Problem von Ronja - 21 Jahre

krankes Denken?

Hallo,

ich lese schon oft hier mit und habe auch schon die Suchfunktion genutzt, sowohl hier als auch bei Google.

Es geht darum dass ich was meiner Meinung nach total krankes mache und nirgends etwas finden kann, das jemand anderes auch sowas macht / denkt.

Ich denke eigentlich fast immer an Kindesmissbrauch, vor allem an Jungen.. wenn ich draussen ein Kind sehe wird mir oft schlecht, weil ich mir vorstelle, dass es betroffen sein könnte. Ich kriege den Gedanken gar nicht mehr aus meinem Kopf, z.B. sitze ich im Unterricht und denke an Kinder die gerade ge***** werden und fange (für andere unvorhergesehen) an zu heulen und reagiere dann agressiv, wenn mich jemand anspricht.
Oft gucke ich mir auch extra Seiten über Missbrauch an und steigere mich dann total da rein.
Aber das krankeste ist, dass ich mir abends im Bett oft ausdenke, ich wäre ein Junge / Mann (NIE weiblich..) , der geschlagen / missbraucht wird. Das ist inzwischen ziemlich jeden Abend so, ohne kann ich gar nicht mehr einschlafen. Ich spiele das richtig nach. Diese kranken Spiele gehen schon jahrelang. Es ist eigentlich keine Erregung, sondern eher Beruhigung. Manchmal mache ich morgens weiter, dann denke ich aber den ganzen Tag an diese Situation und bin total fertig.
Ich muss vielleicht dazu sagen dass ich nicht missbraucht wurde oder ähnliches sondern eigentlich eine glückliche Kindheit hatte (ausser Mobbing in der Schule, also nichts sexuelles). Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mich schuldig fühle, weil es mir so gut geht, ich trotzdem oft schlecht gelaunt bin, und andere jeden tag ihren Kampf leben..

Ich war schon bei zwei Psychologen, habe mich aber bei beiden nicht ernst genommen gefühlt und mich dann nicht getraut, ihnen dass zu erzählen. Kann mir auch gar nicht vorstellen, dass jemandem von Angesicht zu Angesicht zu erzählen..

Im Moment interressiert sich das erste Mal in meinem Leben ein Mann für mich, den ich auch toll finde. Einerseits hätte ich ja gerne einen Freund, aber ich ekele mich einfach total vor Sexualität. Also, um es in meinen Gedanken auszudrücken, davor die Zunge des anderen zu lecken, küssen, oder sich gegenseitig etwas in den Körper zu schieben.. was ja für die meisten das normalste von der Welt ist.
Der Mann ist total verständnissvoll und würde denke ich nie etwas tun, was ich nicht will, aber irgendwann will doch jeder mal, und ich traue mich nicht ihm das zu beschreiben.

Dazu kommt noch, dass ich eigentlich am liebsten selbst ein Mann wäre und sogar schon ernsthaft über eine Geschlechtsumwandlung nachdenke (habe mich schon über das Rechtliche und die OP`s informiert), nur fühle ich mich eigentlich nicht transsexuell, ich wäre halt einfach lieber ein Mann..ich werde auch von Fremden meistens für einen gehalten... aber "schwul" sein will ich dann auch nicht..

Naja jetzt bin ich ein bisschen abgeschweift. Ich weiss auch nicht wirklich ob ihr mir Tipps geben könnt oder mir wenigstens sagen könnt schonmal etwas annähernd ähnliches gehört zu haben, ich verzweifle echt selbst über mein eigenes Verhalten...

Schonmal danke,

Ronja

Anwort von Sabine

Hallo Ronja!

Nein, ich habe von so einer Denkweise noch nie gehört, aber damit es evtl. ein Feedback auf Deine Mail von anderen Lesern gibt, mag ich Deine Mail rausstellen.
Es tut mir leid, wenn ich nicht weiterhelfen kann, aber für mich klingt es nach einem tiefgründigen Problem, wo ich dann doch raten mag mit einem Fachmann mal darüber zu sprechen, so dass Du auch fachlich gute Tipps erhalten kannst.
Es ist komisch, wenn Du so denkst, wie Du beschreibst, aber ich kann nicht sagen, ob es krank ist. Ich bin kein Arzt und auch kein Fachmann. Normal ist diese Denkweise jedoch nicht. Ich kann auch nicht sagen,ob es aus Neugierde entsteht oder was immer es auch ist, was Dich dazu veranlasst.
Vielleicht sprichst Du wirklich mal mit einem Psychologen darübern. Sie haben gelernt tiefgründig zu erforschen, woher solche Dinge kommen. Sie stellen gezielte Fragen um herauszubekommen, woher es kommt. Ich denke, wenn Du so erfahren kannst, woher es kommt und warum Du so denkst und fühlst, dann kannst Du auch lernen damit umzugehen.

LG, Sabine
und einen guten Rutsch ins Neue Jahr