Problem von Anonym (m) - 14 Jahre

Scheidung - Vater

hi...
im moment gehts mir nicht besonders gut und ich bin eigendlich ziemlich traurig über meine jetztige situation..
hmm... wo soll ich anfangen,...
~ Eltern geschieden
~ Mutter neu geheiratet und vor 7 monaten ein Kind bekommen
~ Vater wohnt seit 2 Jahren mit Freundin und deren 16 jähriger Tochter in Linz
~ Meine 17 jährige Schwester und ich leben bei meiner Mutter und deren Mann

Mein Vater melded sich eher selten...
wir sind im sommer 5 tage bei ihm, zu weihnachten 1 tag, in den weihnachtsferien 10 Tage, das sind im normalfall die Termine wo wir uns sehen, ausgenommen irgendwelche ausertürliche Familienfeiern..
Er melded sich sonst eigentlich eher selten wenn er nicht gerade irgendwelche Infos von uns braucht....
Meine Schwester kränkt das schon länger sehr da sie sich wünscht das er mehr Interesse für sie/uns zeigt. Sie hatte sich im Sommer einmal ausgesprochen worauf er ihr versprach alles zu ändern und er sich auf die Arbeit rausredete...(Ich wusste von dem bis heute nicht)
Meine Schwester (17 J. Nicole) ruf er nicht mal zu ihrem Namenstag an, worauf es jetzt aus ihr herausbrach,...
Sie telephonierte vor 1 Stunde mit ihm telefoniert und machte ihm Klar das sie nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte und er sie nie wieder anrufen solle und sie das auch nicht tun werde. Ich bekam zu dem Zeitpunkt nur mit das sie in Tränen mit meiner Mutter sprach. 10 min. später ruft mich mein Vater an. Mit einen extrem traurigen Unterton fragte er mich zu erst wie es mir ginge und dann ob das auch für mich gelte. Ich hab erm gesagt das dies nicht so ist und das ich immer zu ihm halten werde, was er erwiderte.
Er hat und immer gesagt das er uns lieb hat und zu uns steht, schon bei der Scheidung als ich 8 Jahre war und er mit den letzten Kisten aus dem Haus ging. Ich werde diesen Moment nie vergessen. Jedes mal wenn wir uns sahen sagte er das!!!
Andererseits kränkt es mich doch auch und ich versteh ihn nicht... und manchmal doch...
Er hat einen Fulltime Job auf 48 Stunden und bleibt fast jeden tag mindestens 3 Stunden länger in der Firma. Doch sind wir immer noch seine Kinder.

Is das bei geschiedenen Eltern die Regel?
Ist er deswegen ein schlechter Vater?
Ist es möglich das sich meine Schwester wieder mit ihm verträgt?

Ich weis nicht was ich machen soll...
Kann ich zwisczhen meinen Vater und meiner Schwester vermitteln??
Wieso sind solche Sachen immer vor Weihnachten...

Bitte, wenn sich hier Leute befinden die aus Erfahrung sprechen, schreibt mir bitte irgendwas das mir nur ansatzweise weiterhelfen kann....

Anwort von Sabine

Hallo!

Es gibt zwar Verhaltensregeln im Umgang mit den Kindern von geschiedenen Paaren, aber wenn man sich abspricht, kann man auch - zum Wohle des Kindes - eigene Regeln erstellen, wenn es beide wirklich wollen. Das eine ist halt die gesetzlich geregelt Seite und das andere die eigene private Seite, wie es die Paare wünschen.

Euer Vater hat euch noch genauso lieb, wie am ersten Tag. Er denkt mit Sicherheit auch jeden Tag an euch. Als er damals gegangen ist, dann aus einem Grund, den ihn und eure Mutter betrifft. Mit Sicherheit seid nicht ihr der Grund dafür gewesen. Ihr seid in diesem Fall nur leidtragend. Es ist immer grausam, wenn Eltern sich scheiden lassen, nur machnmal ist es einfach besser, wenn sie sich gar nicht mehr verstehen. Viele Paare verstehen sich nach der Trennung wesentlich besser als zuvor. Ein Familienleben in dem nur gestritten wird, dass ist auch nichts für euch. Darunter leidet man noch vielmehr.

Deinem Vater ist es mit Sicherheit damals auch nicht leicht gefallen euch zu verlassen. Plötzlich stand er in einer Welt zwar ohne Streit mit Deiner Mutter, aber auch ohne euch. Er musste für sich auch erst einmal einen Weg finden um damit klar zu kommen, dass ihr nicht so oft bei ihm seid. Was hilft dann am besten? Ablenkung. Die einen lenken sich durch Hobbys ab, die anderen durch Arbeit. Es ist eine völlig normale Reaktion von Vätern, wenn sie nach der Trennung auch den Kindern gegenüber ruhiger werden. Ein Vater würde seine Kinder mit Sicherheit täglich anrufen wollen, weil er sie vermisst, aber von jemanden nur die Stimme zu hören und ihn nicht in den Arm nehmen können, ist für sie auch schwer. Sie - die Väter oder Dein Vater - müssen/muss einen Weg finden um zu lernen damit zu leben. Das hat Dein Vater damals getan. Nachdem er sich dann sein neues Leben aufgebaut hat, kann es dann auch mal sein, dass er gelegentlich mal absagen muss, wenn ihr ein gemeinsames Wochenende hättet. Dafür kann man aber ein Ersatzwochenende schaffen oder Ersatzferien finden. Es gibt immer eine Lösung und einen Weg, wenn man es wirklich will. Jemanden zu verurteilen, weil man enttäuscht ist, dass geht sehr schnell, aber hilft keinem weiter. Deine Schwester hat für sich - vielleicht nur für den Moment - eine Entscheidung getroffen und im Grunde kann Dein Vater diese nur akzeptieren. Es hat keinen Sinn jemanden zu überreden, was er nicht möchte. Ich bin mir aber sicher, dass sich Deine Schwester mit dieser Entscheidung selber quält und ich denke auch, dass es wieder besser wird, wenn ein wenig Gras über die Aktion gewachsen ist. Manchmal muss man die Zeit für sich arbieten lassen.

Warum ich denke, dass es so sein könnte?
Ich bin auch geschieden und lebe mit einem Mann zusammen, der auch geschieden ist. Jeder haben wir 2 Kinder und sie sind (fast) alle in eurem Alter. Meine beiden Kinder sind stets bei uns im Haus und seine beiden Kinder kommen jedes 2. Wochenende zu Besuch. So erlebe ich sowohl die eine Seite, als auch die andere Seite eines geschiedenen Vaters. Mein Freund ist in der Situation wie Deines Vaters und seither ich diese Seite selber miterleben kann, verstehe ich auch manche Reaktionen meines Ex-Mannes, wenn er mal absagt.

Wichtig ist, dass - trotz Scheidung - Vater und Mutter sich einig sind bzgl. eures Umgangs und eine Regelung finden. Sie können euch die Vorschläage machen, aber zwingen kann euch niemand.

LG, Sabine