für mich ist das aber eine selbstverständlichkeit, weil ich eben noch zu hause wohne. er riet uns zu einer tiefenpsychologie, und verabschiedete sich mit dem satz zu meiner mutter: wenn sie ihre tochter dann so haben, wie sie sie nie haben wollten, dann ist es richtig.

wir beschlossen nicht zu der tiefenpsychologie zu gehen. denn kaputt machen wollten wir unser gutes verhältnis nicht.

ich hielt mein gewicht auf konstante 56 kilo, mal ein halbes mehr, mal weniger. ich as gut, das sagte auch meine mutter.

vor ein paar wochen dann kam eine wendung. ich habe ein taubheitsgefühl im fuß bekommen und nach x arztbesuchen und einem plötzlichen klinikeinweis (wo man mir beim ersten anblick anorexi vorwarf, ein unmöglicher arzt war das!) stelllte sich ein bandscheibenvorfall raus. ein schock für mich, weil ich ein eigenes pferd habe, und das reiten somit erst einmal tabu war. die tage in der klinik waren furchtbar. durch die aufregung usw (es ist eine sehr lange geschichte, die aber zu meinem eigentlich problem keine rolle spielt, und ich sie deswegen verkürze) und das nüchtern sein (die op wurde von tag zu tag wegen meinen blutwerten verschoben) baute ich weiter ab.
nachdem der ganze horror vorbei war, wog ich noch 53 kilo.
ich nahm dann die nächsten zwei wochen wieder gesund auf 56 kilo zu.

nun zu meinem eigentlichen problem. seit drei wochen bekomme ich immer wieder fressanfälle, ich stopfe dann schokolade und so weiter so lange in mich rein, bis mir schlecht wird und ich mich nur noch hinlegen kann. erbrochen oder abführmittel habe ich noch nie genommen. mein bauch ist dann so furchtbar aufgequollen, ganz dick und alles spannt. das fett wabbelt. meist zieh ich nach solchen anfällen ein zwei tage kürzer, dann kommt es wieder zu einem neuen anfall.
immer wieder schwöre ich mir das ich es nie wied3er mache, immer wieder halte ich mir die schmerzen nach so einem anfall vor augen. aber es passiert immernoch. ich fange mit einem stück kuchen an, und denke dann: ach scheiß egal jetzt kommts auf noch ein stück auch nicht mehr an. und so geht das dann weiter, bis alles leer ist. oft gehe ich dann noch schnell zum bäcker und besorge mir kekse, trinke milch und saft dazu.

durch diese anfälle habe ich jetzt auf 64 kilo zugenommen. meine neuen hosen passen nicht mehr und ich habe einfach nur angst das ich es nicht schaffe mich wieder in den griff zu bekommen. ich habe es jetzt so oft versucht!!!
ich weis das ich ein problem habe. ich weis sogar, was es auslöst, also meine anfälle. am anfang haben alle gesagt wie gut ich jetzt aussehe, als dann das mit der shcilddrüse dazu gekommen ist, sagten mir alle nur noch wie schlecht ich aussehe. immer wenn ich sowas gehört habe fing ich an zu fresssen und dachte : ach komm du musst doch eh zunehmen.

jetzt kann ich einfach nicht mehr aufhören. ich habe schon ernährungspläne an die ich mich halte, aber immer wieder brech ich sie durch die fressanfälle.
meine eltern provozieren das ganze aber auch noch in dem sie süßes kaufen und kuchen, obwohl wir abgemacht haben das sie es nicht mehr sollen. meine ma hatte ja schon mitbekommen das ich so viel auf einmal esse.

ich plündere alles, gerade eben wieder....ich kann so nicht mehr leben, immer wieder schwöre ich mir das es das letzte mal war, aber immer wieder passiert es aufs neue.

ich möchte doch nur nicht wieder so werden wie früher. 56-57 kilo wären ja ok, aber ich schaffe es einfach nicht!

soll ich es noch einmal alleine probieren zu schaffen, oder ist es doch sinnvoller mich wieder an einen arzt zu wenden? aber was ist wenn er wieder so eine affige diagnose stellt???

ich möchte einfach nicht so werden wie früher, ich möchste wieder spaß haben, mich nicht mehr verkriechen, wieder was mit freunden unternehmen und nicht nur noch zu hause hocken und mich selbstbemitleiden...

was soll ich tun????

lg

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann beim besten Willen nicht beurteilen, ob da eine Essstörung hinter steckt oder nicht - und somit auch leider nicht, ob Du es allein schaffen kannst oder nicht. Die Zweifel, zu einem Arzt zu gehen, kann ich verstehen; ich muss sagen, die Aussage des Psychologen kann ich auch nicht so recht nachvollziehen (für mich war es selbstverständlich bescheid zu geben, wenn ich nicht nach Hause komme und ich würde es mir auch von jedem wünschen, mit dem ich unter einem Dach wohne). Aber das ist nicht das Problem, sonder Vergangenheit.

Zurück zum Jetzt: Du möchtest wieder Spaß haben, Dich nicht mehr verkriechen, wieder was mit Freunden unternehmen und nicht mehr nur zu Hause hocken. Einfach Lösung: Dann tu es! Verabrede Dich, plant was tolles und auch wenn die Lust nicht so recht aufkommt, wirst Du hingehen - der Spaß kommt dann schon von allein, wenn Du wieder unter Leuten bist.

Je mehr Du nur zu Hause sitzt, desto mehr bist Du auch dem Angebot der Schokolade ausgeliefert; und dass wir Menschen dazu neigen, aus purer Langeweile zu essen, ist auch kein Geheimnis. Und auch nicht, dass wir es tun, wenn wir unzufrieden sind. Also heißt es: Zufrieden machen, dann hört das mit dem Heißhunterattacken ggf. wie von selbst auf. Spaß haben und Freunde treffen hat nichts mit dem Gewicht zu tun; egal, ob da fünf Kilo mehr oder weniger auf der Waage sind - die Freunde und der Spaß sind der gleiche.

"erst bekomme ich das mit dem Essen in den Griff und dann hab ich wieder Spaß." halte ich für den falschen Ansatz. "Wenn ich glücklich bin, unterwegs bin, lache und Freunde um mich habe, habe ich keine Heißhunterattacken mehr" wird in meinen Augen eher funktionieren.

Und wenn nicht: dann gehe auf jeden Fall zu einem Arzt.

Und noch ein kleiner Tipp gegen Schokohunger: Auch in der Diät oder in einem mehr oder minder strengen Essplan sollte man sich immer auch etwas gönnen. Verbieten heißt oft gleichzeitig, man will es unbedingt haben. Also einfach jeden Tag genüsslich einen Riegel essen, den ausführlich genießen. Nicht einfach essen, sondern auf der Zunge schmelzen lassen. Je langsamer ich selbst Schoki esse, desto weniger will ich haben. Vielleicht funktioniert es bei Dir auch.

Alles Gute!
Dana