Problem von Anonym (m) - 18 Jahre

Was will ich?

Was soll das?

Jeden Tag das selbe. Ich stehe um 6.00 Uhr auf und fahre zur Arbeit.
Um 17.00 - 17.30 Uhr bin ich dann wieder Zuhause. Nein, meine Arbeit macht mir keinesfalls Spaß.
Dannach gibt es nur noch eins. Mich.
Ich sitze hier in meinem Zimmer, Gottverlassen, alleine.
Jeden Tag das selbe. Mein Wochenende sieht genau so aus, nur dass ich nicht Arbeiten gehe,
Ich sitze wieder hier in meinem Zimmer. Und immer noch alleine.
Wie kam es dazu? Ich weiß es selber nicht.

Ich war stets beliebt und hatte viele Freunde.
Ich verlor immer mehr den Kontakt zu meinen Mitmenschen.
Ich war kein Mitläufer.
Ich wollte anders sein, nicht den Mainstream folgen.
Ich verstehe mich heute immer noch gut mit ihnen, habe aber sehr selten noch "Kontakt" mit ihnen.
(mit Kontakt meine ich mal über ICQ "Hallo" sagen)

Ja, ich bin anders geworden. Vielleicht abstoßend für andere Menschen.
Meine Freunde folgten der Menge, hörten die selbe Musik, zogen sich etwa gleich an.
Ich hatte Hass auf deren Musik und Style. HipHop, Techno usw. war und ist für mich das letzte.

Das einzige was ich momentan habe, ist Musik, meine Musik.
Was für einige nur Geschrei und Krach ist, ist für mich ein Lebensstandart, wo man nach Leben sollte.
Metal verkörpert keine sinnlosen Texte wie man es heute aus den Musiksendern kennt.
Kritisch gegenüber der kompletten Menschheit, Politik und sonst was. Poetisch und einfach einzigartig.

Ich habe mich der Musik angepasst, auch wenn es einigen nicht gepasst hat.
Meine Haare habe ich wachsen lassen, trage Bandshirts, die nicht selten provokant sind.
In meinem Umfeld gibt es niemanden der die selbe Einstellung wie ich in sich trägt.

"Jeder ist sich selbst der nächste" ist anscheinend das Motto auf dieser Welt.

Vielleicht sollte ich erstmal meinen Charackter beschreiben.
Ich bin ziemlich mitfühlend, kann ziemlich gut zuhören. Ich bin nicht Dumm. Nein,
eigentlich hatte ich immer sehr gute Noten. Ich würde mich eigentlich zu den Menschen zählen,
die für andere nur das beste wollen. Meine wohl schlimmste Eigenschaft, ist mein verdammter Stolz.
Vielleicht ist er es, der es nicht zulässt, einfach mal bei Freunden anzurufen und zu Fragen, ob wir
was am Wochenende unternehmen könnten.
Ich bin ziemlich Schüchtern, gegenüber Mädchen die mir persönlich gefallen.

Da komme ich auch schon zu meinem Liebesleben.
Ich habe keins.
Ich hatte noch nie eine Freundin, und ich bin immerhin schon 18.
Ich bin ziemlich wählerisch was Mädchen angeht. Ich möchte einfach die Perfekte Freundin
für mich finden. Ich möchte ihr alles geben was ich nur kann.
Aber an Liebe glaube ich schon lange nicht mehr.


Da frage ich mich: Was soll das???
Wie ist es dazu gekommen, dass ich nur noch ein einziges seelisches Wrack bin.
Ich habe keine Lust mehr darauf, will nicht mehr.

Tut mir Leid, ist alles ein wenig durcheinander geraten aber ich habe mir einfach von der Seele geschrieben.

Bitte um Antwort

Anwort von Sabine

Hallo!

Im Grunde muss ich Dir keine Antwort mehr schreiben, denn Du konntest sie Dir beim Schreiben Deiner Mail selber geben. Das "von-der-Seele-schreiben" hilft oftmals selber eine Antwort zu finden. Daher ist eine Antwort von uns oftmals gar nicht erforderlich.

Du hast Deine Antwort auf Deine Probleme gefunden. In erster Linie ist es Dein beschriebener Stolz.

Du mußt Dich für nichts rechtfertigen oder entschuldigen. Du bist wie du bist und Du hast ein Recht darauf. Wichtig ist, dass Du Dich akzeptierst, wie Du bist, denn so findet sich auch die "besondere Partnerin". Sie kann Dich nur erkennen, wenn Du Dich erkennst.

Dennoch möchte ich Dir raten hin und wieder über Deinen Schatten zu springen und Kontakt zu Deinen Freunden und Bekannten aufzunehmen, damit dieses Gefühl der Einsamkeit verschwindet und Du nicht in Selbstmitleid versinkt. Ändere es und reagiere. Du hast es in der Hand Deine Freizeit zu gestalten. Du kannst Deinen Freunden sagen "heute will ich alleine sein" und Du hast es in der Hand sie zu suchen und mit ihnen etwas zu unternehmen. Springe hier ruhig mal über Deinen Schatten. Aller Anfang mag schwer sein, aber danach wird es wesentlich einfacher und leichter.

Lieben Gruß
und frohe Weihnachten

Sabine