Problem von Julia - 20 Jahre

(Meine) Kinder

Hallo Kummerkastenteam,
ich bin verzweifelt. Mit 12 Jahren war ich zum ersten Mal schwanger und habe mit 13 mein Kind bekommen. Meine Eltern haben mich nicht unterstützt und es gab für mich nur eine Wahl, ich musste das Kind zur Adoption frei geben. Was ich dann auch tat. Vor 17 Monaten habe ich einen Sohn zur Welt gebracht, ich weiß, ich hätte verühüten müssen, aber es ist passiert. Meinen Eltern habe ich es verheimlicht, wie auch allen anderen. Ich habe es in die Babyklappe gegeben. Nun babysitte ich seit 14 Monaten bei einer Familie und vor 3 Monaten offenbarte mir die Mutter, dass das Mädchen, wie auch der Junge, Adoptivkinder seien, die aber laut einem DNA Test leibliche Geschwister seien. Ich war / bin geschockt. Mir kam es gleich stutzig vor, dass der Junge am selben Tag wie mein Sohn geboren ist. Das er so viel Ähnlichkeiten mit mir hat. Nicht zuletzt auch, dass das Mädchen so ist und aussieht, wie ich früher aussah. Beide Kinder haben die selben Augen, genau so wie ich sie habe. Es kann natürlich sein, dass ich mir das jetzt alles einbilde, aber was ist, wenn die beiden in echt meine leiblichen Kinder sind. Dann leben sie heute zusammen in einer Familie und haben es gut, aber werden sie es mir jemals verzeihen, dass ich sie weg gegeben habe. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich möchte auf einer Seite den Eltern nicht von meinem Verdacht erzählen, da ich Angst habe, meine Kinder zu verlieren, auf der anderen Seite brauche ich für mein weiteres Leben Gewissheit. Eines weiß ich schon jetzt, die Kinder sollen da bleiben wo sie sind, sie haben es dort sehr gut, doch ich möchte sie gerne öfter sehen. Was kann ich nur machen?

Anwort von Sabine

Hallo Julia!

Wie Du selber schon schreibst, sind alles nur Vermutungen. Es kann natürlich so sein, aber es kann auch ein Zufall sein, was vor allem das Geburtsdatum angeht.

Wenn ich Du wäre, würde ich den Eltern gegenüber auch nichts erwähnen. Damit Du aber Hilfe bekommen kannst damit umzugehen, möchte ich Dich bitten an eine Beratungsstelle zu wenden. Ich kann Dir leider nicht sagen, wo die Anlaufstellen in Deiner Stadt sind, aber vielleicht vertraust Du Dich Deinem Gynäkologen einmal an. Ihm kannst Du vertraut mitteieln, was Du denkst und fühlst und vermutest. Er hat Schweigepflicht.
Es ist nicht leicht mit diesem Gefühl, welches Du beschreibst umzugehen und von daher möchte ich Dir raten wirklich mit jemanden darüber zu sprechen.
Du bist eine starke Frau und Du machst den Eindruck, dass Du genau weißt, was Du willst. Dennoch brauchen auch starke Frauen oftmals eine Rückenstärkung und die solltest auch Du Dir ruhig gönnen. So kann man solche Probleme schneller verarbeiten. Wie gesagt, als erstes fällt mir ein Gespräch mit Deinem Arzt ein und ich bin mir sicher, dass Du mit seiner Hilfe und seinem Rat auch lernen kannst mit diesen Gedanken umzugehen.

Lieben Gruß
Sabine