Problem von Anonym - 40 Jahre

Angst in der Schule

Mein Sohn beendet jetzt die 4. Klasse in der Grundschule. Er bekommt schriftlich gute Noten aber beteiligt sich mündlich kaum im Unterricht. Er ist sehr langsam und ängstlich. Er hat Angst sich zu melden, weil er keinen Fehler machen möchte. Andere Mitschüler könnten ihn ja auslachen oder verspotten. Aufforderungen der Lehrer nützten nichts, Anweisungen des Lehrers kommt er nur zögerlich nach, als wenn er blockiert ist. Die Lehrer fühlen sich dadurch schnell provoziert und vermuten bei ihm Desinteresse. Die Schulempfehlung lautet Realschule, obwohl die schriftlichen Leistungen für das Gymnasium sprechen. Die Klasse in der Realschule ist sehr groß (28) und ich vermute, daß er dort noch weniger die Chance hat, sich mündlich einzubringen. Die Gymnasialklasse ist klein (ca. 16) und ich denke, er könnte dort leichter lernen mit seinem Problem zurechtzukommen. Was soll ich tun?

Anwort von Sabine

Hallo!

Es gibt in einigen Schulen Klassen, die diese Schwäche fördern. Sogenannte Förderkurse bzw. Interegrationsklassen. Ich weiß nicht, ob es an der Schule Deines Sohnes angeboten wird. Falls ja, wäre es eine Möglichkeit für ihn zu lernen sich mündlich aktiver am Unterricht zu beteiligen. Die Lehrer, wie Du es beschreibst, fordern ihn schon bewußt auf mündlich mitzumachen und ich denke es ist der beste Weg um es aus ihm herauszulocken. Die meißten Lehrer scheinen seine Schwäche zu kennen und genau da werden sie dann auch bei ihm ansetzen. Schriftlich ist zu erkennen, dass er es kann, dennoch fehlt es an der mündlichen Mitarbeit.
Die Rücksprache mit den Lehrern ist eigentlich das einzige, was Du im Moment tun kannst. Das Eis wird Dein Sohn alleine brechen müssen. Er kann es lernen und je öfter er sich damit auseinandersetzen muß umd so mehr kann er es lernen. Es ist schwer für mich von hieraus zu beurteilen, da ich Deinen Sohn nicht kenne. Dennoch kommt dieses Problem sehr häufig vor. Die schriftlichen Leistungen sind super und zeigen die Reife für das Gym., doch die mündlichen Leistungen stufen es wieder runter. Doch für eine Empfehlung sind beide Leistungen erforderlich. Dein Sohn wird es lernen müssen und es kann von zuhause aus gefördert werden und in der Schule, wenn das Problem bekannt ist. Es braucht seine Zeit. Es wird nicht von heute auf morgen da sein. Er kann es lernen. Ihr habt das Problem jetzt erkannt und könnt euch ein wenig damit auseinandersetzen.
Was Du zuhause vielleicht versuchen kannst, wäre, wenn Du z.B. beobachtest, dass Dein Sohn ein Buch liest oder einen Film geschaut hat, dass Du ihn anschließend danach fragst, was in dem Film oder in dem Buch vorgekommen ist.
Er soll Dir also erklären, was er gesehen oder gelesen hat. Lass ihn reden und erklären. Es wäre ein Versuch.

Lieben Gruß