Problem von Anonym (w) - 19 Jahre

Familienprobleme

Ich weiß echt nich mehr was ich machen soll.
Zuhause wird nur noch rumgeschrien und es geht alles nur noch bergab.

Erstmal nähere Infos zu meiner Familie:
Ich lebe hier zusammen mit meiner Mutter und meinen beiden Halbbrüdern( 11 und 2 Jahre alt) in einem Haus. Mein Stiefvater ist vor knapp einem Jahr ausgezogen und eigentlich hatte ich gehofft, dass es dadurch alles einfacher wird, da ich mich noch nie mit ihm verstanden hab, aber es ist noch viel schlimmer geworden.
Mein Stiefvater hat meine Mutter vor etwa 12 Jahren kennengelernt, da war er grade Anfang 20 und meine Mutter Anfang 30. Ich glaube, er war ziemlich überfordert, plötzlich eine 7 jährige Tochter zu haben. Er war wohl noch nciht dazu bereit so viel Verantwortung auf sich zu nehmen und wollte meine Mutter lieber für sich selbt. Ich wurde immer mehr zu meiner Oma gedrängt, die aber leider kurze Zeit später gestorben ist. Meine Mutter wurde währenddessen immer mehr in diesem "Drogensumpf" mit reiongezogen und war andauernd auf Partys und hat auch Hasch konsumiert. Zum Glück änderte sich das, als sie merkte, dass sie schwanger war. Aber dadurch kam noch mehr Verantwortung auf meinen Stiefvater zu und da der nun mehr arbeiten musste und sich nicht nächtelang rumtreiben konnte, wurde er immer agressiver und brüllte nur rum, schmiss sachen weg, die ihm nicht gehörten und ansosnsten scherte er sich auch n dreck drum, was andere von seinem verhalten halten. Und das hat sich eigentlich die ganzen Jahre über so gehalten. Und ich weiß echt nicht, wie meine Mutter das so lange mit dem ausgehalten hat , aber wie heißt es so schön? Liebe macht blind. -.-"

Nunja. Inzwischen ist mein Stiefvater ja ausgezogen, dafür hetzt er den älteren meinen Brüder immer mehr auf mich, als ob sein pupertierendes Verhalten nicht schon schlimm genug wär. Er, also mein Bruder, weiß nichts mit sich anzufangen, daher nutzt er jede Gelegenheit um mich zu ärgern und auch meine Mutter und sogar seinen kleinen Bruder.
Streiterein stressen mich immer total und ich bekomme Kopfschmerzen und auch ansonsten schlägt sich das ziemlich auf meine Psyche nieder.
Der Lärm und der Stress wirkt sich natürlich auch auf meine Noten aus.

Ich habe letztes Jahr mit meiner Tutorin und noch einer anderen Lehrerin darüber gesprochen. Sie haben versucht mir zu helfen, indem sie einen Termin mit dem Leiter einer Jugendunterkunft (oder so ähnlich) gemacht, aber mit soetwas komme ich leider nciht zurecht. Die Leute, die ich da getroffen habe, waren ziemlich... daneben, um es mal nicht so krass zu sagen.

Dann hab ich noch mit dem Jugendamt drüber gesprochen, dass ich gerne von zu hause ausziehn würde. Dafür hätte ich auch gerne die Unterhaltszahlungen von meinem Vater bekommen, aber der verdient 30?uro (!) zu wenig, um mir den nötigen Unterhalt zu zahlen, da meine Mutter auch nichts zusteuern kann, da sie nicht wirklich arbeitet.

Jetzt habe ich im Sommer einen kleinen "Neuanfang" versucht, indem ich die klasse nochmal wiederhole. Ich gehe in den 12. Jahrgang eines Gymnasiums, und da meine Noten letztes Jahr ziemlich bescheiden waren, es aber alles für das Abitur zählt, wollte ich es nocheinmal versuchen.
Aber es geht einfach nicht.
Ich kann mich in der Schule nicht richtig konzentrieren, und zuhause erst recht nicht. Ich bekomme zuhause, sobald ich reinkomme gleich zu hören, dass ich ja zu doof sei, und doch lieber gleich Schule abrechen sollte, würde ja eh nichts bringen. Vielleicht mag es ja einige Leute motivieren, nach dem Motto "Ha! Den zeig ich's!", aber bei mir ist leider genau der Gegenteil der Fall.

Ich bin echt verzweifelt, wie das jetzt weitergehn soll.
Am liebsten würde ich gerne in eine andere Stadt ziehn, die Schule wechseln und wirklich noch einmal neu beginnen. Ich denke, ein anderes Umfeld würde mir gut tun.
Doch ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll....
Was gibt es für Möglichkeiten, finanzielle Unterstüzung zu bekommen? Wie macht man das mit einem Schulwechsel? etc...

XXXX

Anwort von Sabine

Hallo!

Im Grunde hast Du damals schon richtig reagiert, als Du Dich mit dem Jugendamt in Verbindung gesetzt hast.

Heute bist Du volljährig und ich könnte mir vorstellen, dass Dir ggf. das Sozialamt weiterhelfen könnte. Eine Beratung oder Nachfragen kann nie schaden. Ich kenne leider nicht die Gesetze und außerdem ist es regionsbedingt unterschiedlich. Ich würde sagen, dass Du Dich einfach mal mit denen in Verbindung setzt und sie fragst, welche Möglichkeiten Du vor Ort hast.

Auch, was das Kindergeld angeht, würde ich mich an Deiner Stelle informieren, ob es Dir zusteht, wenn Du ausziehst. Ich denke, dass auch hier ein Berater vom Sozialamt Auskunft geben kann.

LG, Sabine