Problem von anonym (m) - 29 Jahre

what`s the price for...

...the biggest failure in my life


hallo zusammen,
denke mal, meine folgende schilderung können einige nachvollziehen, bzw. verstehen, es wäre schön, wenn der eine oder andere ein paar zeilen dazu schreiben könnte. entschuldige mich hiermit für alle rechtschreibfehler, und hoffe der text ist nicht zu lang.

Sie (30) und ich (29) sind nun seit über 11 jahren zusammen gewesen. mit höhen und tiefen, teilweise in denselben WGs wohnend, teilweise über jahre hinweg in einer Fernbeziehung, in guten wie in schlechten zeiten.
zusammen erwachsen werden, bietet viele chancen, aber auch risiken, v.a. in unserer heutigen zeit, mit allen chancen und möglichkeiten für jederman.

es gab zwischendrin 2 trennungen, einmal nach 3 jahren (1 jahr getrennt) und nach 7 jahren (2 monate getrennt). beidesmal ging es von ihr aus. sie musste ausbrechen, etwas neues erleben, neue erfahrungen sammeln. ich habe ihr jedesmal verziehen, v.a. weil das prickeln nach dieser zeit wieder extrem ausgeprägt war, und ich mir sicher war/bin, dass sie DIE FRAU meines lebens ist/war.

denn nun, nach 11 jahren, haben wir uns wieder getrennt, diesmal ausgehend von mir. es fing schon vor einem jahr an, ich fing an, an allem zu zweifeln. an meiner lebensentwicklung, an meinem selbstbewusstsein, sachen die ich dachte/denke verpasst zu haben, wie zB andere frauen und beziehungen. an meinem beruflichen werdegang, an meinem selbstständigen leben, sprich ich stürzte in eine tiefe selbstfindungsphase, vielleicht sogar eine kleine depression. ich fing dann auch an, an der beziehung zu zweifeln, sah die schönen momente, die man zusammen erleben konnte nicht mehr, wollte keine zuneigung mehr von ihr, und ließ schlichtweg die beziehung teilweise links liegen. einfach weil ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt war. ich habe sie dadurch enorm verletzt, dies ist mir bewusst, aber der drang sich selbst zu finden war/ist grösser.
nun ist es so, dass wir die gemeinsame wohnung gekündigt haben, ich in eine neue stadt ziehen möchte, und sie sich im moment alles offen lässt.
sie ist der spontane, emotionale, lebensfrohe part in unserer beziehung, ich eher der standhafte, organisierte, haltgebende part. wir haben uns ständig dadurch gegenseitig ergänzt. mal mehr, mal weniger. diese beiden parts haben sich durch unser zusammenziehen vor einem jahr total verschoben, sie wurde gesetzter, unspontaner, nicht mehr so lebensbejahend, befand sich teilweise auch in einem selbstfindungsprozess. was vieles durch ihr unglückliches arbeitsverhältnis mitvorgerufen wurde. in solchen situationen sollte allerdings der partner zur seite stehen, dem anderen kraft geben und perspektiven aufzeigen. dies konnte ich aber nicht. zu sehr mit mir selbst beschäftigt. ich hingegen hatte durch meinen selbstfindungsprozess, welcher durch ein traumatisches erlebniss ausgelöst wurde zum spontanen, umherreisenden, alleine-sein-leben-auf-die-reihe-kriegen-wollender mensch.
nun, nachdem ich vieles ausprobiert habe, teilweise auch glücklich dabei war/bin, so fehlt mir doch dieser eine mensch in meinem leben, der sich nun nah unserer trennung sofort wieder zu dem menschen entwickelt hat, der er vorher war. alles was sie bisher für mich war, ist sie wieder.
nichtsdestotrotz sind die weichen gestellt. mein selbstfindungsprozess noch nicht vollständig abgeschlossen, die neue stadt lockt, nur möchte ich innerlich diese neuen herausforderungen eigentlich mit ihr zusammen erfahren. das problem, ich habe ihr durch mein verhalten das letzte jahr über enorm wehgetan, das vertrauen ist weg, sie hat inzwischen neuen lebensmut gefasst, und ihr geht es in den letzten 3 wochen so gut wie seit einem jahr nicht mehr.

wie soll ich mich nun verhalten? die ganze zeit hinterherlaufen, und ihr auf die nerven gehn, bringt denk ich nichts. den kontakt stetig aufrechterhalten, langsam wieder beginnen um sie zu werben, mich für sie interessant machen?
sie fragen ob sie lust hat die neue stadt mit mir zusammen zu erkunden? meinen selbstfindungsprozess erst einmal für mich, ohne sie, zuende führen?
fragen über fragen :)
die beste freundin von uns beiden, meinte neulich zu mir, sie ist sich sicher, dass wir wieder zusammenfinden werden. wir müssen uns erst beide mit uns selber ins reine kommen.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Nachdem Du nun 11 Jahre mit ihr zusammen warst, ihr so vieles gemeinsam durchgestanden habt, erlebt habt, gemeistert habt - da fragst Du mich, wie Du Dich am besten ihr gegenüber verhalten solltest, um das Band zu halten und neu zu knüpfen? Du kennst sie in- und auswendig, oder? Du weißt, was sie mag und was nicht; kennst ihre Körpersprache und weißt sie zu deuten. Bist Du sicher, dass Du nicht weißt, wie Du jetzt mit ihr umgehen solltest?

Wenn nicht, dann bin ich immer für das Nachfragen. Warum auch nicht? Erkläre ihr Deine Gefühle und Gedanken, was Du Dir wünschst und was Du Dir für die Zukunft vorstellen kannst, was Du Dir erträumst - und dann schau, wie sie reagiert. Sie wird Dir in so einer Situation sicher ihre Sicht auf die Dinge deutlich machen - und dann weißt Du auch, wo der Weg liegt und wie Du ihn gehen solltest.

Alles Gute!
Dana