Problem von Paula - 27 Jahre 30.12.07

Meine mutti kann sich nicht von mir lösen

hallo ihr lieben,

ich (27. J) könnte der glücklichste mensch der welt sein, wenn meine überängstliche mutti (48. J., ledig, arbeitslos) mein leben so beherrschen würde. ich weiß gar net wo ich anfangen soll.

als erstes möchte ich erwähnen, dass meine mutti eine sehr liebe und führsorgliche frau ist. sie würde sich für jeden aus unserer familie opfern. jedoch ist diese führsorge mir gegenüber sehr bedrückend. ich leide darunter. fühle mich wie ein bunter schmetterling in einem glas ohne öffnung.

ich hatte schon immer probleme mit meiner mutti.
sei es zu kinderzeiten gewesen: ich durfte nur vor dem haus spielen. spielplätze die außerhalb ihrer sichtweite lagen durften von mir nicht betreten werden. meine freunde waren nie die richtigen.

das zog sich dann im laufe der jahre fort (abgesehen von den spielplätzen). freunde sind bis heute ein rotes tuch. freundeskreise noch viel schlimmer. meine musik ist immer die falsche (früher pop, dann ebm, jetzt rock, ska, 20-30iger jahre, alternativ halt) und alles falsch.

habe ich ein neues buch: für sie uninteressant. kaufe ich mir diverse gegenstände, dann heißt es immer: bei qvc und hse hätteste aber was besseres für das geld erhalten.

sie vergleicht mich mit den leuten aus dem fernseher. wenn ich mich zu irgendwelchen problemen belesen habe, lehnt sie meine ratschläge ab und hört auf den talkshowmoderatur einer beliebigen serie des tv-gerätes.

mein wunsch ist es, für mehrere monate gar jahre, deutschland zu verlassen. vor kurzem wäre dies noch per -freiwilliges ökologisches jahr im ausland- möglich gewesen. meine familie begann mit psychoterror. ich durfte nicht. obwohl der öffentliche dienst, in dem ich arbeite, mich für dieses jahr freigestellt und anschließend wieder eingestellt hätte. auch bestätigt durch die gewerkschaft. meine gesamte familie stand über mir und schrie: WEHE du gehst diesen schritt... dann brauchst du dich bei uns nie wieder zu melden. sicherlich weiß ich, dass sie den kontakt mit mir nicht abgebrochen hätten, aber ich fühlte mich eingeschüchtert.

mein fernweh wird immer schlimmer. mein freund lebt und arbeitet in frankreich. als ich das thema (zu ihm ziehen) mit meiner mutti besprach, hieß es nur: es gibt viele familien, die getrennt leben "du kannst mich hier nicht allein lassen (dazu muss ich sagen, meine familie besteht aus meiner mutti, meiner omi und meinem onkel), was ist wenn ich krank werde". leider sehen das die beiden anderen fam.mitglieder genauso wie meine mutti.

dann musste ich mir in diesem jahr desöfteren anhören: "wenn es dich nicht geben würde, könnten wir alle viel ruhiger leben."

tut sehr weh.

ich versuch es jedem recht zu machen. so zum beispiel die lebensituation mit meinem ex-freund. mein damaliger freund und meine mutti konnten sich nicht wirklich riechen. ich hang dazwischen. ich versuchte beiden parteien alles recht zu machen. musste teilweise gar lügen (und das fällt mir schon schwer).

tut mir leid, wenn ich alles so durcheinander schreibe. aber ich schreibe, wie mir die gedanken kommen. sorry. ich hoffe ihr könnt mich dennoch verstehen. bin total verzweifelt. möchte ausbrechen - schaffe es jedoch nicht.

seit 3 wochen halten wir kein kontakt, weil meine mutti mir letztens sagte bzw. befohlen hat, meinen freund nicht zum flughafen zu bringen, denn mein auto sei alt und ich solle doch nicht im dunkeln diese strecke fahren (1 1/2 h). dann der spruch mit dem "wenn du nicht wärst..." und dann legte sie auf. bisher machte ich immer den anfang. ging ein schritt auf sie zu. diesmal nicht. ich möchte sehen, ob auch sie bereit wäre, einen schritt auf mich zu zu gehen. es ist bals weihnachten. was soll ich tun? ich will ja auch nicht, dass sie leidet. aber ich leide doch genauso.

wir streiten uns wegen jeder kleinigkeit. nach manchen streitigkeiten uns stillschweigenden wochen, weiß ich teilweise gar net mehr um was es ging. es ist alles so nichtig, worüber sie sich aufregt.

auch finde ich es verletztend, wenn meine mutti und meine omi mir vorhaltungen machen, zwecks meines hundes. sie sind der meinung, dass ich in meinem leben kein hund haben sollte. wegen zeit und und und
jedoch tut mir mein hund so gut. nach arbeit - raus in die natur. habe viele gleichgesinnte gefunden und lieben gelernt. ich blühe förmlich auf. klar gibt es tage, an dem ich mein hund mal abgeben muss, weil ich lange arbeiten bzw. ich termine wahrnehmen muss. jedoch kommt das super selten vor, da ich mein hund in mein leben mit einbeziehe. vollständig einbeziehe. meine mutti hält mir jedoch vor, dass ich, seidem ich mein hund besitze, keine zeit mehr für sie finde. shoppen, spazieren...

auch verlangt sie von mir, ich solle sie alle 2 tage (ca.) anrufen. was musste ich mir jedesmal anhören, wenn ich dies nicht eingehalten habe...
bei einem letzten streit sagte ich ihr, ich würde gern diese ständigen telefonate minimieren wollen. da wir uns auch mindestens einmal in der woche sehen. 2 anrufe in der woche reichen doch aus. sie ging den vorschlag mit ein. jetzt darf ich mir jedesmal anhören: du willst ja mit mir nicht reden. du hast ja keine zeit für mich.

ach mensch, dass schlimme ist ja, dass ich sie teilweise verstehen kann. sie hat mich allein großgezogen, hat selber viel schlechtes erlebt. will eigentlich nur das beste für mich. doch das ist für mich einfach nur noch terror. viel zu viel liebe.

ach so eines noch: wenn wir diese stillen phasen haben (wie jetzt) ist es doch verständlich, wenn ich nicht auf sie eingehe. so hält sie mir nach einer versöhnung jedesmal vor, dass ich ihr doch wenigstens meinen hund hätte vorbeibringen können, an den tagen, wie ich lange arbeite. sie liebt meinen hund sehr, jedoch ist das drumherum für sie zu stressig. auch muss ich wissen, wenn meine mutti getränke brauch (da sie kein führerschein besitzt, ist sie auf jemanden angewiesen, der die schweren sachen einkauf). es ist ja nicht so, dass sie fragt, NEIN, ich muss es wissen. einfach wissen, wenn ihre sachen ausgehen. sie kommt nur selten auf mich zu und fragt. sie setzt alles voraus. das ist furchtbar. zumal ich mein eigenes leben führe. meine arbeit, meine hobbys, meine freund, mein hund.

ich bin das reinste pippilotta-prinzip. und sie das komplette gegenteil.

bin nervlich komplett am ende. ich will sie doch auch nicht verlieren. sie kränkelt vor sich hin, ist sicherlich frustriert über ihr eigenes leben... warum räumt sie nicht mal in ihrem leben auf?

ihre wohnung ist eingerichtet wie in einem möbelhaus. alles akorat (rechtschreibung???), perfekt aufeinander abgestimmt.
ich dagegen lebe mein leben, genieße den tag wie er kommt, wohnung ist nebensächlich. auch das kann sie nicht verstehen.

ihre vorstellung über mein tagesablauf: erst arbeit, dann haushalt, dann hund, dann schlafen.

mein leben real: arbeit, hund, hobby und dann auch mal haushalt

bitte bitte helft mir und meiner mutti

danke euch ganz dolle